Jimmy Ricks & The Raves: "Daddy Rollin' Stone" (1961)


Rhythm’n’Blues vom Feinsten: I'm a daddy, I'm a daddy, I'm a daddy, / Yeah I'm a daddy daddy I'm daddy rolling stone. Jimmy Ricks wurde 1924 in Adrian, Georgia geboren. Seine Eltern zogen bald darauf nach Jacksonville, Florida um bessere Arbeit zu finden und Jimmy wuchs bei Tante Mamie und Onkel Luther Ricks auf. Als er 13 Jahre alt war, zog Jimmy Ricks nach Jacksonville, Florida zu seinen Eltern. Mit 21 Jahren zog Jimmy Ricks dann nach New York und arbeitete als Kellner in der Four Hundred Tavern. Dort lernte er den Sänger Warren Suttles kennen und gründete mit ihm sowie Leonard Puzey und Ollie Jones die Doo Woop-Group The Ravens. Im Jahr 1946 bekamen The Ravens einen Plattenvertrag beim Label Hub Records, wo sie 3 Singles veröffentlichten. Doch erst mit dem Wechsel zu National Records und der Single "Write Me A Letter / Summertime" 1947 kam der Erfolg. Der Song "Write Me A Letter" schaffte es sowohl in die vorderen Ränge der Rhythm’n’Blues sowie der Pop Charts. Weitere Hits hatten The Ravens mit Songs wie "Ol’ Man River" 1947, "September Song" 1949 oder "I’m Gonna Paper My Walls With Your Love Letters" 1950. Mitte der 50er Jahre ließ ihre Popularität nach und 1956 verließ Jimmy Ricks die Band und begann eine Solokarriere. Im gleichen Jahr erschien die Single "The Unbeliever / She’s Fine, She’s Mine" unter dem Namen Jimmy Ricks & The Rickateers bei Josie Records. The Ravens nahmen noch bis 1966 Platten auf, Jimmy Ricks wurde durch den Sänger Tommy Evans ersetzt. Doch die großen Erfolge blieben nun aus, sowohl für The Ravens als auch für Jimmy Ricks. Er versuchte es im Duett mit LaVern Baker 1961 oder Little Esther 1964, als Jimmy Ricks & The Raves 1961 und 1962, als Mr. Bass 1964 oder Ricky Ricks 1966, doch trotz teilweise toller Songs, blieb ihm der große Erfolg verwehrt. Seine letzten Platten nahm er für das Label Jubilee Records auf, die allerletzte Single "Wigglin’ And Gigglin’ / Snap Your Fingers" erschien 1968. Anfang der 70er Jahre sang Jimmy Ricks im Orchester von Count Basie: I'm a daddy, I'm a daddy, I'm a daddy, daddy, / I'm daddy rolling stone, I'm daddy rolling stone, / Just call me daddy rolling stone dear, / Long hair long nose, daddy rolling stone. No no no, das hat er mit The Raves gesungen. Im Jahr 1974 starb Jimmy Ricks im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt. Der Song "Daddy Rollin’ Stone" ist auf der 2013 bei El Toro Records erschienenen CompilationCD "Jimmy Ricks - At Sunrise: The Complete Signature Recordings Plus" zu finden. Natürlich auch als mp3 im Netz oder einfach bei youtube gratis anhören, yeah, zahlt sich aus. "Daddy Rollin’ Stone" wurde von Otis Blackwell geschrieben, der den Song 1953 auch selbst aufgenommen hat. Auch seine Version ist sehr hörenswert, obwohl ich persönlich die von Jimmy Ricks & The Raves vorziehe. Gute Versionen des Songs haben auch Johnny Thunders 1978 und Willy DeVille 1994 abgeliefert. Yeah, Otis Blackwell war einer der großen Komponisten des Rhythm’n’Blues und Rock’n’Roll, er schrieb Songs für Elvis Presley, Jerry Lee Lewis oder Bobby Darin, seine wohl berühmteste Komposition ist aber der Song "Fever", den er unter dem Pseudonym John Davenport gemeinsam mit Eddie Cooley geschrieben hat und der sich auf die Geschichte von Pocahontas bezieht. Von "Fever" gibt es zahlreiche gute und zahlreiche weniger gute Versionen, als erster hat ihn Little Willie John 1956 für King Records aufgenommen, yeah: Captain Smith and Pocahontas / Had a very mad affair / When her daddy tried to kill him / She said, Daddy, oh don't you dare / He gives me fever with his kisses / Fever when he holds me tight / Fever, I'm his missus / Oh Daddy, won't you treat him right. Im Jahr 1959 gabs dann auch schon die erste Version in Deutsch: Niemand weiß, wie ich dich liebe / Ich habe Fieber, haha, von Cindy Ellis alias Evelyn Mayer-Fredericks. Unbedingt anhören sollte man sich die Version von Brian Eno auf seinem 74er Live-Album "Dali’s Car". Das Album wurde 1999 beim Label German Records World Productions als CD neu aufgelegt. Begleitet wird Brian Eno bei diesen Live-Aufnahmen von der Band The Winkies, die 1975 bei Chrysalis Records das Album "The Winkies" veröffentlichten und aus den Musikern Brian Turrington, Guy Humphries, Michael Desmarais und Philip Rambow bestand. Brian Turrington und Michael Desmarais spielten danach bei der Pubrockband Tyla Gang. Das Album "The Winkies" wurde 2013 beim Label Lemon Recordings als CD wiederveröffentlicht. Uuups, wo bin ich hingeraten? Schluss! Freuen wir uns auf The Viscounts.