Jody Miller: "Queen Of The House" (1965)


Der Song "Queen Of The House" ist eine Antwort auf den Song "King Of The Road" 1965 von Roger Miller. Up every day at six / Bacon and eggs to fix / Four kids from one to four / Pretty soon there'll be one more / I got old floors to wax and scrub / And there's a dirty old ring in the tub / I'll get a maid someday / But till then I'm queen of the house. Pop'n'Roll, yeah. Jody Miller wurde 1941 in Phoenix, Arizona geboren und sang bereits in ihrer Schulzeit mit 2 Mitschülerinnen Countrysongs in den Collegebars von Blanchard, Oklahoma. Nach ihrem Schulabschluss ging Jody Miller nach Kalifornien um professionelle Sängerin zu werden, doch ein schwerer Autounfall machte diese Pläne fürs Erste zunichte. Nach der Genesung startete sie einen zweiten Versuch um ins Musikgeschäft zu kommen und sie schaffte es, einen Auftritt als Countrysängerin in der Fernsehshow von Tom Paxton zu bekommen. Dort hörte sie der Schauspieler Dale Robertson und vermittelte ihr einen Plattenvertrag bei Capitol Records wo ihre erste Single "Looking At The World Through A Tear / He Walks Like A Man" 1963 erschien. Überraschenderweise schaffte es der Song auf der B-Side in die US-Hot-100. Ja, und mit ihrer siebenten Single "Queen Of The House / The Greatest Actor" hatte sie den größten Hit ihrer Karriere und bekam dafür einen Grammy für die beste weibliche Country-Präsentation. Ich kann zwar keine Spur Country in dieser Aufnahme erkennen, aber, was solls, Grammy ist Grammy. Jody Miller veröffentlichte bis 1969 bei Capitol Records 22 Singles und 5 Langspielplatten, danach legte sie eine kurze 'Babypause' ein, yeah, aber bereits Ende 1970 war sie mit der Single "Look At Mine / Safe In This Lovin’ Arms", nun bei Epic Records, wieder zurück im Musikgeschäft. Der Song "Look At Mine" schaffte es auf Anhieb in die Countrycharts. Während Capitol Records Jody Miller noch als Popmusikprinzessin vermarktete, legte sie Epic Records nun hauptsächlich auf Countrysongs fest. Jody Miller zog sich Anfang der 80er Jahre aus dem Musikgeschäft zurück, bis dahin war sie aber noch mit 23 Songs in den US-Countrycharts vertreten. Mit dem verdienten Geld kaufte sich Jody Miller eine große Ranch und begann Pferde zu züchten. Im Jahr 1987 kehrte sie aber wieder ins Musikgeschäft zurück und veröffentlichte das patriotische Album "My Country", als Strafe dafür bekam sie 1988 eine Einladung zum Einführungsball von Präsident George Bush, yeah, Strafe muss sein. In den 90er Jahren veröffentlichte Jody Miller noch 2 Alben mit Gospelsongs, uh-uh-uh, die hätte sie sich auch sparen können, Manitou-sei-dank gab sie danach endlich Ruhe und schädigte ihren guten Ruf aus den 60er Jahren nicht weiter. Der Song "Queen Of The House" ist auf der 2007 bei Ace Records erschienenen CompilationCD "The Answer To Everything - Girl Answer Songs Of The 60s" zu finden. Yeah, auf dieser CD antwortet zum Beispiel Ginger Davis & The Snaps mit "I’m No Run Around" 1961 auf den Hit "Runaround Sue" 1961 von Dion, Esther Phillips mit "When A Woman Loves A Man" 1966 auf "When A Man Loves A Woman" 1966 von Percy Sledge oder Margie Singleton mit "I’ll Just Walk On By" 1962 auf "Walk On By" 1961 von Leroy Van Dyke. Ja, die 60er. Vielleicht lag es daran, dass ich ein verwirrter Jugendlicher war, aber in diesem Jahrzehnt hatte man das Gefühl, es sei der Anfang von allem und das Ende von allem, sagte Ray Davies von den Kinks über die 60er. Die 60er Jahre waren eine Zeit gewaltiger sozialer Umbrüche, und wer die 50er Jahre nicht erlebt hat, versteht nicht, warum die Welt am Ende dieses Jahrzehnts völlig anders aussah. Eine Revolution hatte stattgefunden, Systeme waren zusammengebrochen. Und ich war dabei, als sie zusammenbrachen. Viele denken ja, es sei die Musik gewesen, die diese Veränderungen herbeigeführt hätte, aber das glaube ich nicht. Die Musik war einfach da, und das verleitet zu der Annahme, sie hätte alles verursacht, sagte Steve Winwood von Traffic, yeah, und die Beat Club-Moderatorin Uschi Nerke sagte: Es ist verrückt. Der Beat Club preschte in die Wohnzimmer und überrannte vor allem die Eltern. Die Kinder waren sehr froh darüber. Endlich passierte mal was, was sie wirklich interessierte. Wir waren die erste Sendung, die die jungen Leute aufklärte, wie man tanzte, wie man sich anzog. Das war sensationell. Der Beat Club lief von 1965 bis 1972 im deutschen Fernsehen. Der Sprecher Wilhelm Wieben sagte vor der Ausstrahlung der ersten Sendung: Guten Tag, liebe Beat-Freunde. Nun ist es endlich so weit. In wenigen Sekunden beginnt die erste Show im Deutschen Fernsehen, die nur für euch gemacht ist. Sie aber, meine Damen und Herren, die Sie Beat-Musik nicht mögen, bitten wir um Ihr Verständnis: Es ist eine Live-Sendung mit jungen Leuten für junge Leute. Haha, ich war 1965 gerade 9 Jahre alt, doch in Österreich gabs damals noch keinen Beat Club, no no no, den bekam ich erst einige Jahre später zu sehen.