Ein Song für die Insel, yeah, und für die Ewigkeit. Tarzan läßt grüßen. Jungle’n’Blues, uh-uh-uh, man könnte es auch bereits Jungle’n’Roll nennen. Josh White ist ein toller Sänger, yeah, und ein toller Gitarrist, yeah yeah, und überhaupt, Josh White ist toll, yeah yeah yeah, und eigentlich auch eine Wuchtbrumme: Oh, Josh White was a natural man / Held a plug nickel in the palm of his hand / He raised it up like a glass to his eye / What he saw through the nickel made the natural man cry / Lord, lord, lord, this mornin’, / Made a natural man cry. Josh White wurde 1914 in Greenville, South Carolina geboren und lebte ab seinem siebenten Lebensjahr auf der Straße, nachdem weiße Beamte seinen Vater wegen einer zu spät bezahlten Rechnung zu Tode prügelten. Er überlebte indem er blinden Songstern wie Blind Columbus Williams, Blind Archie Jackson, Blind Joe Taggart oder Blind Lemon Jefferson als Blindenjunge diente: Then through the nickel a vision arose / He saw an actor in the jungle with a bone in his nose / Saw a maid in an apron with a Hollywood grin / Heard a singer at the back door - slammin’ again / Lord, lord, lord, / Heard the back door slammin’ again. Bereits mit 12 Jahren nahm er mit Blind Joe Taggert einige Duette in Chicago auf. Im Jahr 1932 wurde er vom Label ARC in New York unter Vertrag genommen und noch im gleichen Jahr erschienen mehrere Platten von Josh White, davon 2 unter dem Pseudonym Pinewood Tom. Ab 1935 nahm er auch Gospelsongs als Joshua White, The Singing Christian auf. Auf den Platten dieser Zeit wurde Josh White des öfteren vom Pianisten Walter Roland oder vom Gitarristen Buddy Moss begleitet. Seine Karriere wurde 1936 durch einen Unfall, nach dem Josh White einige Jahre seine rechte Hand nicht gebrauchen konnte, unterbrochen: High up on a mountain / Sat the Lord and the natural man / Oh, Josh White got the gift of song / But he never saw the promised land / He never saw the promised land. Aber 1940 kehrte Josh White erfolgreich in die Musikwelt zurück, anfangs als Joshua White Trio mit Sidney Bechet und Wilson Myers an seiner Seite, danach als Joshua White & His Carolinians mit Bill White und Samuel Gary. Im Jahr 1942 trat er als erster Afroamerikaner in vormals rassengetrennten Hotels auf und 1944 verkaufte er als erster Songster über eine Million Platten seines Songs "One Meatball": Oh, Josh White laid the nickel down / Put his hands in his pockets and strolled into town / He looked to the left and over to the right / But he couldn’t find a place to spend his money that night / Lord, lord, lord, / Sure want to spend some money tonight. Zwischendurch machte Josh White auch Aufnahmen mit Pete Seeger’s Almanac Singers, was zahlreiche Anhörungen vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe zur Folge hatte. Anfang der 50er Jahre listete das FBI Josh White in seinem Pamphlet Red Channels als Künstler, der verdächtig war, subversiven Organisationen anzugehören und der kommunistischen Partei nahe zu stehen: He ran to the hotel, dollar in hand / But they wouldn’t take a dollar from no colored man / He said it’s gettin’ mighty late, mister, where can I go? / He said, play me a tune, I’ll let you sleep on the floor / Lord, lord, lord, / Josh White lyin’ asleep on the floor. Doch Josh White wurde von seinen Fans inzwischen The Father Of American Folk Music genannt und konnte seine Karriere trotzallem fortsetzen: ‘Way up yonder where the angels are found / Blood from his fingers stain the heavenly ground / There ain’t nothin’ to do but to do what you do / And do it till they roll a stone over you / Lord, lord, lord, / Don’t let ‘em roll a stone over you. Josh White starb 1969 im Alter von 54 Jahren an den Folgen einer Herzkrankheit. 1998 ehrte ihn die US-Amerikanischen Post für seinen Beitrag zur Musikgeschichte und zum Frieden mit einer Briefmarke und 2000 veröffentlichte der Autor Elijah Wald über ihn das Buch "Josh White: Society Blues" - leider gibts davon noch keine Übersetzung ins Deutsche. Der Song "Like A Natural Man" ist auf der 1999 bei Tradition Records erschienenen CD "The Best Of Josh White" zu finden.