Kevin Ayers: "Money, Money, Money" (1980)


Nochmals Kevin Ayers, diesmal mit seinem Song "Money, Money, Money". Oh, money, money, ooh, money, money / Where does it go? / Down in some bottomless ditch / Ooh, money, money, ooh money, money / Guess you all know / Your money goes back to the rich, la ti da / Your money goes back to the rich. Der 2013 in Montolieu, Frankreich im Alter von 68 Jahren verstorbene Kevin Ayers hat uns neben 15 Alben auch eine Menge Singles hinterlassen, die erste war "Singing A Song In The Morning / Eleanor’s Cake (Which Ate Her)" 1970 bei Harvest Records. Der Song "Singing A Song In The Morning" hieß bei seiner Entstehung noch "Religious Experience" und bei der ersten Aufnahme des Songs spielte Syd Barrett von Pink Floyd die Gitarre, diese Version wurde aber erst 2003 veröffentlicht. Ebenfalls 1970 erschien bei Harvest Records noch die Single "Butterfly Dance / Puis Je?". Hits hatte Kevin Ayers eigentlich nie, obwohl sich seine frühen Alben ganz gut verkauften. Weitere Singles in den 70er Jahren waren u.a. "Stranger In Blue Suede Shoes / Stars" 1971, die 1976 mit dem Song "Fake Mexican Tourist Blues" auf der B-Side neu aufgelegt wurde, "Oh! Wot A Dream / Connie On A Rubber Band" 1972, "Caribbean Moon / Take Me To Tahiti" 1973, "After The Show / Thank You Very Much" 1974, "Falling In Love Again / Everyone Knows The Song" 1976 oder "Mr. Cool / Help Me" 1977. Die 80er Jahre begannen mit der Single "Money, Money, Money / Stranger In Blue Suede Shoes". You get moonlight in the evening / Sunshine by day / That's all you get for nothing / You want more? Der Song "Stranger In Blue Side Shoes" erschien drei Mal auf Single, 1972 und 1976 als A-Side und 1980 als B-Side, yeah. Er ist auch auf dem Album "Whatevershebringswesing" 1972 und der Compilation "Odd Ditties" 1975 zu finden. Vor seiner Sololaufbahn spielte Kevin Ayers in den Bands The Wilde Flowers und Soft Machine. Der Song "Money, Money, Money" ist auch auf dem Album "That's What You Get Babe" 1980 sowie auf der 2008 bei Harvest Records erschienenen 4-CD-Box "Songs For Insane Times - An Anthology 1969-1980" enthalten. Die letzte Single von Kevin Ayers war "Baby Come Home / Walk On Water" 2008 bei Lo-Max Records. Yeah! Ich habe gerade das Buch "Pop und Papageno - Über das Spannungsverhältnis zwischen U- und E-Musik" 2016 von Jochen Hörisch gelesen, das sich natürlich, wie sollte es auch anders sein, an Theodor W. Adorno abarbeitet. Ja, Theodor W. Adorno ist immer wieder ein Schmunzeln wert. In seinem Essay "Tabus über den Lehrerberuf" schreibt er: Eine Art von Antinomie waltet: Lehrer und Schüler tun sich gegenseitig Unrecht an, wenn jener von Ewigkeitswerten schwafelt, die im allgemeinen keine sind, und die Schüler zur Antwort darauf zur schwachsinnigen Verehrung der Beatles sich entschließen. Im gleichen Essay merkt er auch noch an: Das Pathos der Schule heute, ihr moralischer Ernst ist, dass inmitten des Bestehenden nur sie, wenn sie sich dessen bewußt ist, unmittelbar auf die Entbarbarisierung der Menschheit hinzuarbeiten vermag. Mit Barbarei meine ich nicht die Beatles, obwohl ihr Kult dazu gehört, sondern das Äußerste: wahnhaftes Vorurteil, Unterdrückung, Völkermord und Folter. Ja, die gute alte Hochkultur-Arroganz darf nicht fehlen, die Frauen aber durchaus. Naja, Theodor W. Adorno war durchaus ein kluges Kerlchen, daran gibt es nichts zu rütteln, im Alter kamen ihm dann auch berechtigte Zweifel an der Unterscheidung von E- und U-Musik: Die verwaltungsübliche Scheidung von E und U führt sich ad absurdum. Viele der best sellers, die nach den akzeptierten Standards als E klassifiziert werden, sind der eigenen Beschaffenheit nach U, oder wenigstens durch ungezählte Wiederholungen abgenutzt und banalisiert: was E war, kann U werden. Das Fähnchen E und U wurde ja sogar von einigen Progrocker*innen hochgehalten. Dass 'Pop' seiner Popularität zum Trotz aber auch ein Wort aus der Fremde ist, welches direkt aus lateinischen Gefilden kommt (von lat. 'populus'/das Volk), bemerkt man kaum mehr, schreibt Jochen Hörisch und er stellt der Lyrik von Popsongs unter anderem die Lyrik aus Mozarts "Zauberflöte" gegenüber. Pamina: Die Lieb' versüßet jede Plage / Ihr opfert jede Kreatur. / Papageno: Sie würzet unsre Lebenstage / Sie wirkt im Kreise der Natur. / Beide: Ihr hoher Zweck zeigt deutlich an / Nichts edlers sey, als Weib und Mann. / Denn Mann und Weib, und Weib und Mann / Reichen an die Gottheit an. Der Text ist nicht von Mozart, sondern von Emanuel Schikaneder, einem Dichter aus Bayern, der 1789 nach Wien zog, wo er von 1801 bis 1804 das Theater an der Wien leitete. In Nußdorf ist noch immer das Lehár-Schikaneder-Schlössl zu bewundern, das von 1802 bis 1812 von Emanuel Schikaneder und von 1932 bis 1944 von Franz Lehàr bewohnt wurde. Franz Lehárs Rolle im Dritten Reich war eine äußerst bedenkliche, trotzdem wurde er 1948 in Bad Ischl bedenkenlos zum Ehrenbürger ernannt. Oh, money, money, ooh, money, money / Where does it go? / Down in some bottomless ditch / Ooh, money, money, ooh money, money / Guess you all know / Your money goes back to the rich, la ti da / Your money goes back to the rich.