Kim Fowley: "Inner Space Discovery" (1968)


Psychedelic Music mit kernigen Rhythm’n’Blues und hohen Noise-Anteil, yeah, und die unberechenbare Stimme von Kim Fowley, macht das Hörerlebnis noch aktiver. Wow! Freak Psychedelia trifft es irgendwie auch ganz gut. Oder Space Punk. Inner Space Punk, haha. Der Song "Inner Space Discovery" ist vom Album "Outrageous", das 1968 bei Imperial Records erschien und 1995 bei Creation Records als CD wiederveröffentlicht wurde. Auf dieser CD ist auch noch das 68er Album "Good Clean Fun" von Kim Fowley mit drauf. Unterstützt wurde Kim Fowley (Vocals, Keyboards) bei der Aufnahme von "Outrageous" von den Musikern Michael Allsup (Guitar), Ben 'Blues' Benay (Guitar, Harmonica), Mars Bonfire (Guitar), Orville 'Red' Rhodes (Steel Guitar), Jimmy Greenspoon (Keyboards), Wayne Talbert (Keyboards), Carmen Riale (Bass), Joe Schermie (Bass), 'Fast' Eddie Hoh (Drums, Percussion) und Joe Torres (Drums, Percussion). Als Produzent fungierte Kim Fowley himself. Julian Cope: A shamanic rock'n'roll album made by the ultimate chancer/huckster/gleeman. Kim Fowley wurde 1939 in Los Angeles, Kalifornien als Kind des Schauspielers Douglas Fowley und der Schauspielerin Shelby Payne geboren. Seine langjährige Laufbahn im Popgeschäft begann er 1957 als Manager der Band The Sleepwalkers. Im Jahr 1959 arbeitete er für den damals berühmten DJ Alan Freed und bald darauf bekam er von Berry Gordy eine Stelle als Produzent bei Motown Records angeboten. Sein erster Job als Produzent war die Single "Geronimo / Charge" 1959 von der Band The Renegades und mit dem Song "Cherry Pie" 1959 vom Duo Skip & Flip, schaffte es Kim Fowley als Produzent zum ersten Mal in die US-Charts. Weitere Hits als Produzent und/oder Songwriter hatte er mit "Alley Oop" 1960 von der Band The Hollywood Argyles, "Papa-Oom-Mow-Mow" 1962 von The Rivingtons, "Nut Rocker" 1962 von B. Bumble & The Stingers sowie "Popsicles And Icicles" 1963 von The Murmaids. Im Jahr 1963 nahm Kim Fowley seine erste eigene Single "Astrology / Other Side" auf, die aber unbemerkt unterging. Seinen ersten Erfolg als Musiker hatte er 1965 mit dem Song "The Trip", der mit der B-Side "Big Sur, Bear Mountain, Ciros, Flip Side, Protest Song" als Single bei Corby Records veröffentlicht wurde. Kim Fowley produzierte in den 60er Jahren unter anderem Songs und Platten von The Soft Machine, Cat Stevens oder N’Betweens, aus denen später die Band Slade wurde. Sein Debütalbum "Love Is Alive And Well" erschien 1967 bei Tower Records, der Zeit entsprechend befanden sich auf dem Album gleich 4 Songs die das Wort Flower im Titel führten, "Flower City", "Flower Drum Drum", "Flowers" und "Super Flower", yeah, Kim Fowley war ein Hippie. Im Jahr 1968 schlug er dann gleich dreimal zu, "Outrageous", "Born To Be Wild" und "Good Clean Fun", wow, alle 3 Alben erschienen bei Imperial Records. Der große Erfolg blieb zwar aus, aber mit den Songs "Animal Man" und "Bubble Gum" konnte er trotzdem auf sich als Musiker aufmerksam machen. Naja, der große Erfolg als Musiker kam für Kim Fowley eigentlich nie, alle seine Tonträger wurden von seinen verwegenen Fans meist geliebt und vom Rest der Menschheit kaum bemerkt. Erfolg hatte Kim Fowley eigentlich nur als Produzent und Songwriter. Im Jahr 1973 produzierte er die 3 Hits "At The Hop", "Louie Louie" und "She’s So Fine" für die Band Flash Cadillac & The Continental Kids, die im Film "American Grafitti" von George Lucas zu hören sind. Danach wurde er Manager und Produzent der Frauenrockband The Runaways, deren Hit "Cherry Bomb" 1976 er gemeinsam mit Joan Jett alias Joan Marie Larkin schrieb. Nach Auflösung der Runaways versuchte er diesen Erfolg mit der Frauenrockband The Orchids zu wiederholen, was aber nicht wirklich gelang. Anfang der 80er Jahre übersiedelte Kim Fowley nach Australien, wo er Bands wie Beathoven oder Candy produzierte und Mitte der 80er Jahre stellte er mit der Neuseeländerin Gayle Welch eine neue Band mit dem alten Namen The Runaways zusammen. Die neuen Runaways waren Gayle Welch, Missy Bollina, Denise Pryor und Kathy DiAmber. Die Band veröffentlichte 1985 ihr einziges Album "Young And Fast" bei Allegiance Records. Zu seinen Kunden als Produzent und Songwriter gehörten Acts wie Alice Cooper, Kiss, Helen Reddy, Leather Nun, Ariel Pink etcetera etcetera... yeah, sogar vom Schlagersternchen Vicky Leandros produzierte er 1978 ein Album. Im Jahr 2003 begann Kim Fowley auch als Filmemacher zu arbeiten und es entstanden Filme wie "Mayor Of The Sunset Strip", eine Dokumentation über den DJ Rodney Bingenheimer, "Black Room Doom", "Satan Of Silverlake", "Frankenstein Goes Surfing", "Jukebox California" etcetera etcetera. Kim Fowley gewann 2012 den Special Jury Prize des Melbourne Underground Film Festival für seinen Film "Golden Road To Nowhere". Sein letztes Album "Detroit Invasion" erschien 2014 beim Label The End Is Here. Begleitet wird er auf diesem Album von der Band Psychedelic Dogs, die aus Matthew Smith (Guitar), John Nash (Guitar), Troy Gregory (Bass) und Ben van Camp (Drums, Percussion) bestand. Kim Fowley starb 2015 in Hollywood an Blasenkrebs. Ich bin mir nicht sicher, ob Kim Fowley ein angenehmer Zeitgenosse war, aber ich denke er hat ziemlich viel für die Popmusik geleistet - huch - geleistet ist ein ziemlich doofes Wort. Und zum Abschluss noch eine Empfehlung, yeah, hört euch die 1969 erschienene Cathy Rich-Version des Troggs-Hits "Wild Thing" an, er wurde ebenfalls von Kim Fowley produziert und ist - hmmm - nennen wirs amüsant. Cathy Rich, die Tochter des Drummers Buddy Rich, hat 1969 bei World Pacific Records die beiden Singles "Wild Thing / Paper Tiger" und "Darkest Before Dawn / Wishyouawish" veröffentlicht.