King Tubby: "Real Gone Crazy Dub" (1976) |
Nach so viel Progrock tut ein bisschen Dub sicherlich gut, haha. "Real Gone Crazy Dub" von King Tubby alias Osbourne Ruddock. King Tubby wurde 1941 in Kingston, Jamaika geboren und startete 1958 mit seinem eigenen sound system Tubby’s Hometown Hi-Fi. King Tubby betrieb in der Drumalie Avenue in Kingston einen electrical repair shop, in dem er Fernseher und Radios reparierte und die large amplifiers für die lokalen sound systems baute. Dort bastelte er sich auch einen eigenen radio transmitter und startete Anfang der 60er Jahre seine eigene Piraten-Radio-Station, auf der er Ska und Rhythm & Blues spielte. Ende der 60er Jahre begann King Tubby dann als disc cutter für den Produzenten Duke Reid zu arbeiten und ab 1971 durfte er auf den B-Sides der Singles so genannte Versions herstellen, indem er die instrumental tracks der A-Side mit Delays, Echoes, Reverb und Phase Effekten bearbeitete und auch neue Sounds einfügte. Ob King Tubby den Dub wirklich erfunden hat, ist umstritten, er war jedenfalls einer der ersten, die in diese Richtung arbeiteten. King Tubby eröffnete im Duhaney Park in Kingston sein eigenes Studio namens Waterhouse und 1973 erschien das Album "Upsetters 14 Dub Blackboard Jungle" bei Upsetter Records, eine Zusammenarbeit mit Lee 'Scratch' Perry. Im Jahr 1974 folgten dann "King Tubby Meets The Upsetter At The Grass Roots Of Dub" beim Label Fay Music, ebenfalls mit Lee 'Scratch' Perry. Es folgten zahlreiche Collaboration-Alben wie "Dubbing With The Observer" 1975 mit Niney The Observer alias George Boswell, "King Tubby’s Prophecy Of Dub" 1976 mit Yabby You alias Vivian Jackson, "Rockers Meets King Tubbys In A Firehouse" 1980 mit Augustus Pablo, "First, Second And Third Generation Of Dub" 1981 mit Prince Jammy alias Lloyd James und Scientist alias Hopeton Brown, "Dubbing In The Backyard" 1982 mit der Reggae-Band The Aggrovators, "King Tubby The Dubmaster With The Waterhouse Posse" 1983 mit der Waterhouse Posse oder "Sly And Robbie Meet King Tubby" 1984 mit Sly Dunbar und Robbie Shakespeare. Ja, die Liste der Musiker*innen mit denen King Tubby gemeinsam aufnahm und Platten veröffentlichte ist lang, sehr lang. Im Jahr 1989 wurde King Tubby im Alter von 48 Jahren von einem Straßenräuber erschossen. Der Song "Real Gone Crazy Dub" ist auf der 2002 beim Label Music Digital erschienenen Compilation "Declaration Of Dub" zu finden. Die darauf versammelten Songs wurden von King Tubby und Bunny Lee geschrieben. "Declaration Of Dub" ist eine tolle Compilation, mein zweiter Anspieltipp ist der Song "Ragga Muffin Stylee Dub", yeah. Bescheidenheit war nicht das Ding von King Tubby, wie man den verschiedenen von ihm gebrauchten Variationen seines Alias entnehmen kann, Dub King Tubby, King Tubby The Dub Master, King Tubbystyle, The Emporer Of Dub His Majesty King Tubby oder schlicht und einfach The King Himself. Manchmal setzte sich der King auch eine richtige Krone auf, wahrscheinlich um seine immer größer werdende Glatze zu verbergen, haha. King Tubby: I had a little dub machine and I used to borrow tapes from producers and mix them down in a different fashion. You see I used to work on the cutter for Duke Reid and once a tape was running on the machine and I just drop off the voice y' know, and it was a test cut… it sounds so exciting the was the records start with the voice, the voice drop out and the rhythm still going. Prince Jammy alias Lloyd James: Dub mean raw riddim. Dub jus' mean raw music, nuttin water-down. Version is like your creativeness off the riddim, without voice. Als Pioniere des Dub gelten neben Prince Tubby noch Lee 'Scratch' Perry alias Rainford Hugh Perry und ET alias Errol Thompson, aber wahrscheinlich gabs da auch noch andere. Egal. Dub ist toll. |