The Last Poets: "It's A Trip" (1977)


Political Free Funk, yeah. "It’s A Trip" stammt vom Album "Delights Of The Garden", das 1977 bei Douglas Records erschienen ist und 1996 beim Label Charly Groove als CD wiederveröffentlicht wurde. Die Last Poets wurden am 19.05.1968, dem Geburtstag von Malcolm X, von den Poeten Gylan Kain, David Nelson und Abiodun Oyewole in East Harlem, New York gegründet. Der Name stammt von einem Gedicht des afrikanischen Dichters Little Willie Copaseely alias Keorapetse Kgositsile, sein Sohn ist der Rapper Earl Sweatshirt alias Thebe Neruda Kgositsile. David Nelson verließ die Last Poets bald wieder und der Dichter Felipe Luciano übernahm seinen Platz. Aber auch der blieb nicht lange, er war 1968 einer der Mitbegründer der civil and human rights organization Young Lords, seinen Platz bei den Last Poets übernahm der Dichter Jalaludin Mansur Nuriddin alias Alafia Pudim. Im Jahr 1969 passierte dann etwas Komisches, die Last Poets spalteten sich in die Last Poets und die Original Last Poets. Jalaludin Mansur Nuriddin (Vocals, Percussion), Umar Bin Hassan (Vocals), Abiodun Oyewole (Vocals) und Nilaja Obabi (Percussion) waren nun die Last Poets und Gylan Kain, Felipe Luciano, Carlos Cuebas (Congas) und der zurückgekehrte David Nelson machten als Original Last Poets weiter. Das Debütalbum "The Last Poets" erschien 1970 bei Douglas Records und schaffte es in die Top Ten der US-Charts. Bei der anschließenden Tournee war aber Abiodun Oyewole nicht mehr mit dabei, da er wegen Raub zu einer längerem Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Von den Original Last Poets erschien 1971 bei Juggernaut Records das Album "Right On!", der Soundtrack zum gleichnamigen Film von Herbert Danska. Imamu Baraka alias LeRoi Jones: Right On! Is the beginning of new movies, where Black and 3rd World art is going. Poetry/image/music; this is the new electric drama form. Revolutionary revelation. All future movies will begin with this. "Right On!" blieb das einzige Album der Original Last Poets. Von den Last Poets erschien 1971 bei Douglas Records das zweite Album "This Is Madness", danach verließ Umar Bin Hassan die Band und schloss sich einer religiösen Sekte an, für ihn kam nun Suliaman El-Hadi (Vocals, Congas, Percussion). In der Besetzung Jalaludin Mansur Nuriddin, Abiodun Oyewole, Nilaja Obabi und Suliaman El-Hadi erschienen bei Blue Thumb Records die Alben "Chastisment" 1972 und "At Last" 1973. Der kommerzielle Erfolg war zwar gering, dafür wurden die Last Poets wegen ihrer politischen Texte vom F.B.I. überwacht. Okay, die Last Poets legten eine Verschnaufpause ein. Im Jahr 1977 kehrten sie dann mit dem Album "Delights Of The Garden" in die Popwelt zurück. Das Album erschien bei Douglas Records und die Last Poets waren nun Jalaludin Mansur Nuriddin, Suliaman El-Hadi, Abu Mustapha (Vocals, Congas, Percussion), Bernard Purdie (Drums), Alex Blake (Bass) sowie ein Gitarrist, der sich schlicht Mann nannte. Der Erfolg hielt sich in Grenzen und die Last Poets verschwanden wieder aus der Popwelt. Doch ein paar Jahre später wurden die alten Platten der Last Poets von der aufkommenden HipHop-Generation gefeiert. Jason Ankeny: Mit ihren politischen Raps, strengen Rhythmen und mit ihrem Engagement für afroamerikanische Werte haben die Last Poets fast im Alleingang die Basis für die Entstehung des HipHop gelegt. Also taten sich die beiden Poeten Jalaludin Mansur Nuriddin und Suliaman El-Hadi wieder zusammen, holten sich Bernie Worrell (Synthesizer) und Ayib Dieng (Percussion) als Verstärkung in die Band und nahmen 1985 für Celluloid Records das Album "Oh My People" auf. Produzent war Bill Laswell, der auch noch das nächste Album "Freedom Express" 1988 der Last Poets produzierte. Es erschien bei Acid Jazz Records. Bis zum nächsten Album "Holy Terror" vergingen dann 5 Jahre, es erschien 1993 bei P-Vine Records. Produzent war wiederum Bill Laswell, die Musiker Bernie Worrell und Ayib Dieng waren auch wieder mit von der Partie, nur die Poeten hatten gewechselt, das waren nun Abiodun Oyewole und Umar Bin Hassan. Bei einigen Songs des Albums wirkten auch prominente Gäste wie Grandmaster Melle Mel alias Melvin Glover (Vocals), George Clinton (Vocals) oder Bootsy Collins (Guitar, Bass) mit. Beim 94er Album "Scatterap/Home" waren die letzten Poeten Jalaludin Mansur Nuriddin und Suliaman El-Hadi und beim 97er Album "Time Has Come" Abiodun Oyewole und Umar Bin Hassan. Egal. Die letzten Poeten begannen nun vermehrt auf Platten anderer Bands wie Black Market Militia, Public Enemy oder The Pop Group mitzuwirken. Im Jahr 2011 kamen die Poeten Umar Bin Hassan und Abiodun Oyewole nach London, um beim Tributkonzert für den gerade verstorbenen Gil Scott-Heron aufzutreten. Inzwischen sind auch die Poeten Jalaludin Mansur Nuriddin und Suliaman El-Hadi verstorben. Zuletzt erschien von den Last Poets 2019 beim Label Ropeadope Music Entertainment das Album "Transcending Toxic Times", die Poeten bei diesem Album sind Abiodun Oyewole, Umar Bin Hassan und Baba Donn Babatunde. Yeah, die Last Poets gehören zu den bekanntesten Unbekannten im Popdschungel. Jeanne Hersch: Die Freiheit drängt uns stets zur Vielfalt, zum Plural.