Lonnie Johnson: "Man Killing Broad" (1937)


Blues, Blues, Blues. Lonnie Johnson ist einer der ersten Guitarheroes, der zwischen Blues und Jazz hin und her wanderte, hin und her, und in beiden Genres großes leistete. Der Song "Man Killing Broad" zeigt uns, dass er nicht nur ein begnadeter Gitarrist, sondern auch ein ebensolcher Sänger war: You've got a hatchet under your pillow, baby, you've got'n ice pick in your hand. / You've got a hatchet under your pillow, baby, ice pick in your hand. / The best thing you better do, is find you another man. / You've got a shotgun in the corner, blackjack under your bed. / You've got a shotgun in the corner, blackjack under your bed. / But you will never catch me sleep, I know you wants to whip my head. Mein zweiter favorite song von Lonnie Johnson ist der Song "Bearcat Blues", den er 1927 für Gennett Records aufgenommen hat. Lonnie Johnson wurde 1899 in New Orleans geboren und lernte bereits als Kind Piano und Violine spielen. Mit 18 Jahren tourte er mit Will Marion Cook und seinem Southern Syncopatet Orchestra durch Europa und als Lonnie Johnson nach New Orleans zurückkehrte, war bis auf seinen Bruder James 'Steady Roll' Johnson seine ganze Familie an der Spanischen Grippe gestorben. Die beiden Brüder zogen nach St. Louis, wo Lonnie Johnson mit Charlie Creath's Jazz-O-Maniacs und der Big Band von Fate Marable spielte. In St. Louis lernte er die Bluessängerin Mary Smith kennen, die beiden heirateten 1925. Im selben Jahr nahm Lonnie Johnson an einem Blueswettbewerb teil und gewann einen Vertrag bei OKeh Records. Es entstanden Aufnahmen mit seinem Bruder James 'Steady Roll' Johnson sowie mit Victoria Spivey, Spencer Williams und Texas Alexander. Der Bluessänger Texas Alexander benötigte Begleitung, da er einer der wenigen Bluessänger war, der selbst kein Instrument spielte. Besonders schön von Texas Alexander ist der Song "Work Ox Blues" 1928, bei dem er von Lonnie Johnson und Eddie Lang an den Gitarren begleitet wird. Ende der 20er Jahre zog Lonnie Johnson nach Chigaco und arbeitete mit den Hot Five von Louis Armstrong, aber auch mit Duke Ellington und McKinney's Cotton Pickers, die 1930 mit dem Song "If I Could Be With You (One Hour Tonight)" einen Nummer-1-Hit hatten. Anschließend zog Lonnie Johnson nach Cleveland, Ohio und spielte im Putney Dandridge Orchestra, das aber so wenig Erfolg hatte, dass er einige Zeit in einer Reifenfabrik und einem Walzwerk arbeiten musste. 1937 zog Lonnie Johnson zurück nach Chigaco und begann mit den Klarinettisten Johnny Dodds und Jimmie Noone für Decca Records zu arbeiten. Es entstanden auch einige Aufnahmen mit Lil Hardin Armstrong, der Frau von Louis Armstrong. Deren Ehe ging 1938 in die Brüche. Ich stand am Fuß der Leiter, hielt sie fest und sah ihn nach oben klettern, resümierte Lil Hardin Armstrong über ihre Ehe mit Louis Armstrong. Ende der 30er Jahre wechselte Lonnie Johnson zum Label Bluebird und machte Aufnahmen mit dem Sänger und Pianisten Blind John Davis sowie den Pianisten Roosevelt Sykes und Joshua Altheimer. Anfang der 40er Jahre begann er mit der E-Gitarre zu experimentieren und sein Song "Tomorrow Night" war einer der größten Rhythm'n'Blues-Hits des Jahres 1948. In den 50er Jahren begann sein Stern zu sinken und Lonnie Johnson arbeitete als Hotelhausmeister, bis er 1960 vom Jazz-DJ Chris Albertson wiederentdeckt wurde. Er bereiste mit dem American Folk Blues Festival Europa und 1965 erschien sein Album "Stompin' At The Penny". Lonnie Johnson lebte nun in Toronto, Kanada und nahm 1967 noch zwei Platten for Folkways Records auf. Besonders schön ist seine 67er Aufnahme des Songs "C.C. Rider". Huch, und 1969 wurde Lonnie Johnson bei einem Autounfall schwer verletzt und erlitt zu allem Unglück auch noch einen Schlaganfall, nach dem er halbseitig gelähmt war. Trotzdem trat er 1970, kurz vor seinem Tod, nochmals live auf, begleitet wurde er von Buddy Guy an der Gitarre, Jim McHarg am Bass und Fred Below am Schlagzeug. Lonnie Johnson konnte auch Jazzschnulzen wie "Teardrops In My Eyes" oder "Prisoner Of Love" überzeugend interpretieren - und, das ist nur wenigen gelungen. "Man Killing Broad" ist auf der 1992 bei Document Records erschienenen CD "Lonnie Johnson Vol.1 1937-1940" zu finden. Besonders empfehlenswert ist auch das schöne Instrumental "Swing Out Rhythm" aus dem Jahre 1937, auf dem Lonnie Johnson seine Meisterschaft auf der Gitarre zeigt, perfekte Technik aber mit großem Herz.