Material: "Reduction" (1980)


Electro Jazz Funk, yeah. Material wurde 1978 in New York gegründet und war anfangs die Hausband im Zu Club von Giorgio Gomelsky. Die Band nannte sich auch zu Beginn kurz Zu Band und bestand aus Bill Laswell (Bass), Michael Beinhorn (Synthesizer, Piano, Clarinet, Percussion, Tapes) und Fred Maher (Guiter, Drums, Rhythm Box, Percussion). Ab 1979 nannte sich die Band dann Material nach dem eigenen Song "Materialism". Im gleichen Jahr erschien die erste EP "Temporary Music 1" bei Giorgio Gomelskys Label Zu Records. Material entwickelte sich langsam zum Geheimtip in der Szene. Im Jahr 1980 erschienen die EP "Temporary Music 2" und die Single "Discourse / Slow Murder" bei Red Records und 1981 gings dann so richtig los, es erschienen die EP "American Songs" und das Debütalbum "Memory Serves" bei Celluloid Records, auf dem das Trio noch von Musikern wie Fred Frith (Guitar, Violin, Xylophone) oder Sonny Sharock (Guitar) unterstützt wird. Außerdem erschienen die 3 Singles "Reduction / O.A.O.", "Ciquiri / Detached" und "Bustin’ Out / Over And Over". Vor dem zweiten Album "One Down" 1982 verließ Fred Maher die Band, die als Duo mit verschiedenen Gastmusiker*innen weitermachte. Bei "One Down" sind u.a. die Gastsängerinnen Nona Hendryx und Whitney Houston mit dabei. Wow! Nach ein paar weiteren Singles war aber 1984 fürs erste Schluss mit Material. Erst 1989 erschien dann das dritte Album "Seven Souls" bei Virgin Records. Material war nun ein Projekt von Bill Laswell, der sich im Studio oder für Konzerte mit verschiedenen Musiker*innen und Sänger*innen zusammentat. Bei "Seven Souls" sind zum Beispiel der Beatautor William S. Burroughs und der Rapper Rammellzee zu Gast. Bill Laswell brachte bis 1999 noch weitere Alben unter dem Namen Material heraus, z.B. "The Third Power" 1991, "Hallucination Engine" 1993 oder "Intonarumori" 1999. Das letzte Konzert unter dem Namen Material fand 2004 beim Bonnaroo Music Festival in Manchester, Tennessee statt. Bill Laswell veröffentlichte aber auch eine Menge Alben unter seinem eigenen Namen, das erste, "Baselines", erschien 1983 bei Elektra Records und das bisher letzte, "Túwaqachi (The Fourth World)", 2012 beim Label M.O.D. Technologies. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Alben unter Pseudonym, Divination, Chaos Face, Automaton, Sacred System, Hashisheen oder Operazone, sowie ebenfalls zahlreiche Alben in Zusammenarbeit mit anderen Musikern, Peter Brötzmann, Terre Thaemlitz, Jah Wobble, Pete Namlook, Otomo Yoshihide oder John Zorn, um nur einige zu nennen. Ja, Tonträger, auf denen Bill Laswells Bass zu hören ist, gibts wahrlich viele. Michael Beinhorn wurde Produzent und produzierte u.a. Tonträger von den Red Hot Chili Peppers, Violent Femmes, Soundgarden, Hole oder Korn. Fred Maher spielte nach Material noch in Bands wie The Dance oder Scritti Politti, er trommelte aber auch für Lou Reed und ist heutzutage ein begehrter Studiodrummer. Bill Laswell: I put projects together. I put people together. Der Song "Reduction" ist auf der 1998 bei Charly Records erschienenen Compilation "The Best Of Material" zu finden. Im Jahr 1999 erschien beim Label Palm Pictures die EP "Rap Is Still An Art" mit den 4 Songs "Conspiracies", "Burnin’", "This Morning" und "Life Itself" von Material, auf der Bill Laswell mit den Rappern Kool Keith alias Keith Thornton, Flavor Flav alias William Drayton und den Ghetto Prophets zusammenarbeitet, für die Scratches sorgen Kut Masta Kurt alias Kurt Matlin, Grandmaster DXT alias Derek Showard, Disk The Phonosycograph alias Luis Quintanilla und die Juggaknots, die aus den Geschwistern Kevin, Paul und Peridot Smith bestehen, die sich Breezly Brewin, Buddy Slim und Heroine nennen. Okay, noch ein Schlusswort von Bowie und dann ab ins Bettchen. David Bowie: Ich glaube, dass ich mich immer schon zum Unfeinen hingezogen fühlte, und das hat mir letztlich den Arsch gerettet.