Lizzy Mercier Descloux: "Tumour" (1979) |
Ein zweites Mal Lizzy Mercier Descloux, diesmal mit dem Song "Tumour". Ooh I think I'm getting a tumour / Ooh I feel the tumour coming on / Never know how much I love you / Never know how much I care / When you put your arms around me / I get a tumour that's so hard to bear / Give me the tumour / When you kiss me / Tumour! When you hold me tight / Tumour! Oh yeah / All through the night. "Tumour" ist auf dem Album "Press Color" 1979 zu finden, das 2003 bei ZE Records als CD wiederveröffentlicht wurde. Die Band von Lizzy Mercier Descloux (Vocals, Guitar, Bass, Percussion) bestand bei den Aufnahmen von "Press Color" aus Erik Eliasson (Guitar, Bass, Keyboards, Drums), D.J. Banes (Guitar, Bass, Percussion, Backing Vocals) und Jimmy Young (Drums, Percussion). Bei manchen Songs halfen noch Allen Wentz (Synthesizer), Jack Cavari (Guitar), John Rome (Guitar, Backing Vocals), Bud Maltin (Saxophone), Ken Smith (Bass) sowie die Backgroundsängerinnen Chris Wiltshire, Mary-Jo Kaplan und Ramona Brooks mit. Im Jahr 2015 erschien bei ZE Records das Album "Press Color Remixes & Edits", da ist der Song "Tumour" nicht dabei, sondern 5 Remixe des Songs "Hard Boiled Babe", 3 Remixe von "Fire", 2 von "Wawa" und je ein Remix von "Mission Impossible" und "Herpex Simplex". Die Remixe stammen von Julien Perez, Charlus De La Salle, Glenn Rivera, Rafael Wallon, den Two Mamarrachos, das sind Jaime Sagastibeltza Pejenaute und Borja Campion, Psonic Psummer, Márcio Vermelho, DJ Mila alias Daniela Mila und der aus Nathan Burazer (Electronics), Tomo Yasuda (Bass), Warren Huguel (Drums) und Jonathan Holland (Drums, Buckets, Bottles) bestehenden Band Tussle. Das Originalalbum ist besser, viel besser, hugh. Im Buch "Jazz und Shimmy - Brevier der neuesten Tänze" 1921 schreibt der Autor Hans Siemsen: Und noch eine nette Eigenschaft hat der Jazz. Er ist so völlig würdelos. Er schlägt jeden Ansatz von Würde, von korrekter Haltung, von Schneidigkeit, von Stehkragen in Grund und Boden. Wer Angst davor hat, sich lächerlich zu machen, kann ihn nicht tanzen. Der deutsche Oberlehrer kann ihn nicht tanzen. Der preußische Reserveoffizier kann ihn nicht tanzen. Wären doch alle Minister und Geheimräte und Professoren und Politiker verpflichtet, zuweilen öffentlich Jazz zu tanzen. Auf welch fröhliche Weise würden sie all ihrer Würde entkleidet! Wie menschlich, wie nett, wie komisch müssten sie werden! Kein Dunstkreis von Dummheit, Eitelkeit und Würde könnte sich bilden. Hätte der Kaiser Jazz getanzt - niemals wäre das alles passiert! Aber ach! Er hätte es nie gelernt. Deutscher Kaiser zu sein, das ist leichter als Jazz zu tanzen. Der 1881 in Westfalen geborene Hans Siemsen engagierte sich für die Abschaffung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuches, der homosexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Als Erzähler schrieb er erotisch-zarte "Jungensgeschichten", die 1982 gesammelt im Buch "Das Tigerschiff" veröffentlicht wurden. Aufgrund dieser latent homosexuellen Schriften, aber auch wegen seiner politischen Stellungnahmen zum Beispiel gegen die Todesstrafe, musste er 1934 Hitler-Deutschland verlassen. Er flüchtete zuerst nach Paris und 1941 über Portugal in die USA. Im Jahr 1949 kehrte er nach Deutschland zurück. Er starb 1969 in einem Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt in Essen. Sein wohl bekanntestes Buch, ist der 1947 erschienene Roman "Die Geschichte des Hitlerjungen Adolf Goers". Sein Nachlass wurde vom Verleger Michael Förster gesammelt und bearbeitet und 1980 erschien das Buch "Schriften". Nach dem Tod von Michael Förster wurde der Nachlass an das Schwule Museum Berlin weitergereicht. Im Jahr 1995 erarbeitete eine Gruppe schwuler Männer die erste und bislang einzige Ausstellung "Hans war gut!" über das Leben und Werk Hans Siemsens, um die Erinnerung an diesen bemerkenswerten Autor wach zu halten. Okay, lest "Schriften" von Hans Siemsen, hört Musik von Lizzy Mercier Descloux, damit sie in euren Herzen, Köpfen, Bäuchen oder sonst wo in euch weiterleben. Lizzy Mercier Descloux starb 2004 im Alter von 47 Jahren in Saint-Florent, Korsika. |