Nervous Norvus: "Transfusion" (1956)


Ein Novelty Song von Nervous Norvus alias Jimmy Drake. Der crash sound sample wurde später auch beim Surfsong "Dead Man’s Curve" 1964 von Jan & Dean verwendet, da ist er aber sehr dezent in den Hintergrund gemischt, also kaum hörbar - oder sind daran meine alten Ohren schuld. Egal, "Transfusion" ist sowieso der bessere Song: Tooling down the highway doing seventy-nine / I'm a twin pipe papa and I'm feelin fine / Hey man dig that was that a red stop sign / Transfusion transfusion / I'm just a solid mess of contusions / Never never never gonna speed again / Slip the blood to me Bud. Nervous Norvus alias Jimmy Drake wurde 1912 in Memphis, Tennessee geboren und litt bereits als Kind an chronischem Asthma. Mit 29 Jahren zog er nach Oakland, Kalifornien, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im Jahr 1956 hatte er dann überraschend drei Hitsingles "Transfusion / Dig", "Ape Call / Wild Dog Of Kentucky" und "The Fang / The Bullfrog Hop", alle 3 wurden bei Dot Records veröffentlicht. Doch Nervous Norvus war einfach zu nervös, kein Witz, er schaffte es einfach nicht in der Öffentlichkeit zu stehen, ja, er schmiss aus Angst sogar einen Auftritt bei der Ed Sullivan Show und kündigte nach 6 Monaten seinen Plattenvertrag bei Dot Records. Nervous Norvus richtete sich ein Studio ein und produzierte Demoaufnahmen für andere Musiker und Musikerinnen, yeah, im Studio schien er sich wohler zu fühlen als auf einer Bühne. Aber 1960 raffte er sich nochmals auf, unterschrieb einen Plattenvertrag bei Big Ben Records und es erschienen noch die beiden Singles "Stoneage Woo / I Like Girls" und "Does A Chinese Chicken Have A Pigtail", auf deren B-Side sich der Song "Dear Old San Francisco" von der Band The Lincolnaires befindet. Aber beide schafften es nicht mehr in die Hitparade und Nervous Norvus zog sich nun endgültig in sein Studio zurück, wo er sich nicht nur der Musik, sondern auch immer mehr dem Alkohol hingab. Er starb 1969 im Alter von 54 Jahren an einer Leberzirrhose. Der Song "Transfusion" befindet sich auf der 2004 bei Norton Records erschienenen CD "Stone Age Woo - The Zorch Sounds Of Nervous Norvus". Auf dieser CD befinden sich nicht nur die Singles, sondern auch Songs die Nervous Norvus in seinem Studio aufnahm, aber zu seinen Lebzeiten nie veröffentlichte, yeah, da wären: "I’m Comin’ Home My Baby", "The New Beat And Step", "Noon Balloon To Rangoon", "Pony-Tail", "Sparks", "The Blackout Song", "Boris The Blue Nosed Baboon", "The Bully Bully Man", "The Clock Shop", "Elvis You’re A G.I. Now", "The Evil Hurricane", "I Hate Bugs", "I Listen To Red In Bed", "I’m Waitin’ Up For Santa Claus", "Kangaroo Hop", "Little Cowboy", "When I Hear The Honkin’ Of The Diesel Train" und "The Plaster Song" mit der Band Kenny Burt’s Caveman als Begleitung, der angeblich 1961 bei Embee Records als B-Side einer Neuauflage von "Stoneage Woo" auch offiziell erschienen ist. Es sollen angeblich in den 60er Jahren auch noch einige Aufnahmen als Singing Jimmy Drake oder Jimmy Drake bei kleinen Labels wie Bluemoon Records, Claudra Records oder As-Is Records erschienen sein, wobei bei Bluemoon und As-Is überhaupt nur Jimmy Drake als Artist auftaucht und bei Claudra Records neben Jimmy Drake noch so wenig Bekanntes wie Charles Nash & The Rhythm Rangers, Walter 'Arkie' Bittle & The Flying Saucers oder Glynn Hipp & The Jokers. Yeah, hört euch Nervous Norvus an, er hat es verdient gehört zu werden. Kunst ist, was zur Überwindung der Trägheit hilft. Bewegung als Ungehorsam, als Umgestaltung, schrieb Henri Michaux, hm, 1972, wenn ich richtig denke - schwupp.