Carl Perkins: "Blue Suede Shoes" (1956)


Blue Suede Shoes, ein zeitloser Rock’n’Roll-Hit, der genau genommen eigentlich ein Rockabillysong ist, aber mit dem Genau Nehmen kommt man oft nicht weit: Well, it's one for the money, two for the show / Three to get ready now go cat go / But don't you, step on my blue suede shoes / You can do anything / But lay off of my blue suede shoes. Der Song wurde von Carl Perkins geschrieben und 1956 für Sun Records aufgenommen, aber auch Elvis Presley nahm im selben Jahr eine Version für RCA Records auf, die überraschenderweise an den Erfolg der Version von Carl Perkins nicht herankam. Carl Perkins erreichte Platz 2 der US-Amerikanischen Popcharts, Elvis Presley kam nur auf Platz 20. Ich persönlich bevorzuge die langsamere Version von Carl Perkins, obwohl die schnellere von Elvis Presley sicherlich mehr Rock’n’Roll ist und durchaus hörenswert: You can knock me down, step on my face / Slander my name all over the place / Do anything that you wanna do / But uh uh honey lay off of my shoes / You can do anything / But lay off of my blue suede shoes. Carl Perkins wurde 1932 in Tiptonville, Tennessee geboren und seine erste Gitarre schenkte ihm sein Vater mit 7 Jahren, sie war aus einer Zigarrenschachtel, einem Besenstiel und Draht gebaut. Im Jahr 1950 gründete Carl Perkins mit seinen Brüdern Jay und Clayton die The Perkins Brothers Band und die 3 begannen in Honky Tonks, also Musikkneipen, aufzutreten. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen arbeitete Carl Perkins als Bäcker. Im Jahr 1954 bekam Carl Perkins einen Plattenvertrag bei Flip Records, ein Nebenlabel von Sun Records, wo er die wenig erfolgreichen Singles "Movie Magg / Turn Around" 1954 und "Let The Jukebox Keep On Playing / Gone Gone Gone" 1955 veröffentlichte. Doch Labelboss Sam Phillips glaubte an Carl Perkins und die nächste Single "Blue Suede Shoes / Honey Don’t" erschien beim Hauptlabel Sun Records und wurde ein Hit: You can burn my house, you can steal my car / Drink my liquor from an old fruit jar / Do anything that you wanna do / But uh uh honey lay off of my shoes / But don't you, step on my blue suede shoes / Well, you can do anything / But lay off of my blue suede shoes. Aber bevor Carl Perkins seinen Erfolg genießen konnte, hatte er einen schweren Autounfall und verbrachte längere Zeit mit Schädelbruch im Krankenhaus. In der Zwischenzeit hatten sich Elvis Presley, Johnny Cash oder Jerry Lee Lewis als Stars etabliert und Carl Perkins spielte nur mehr in der zweiten Liga. Anfang des Jahres 1958 wechselte er zu Columbia Records, doch der Starruhm blieb aus und Carl Perkins kämpfte mit seiner Alkoholsucht. Johnny Cash griff dem Gescheiterten unter die Arme, Carl Perkins gehörte bis 1970 zur festen Formation der Johnny-Cash-Show und war auch bei dessen Auftritten At Folsom Prison und At San Quentin als Gitarrist mit dabei. Carl Perkins war aber nicht nur Sideman von Johnny Cash, sondern durfte innerhalb der Show eigene Songs zum Besten geben. Die Beatles waren große Fans von Carl Perkins und coverten auch einige seiner Songs wie "Honey Don’t", "Matchbox" oder "Everybody’s Trying To Be My Baby", ja, und 1982 feierte Carl Perkins auf dem Album "Tug Of War" von Paul McCartney mit dem Duett "Get It" sein Comeback. 1985 entstand dann in London ein Fernsehspecial mit illustren Kollegen wie George Harrison, Eric Clapton, Ringo Starr, Dave Edmunds, Rosanne Cash sowie Jim Phantom und Lee Rocker von der Band Stray Cats. Wow, und 1986 gab es dann das Album "Class Of ’55" mit Carl Perkins, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Roy Orbison. Na ja, ich hör lieber seine alten Originale, aber es hat Carl Perkins sicher viel Geld gebracht und ein gutes Leben ermöglicht. Leider starb er 1998 im Alter von 65 Jahren an den Folgen mehrerer Schlaganfälle, hm, da helfen auch einflussreiche Fans nichts. Den Song "Blue Suede Shoes" findet man auf der 1998 bei Columbia Records erschienenen CD "Blue Suede Shoes: The Best Of Carl Perkins" - da ist alles drauf, was das Herz begehrt, yeah. Natürlich findet man "Blue Suede Shoes" auf jeder Best Of von Carl Perkins und auf fast jedem Rock’n’Roll-Sampler. Rockabilly war eine tolle Sache und brachte später so hörenswerte Stilblüten wie Punkabilly hervor, ich sage nur The Cramps, Psychobilly, zum Beispiel The Meteors oder Gothabilly, he he und yeah, dieses Genre gibt es, ist aber eigentlich das gleiche wie Punk’n’Roll oder Horrorpunk - buh buh, The Misfits. Anhören, anhören, anhören. Unter Shock Rock könnte man einiges davon auch zusammenfassen.