Ein merkwürdiger, aber toller Song. Rockabilly. Irgendwie schon, aber sehr eigen. Phil Johns & The Lonely Ones haben 1960 die Single "Ballad Of A Juvenile Delinquent / Why Must I Be Alone" bei River Records veröffentlicht, yeah, und das wars. Über Phil Johns und seine Band ist leider absolut null Information zu finden. Die A-Side wurde von Phil Johns und John Houston geschrieben, die B-Side von Phil Johns alone. Ich habe den Song auf der CompilationLP "The Madness Invasion Vol.2" gefunden, die 1988 beim Label GMG erschien. Ich habe mir die Platte wegen des Songs "Frankenstein’s Den" 1958 von The Hollywood Flames zugelegt. Wow! Ist auch ein super Song. Weitere Lieblingssongs auf diesem Album sind "I’m The Wolf Man" 1965 von Round Robin und "I Hate Rabbits" 1958 von Jerry Neal, bei diesem Song spielt angeblich Eddie Cochran die Gitarre. Der Song "Ballad Of A Juvenile Delinquent" wurde 1983 von den LeRoi Brothers gecovert, yeah, durchaus gut gecovert, obwohl atmosphärisch hat Phil Johns die Nase vorne, weit vorne. The LeRoi Brothers waren eine Rockband aus Austin, Texas, die von 1981 bis 2000 aktiv war. Ihr Debütalbum "Check This Action" erschien 1983 bei Amazing Records und das letzte Album "Kings Of The Catnap" 2000 bei Rounder Records. Also, mal Reinhören bei den LeRoi Brothers zahlt sich durchaus aus. Inzwischen habe ich "Ballad Of A Juvenile Delinquent" auch auf CD, habe mir die 2011 bei Bear Family Record erschienene CompilationCD "Teenage: Teenagers & Youth In Music 1951-1960" besorgt, die wurde von Jon Savage zusammenstellt und bietet Hörenswertes zum Thema. Jon Savage hat 1976 das Punk-Fanzine London’s Outrage herausgegeben und später für Musikmagazine wie Sounds, New Musical Express und Melody Maker geschrieben. Außerdem hat er 2 sehr lesenswerte Bücher geschrieben: "England’s Dreaming: Anarchie, Sex Pistols, Punk Rock" 2001 bei Edition Tiamat und "Teenage: die Erfindung der Jugend (1875-1945)" 2008 beim Campus Verlag. Ja, und auch einige tolle CompilationCDs zusammengestellt wie "Englands Dreaming" 2004, "Queer Noises - From The Closet To The Charts" 2006, "Teenage - The Creation Of Youth: 1911-1946" 2009, alle 3 für Trikont Records oder "Black Hole - Californian Punk 1977-1980" 2010 für Domino Records. Ja, und das Drehbuch für den Film "Joy Division, A Documentary" 2007 hat er auch geschrieben. Regie führte Grant Gee. Gilles Ivain alias Ivan Chtcheglov, Mitglied der Situationistischen Internationale, schrieb 1958 in seinem Manifest "Formular für einen neuen Urbanismus": Eine Geisteskrankheit hat unsere Welt befallen: die Herrschaft der Banalität. Jeder ist durch die Produktion und den Komfort - Kanalisation, Fahrstühle, Badezimmer, Waschmaschinen … - hypnotisiert. Diese aus einem Protest gegen die Armut entstandenen Zustände gehen über ihr fernes Ziel - die Befreiung des Menschen von den materiellen Sorgen - hinaus und sie werden zum unmittelbar quälenden Bild. Zwischen der Liebe und dem automatischen Müllschlucker hat die Jugend aller Länder gewählt: sie zieht den Müllschlucker vor. Eine völlige geistige Wendung muss unumgänglich dadurch bewirkt werden, dass vergessene Begierden ins helle Licht gesetzt und vollkommen neue geschaffen werden. Sowie dadurch, dass eine INTENSIVE PROPAGANDA zugunsten der Begierden getrieben wird. Wir haben schon auf das Bedürfnis, Situationen zu konstruieren, als eine der Grundbedingungen aufmerksam gemacht, auf die sich die nächste Generation gründen würde. Den ganzen Text, und vieles mehr, kann man im Buch "Der Beginn einer Epoche - Texte der Situationisten" nachlesen. Erschienen ist das Buch 1995 bei der Edition Nautilus. Ja, liebe Freunde und Freundinnen, die S.I. hat durchaus mit Popmusik zu tun, schließlich war sie die erste revolutionäre Bewegung des Massenmedien-Zeitalters, und übrigens, Lesen schadet nicht, haha!