Robert Johnson: "Me And The Devil Blues" (1937)


So, nun Robert Johnson, die legendere Bluesfigur par excellence, für die Geschichte des Blues mag er zwar nur eine Randfigur sein, aber für die Wiederentdeckung des Blues und die Rockmusik war er durchaus bedeutend. Musiker wie Jimi Hendrix, Bob Dylan, Mike Bloomfield und John Fogerty gaben seine Songs als wichtige Inspirationsquelle an, Keith Richards nannte ihn den größten Blues- und Folkgitarristen, der jemals gelebt hat und für Eric Clapton ist Robert Johnson der größte Sänger und Songwriter. Eric Clapton "Me And Mr. Johnson" 2004 und Peter Green "Splinter Group - The Robert Johnson Songbook" 1998 nahmen Tribute-Alben auf und seine Songs "Come On In My Kitchen", "Cross Road Blues", "Dust My Broom", "Sweet Home Chigaco", "Hellhound On My Trail" und "Love In Vain" wurden von vielen Rockbands gecovert: Steve Miller Band, Cream, The Doors, Derek & The Dominos, The Cowboy Junkies, Ten Years After, The Yardbirds, The Spencer Davis Group, Fleetwood Mac, ZZ Top, Dr. Feelgood, Status Quo, Electric Flag, The Mountain Goats, The Rolling Stones, The Faces und viele viele mehr. Early this morning / When you knocked upon my door / Early this morning, oooo / When you knocked upon my door / And I said hello Satan / I believe it's time to go. Robert Johnson wurde 1911 in Hazlehurst, Mississippi als Robert Leroy Dodds geboren und erst als seine Mutter ihm als Teenager erzählt hatte, dass Noah Johnson sein leiblicher Vater sei, änderte Robert seinen Nachnamen in Johnson. Noah Johnson befand sich bei der Geburt von Robert Johnson auf der Flucht vor einem Lynchmob, weil er im Streit einen Weißen verletzt hatte. Im Jahre 1918 zog Robert Johnson mit Mutter, Stiefvater Willie 'Dusty' Willis und Geschwistern sowie Halbgeschwistern nach Robinsonville, etwa 30 Kilometer von Memphis, wo Robert Johnson bis 1927 in die Indian Creek School In Commerce ging. Nach seiner Schulzeit arbeitete er als Plantagenarbeiter. Ende der 20er Jahre lernte Robert Johnson in Robinsonville den Bluesmusiker Willie Brown kennen, der zu dieser Zeit Sideman von Charley Patton war. Willie Brown wurde sein Gitarrenlehrer und Robert Johnson begann, gemeinsam mit Frank House, dem Bruder von Son House, Punk Taylor, Wash Hemp und Willie Moore den Blues zu spielen. Von Son House ist die Äußerung überliefert, dass Robert Johnson ein schlechter Gitarrist gewesen sei, aber ein passabler Bluesharpspieler. Um diese Zeit heiratete Robert Johnson Virginia Travis, die aber bereits ein Jahr später im Kindbett starb. Auch das Kind überlebte nicht. Robert Johnson kehrte auf der Suche nach seinem Vater in seinen Geburtsort Hazlehurst zurück und lernte auf der Reise den Gitarristen Ike Zimmerman kennen, der ihn während der nächsten Jahre unterrichtete. Auf seiner Wanderschaft lernte Robert Johnson auch Caletta Craft kennen und 1931 läuteten die Hochzeitsglocken für die Beiden. Bei seiner Rückkehr nach Robinsonville 1932 waren alle überrascht über seine exzellente Gitarrentechnik und da sein Gitarrenspiel sich innerhalb kurzer Zeit so stark verbessert hatte, erzählte man sich, er habe seine Seele an den Teufel verkauft und sei von diesem im Gegenzug in die Geheimnisse des Gitarrenspiels eingewiesen worden. Im Jahre 1936 kam es zu ersten Aufnahmen für die American Record Company und da seine erste Veröffentlichung "Terraplane Blues" sich einigermaßen gut verkaufte, kam es 1937 zu einer zweiten Aufnahmesitzung. Insgesamt nahm Robert Johnson in den beiden Sessions 29 Songs auf, wobei seinen weiteren Platten kein kommerzieller Erfolg beschieden war und sie teilweise nur zweistellige Verkaufszahlen erzielten. Robert Johnson starb 1938 in Greenwood, Mississippi vermutlich an den Spätfolgen von Syphilis und nicht, wie oft erzählt wird, vergiftet von einem eifersüchtigen Ehemann. Ach, und Ike Zimmerman - hm, in der wikipedia heißt er Ike Zinnerman und irgendwo hab ich auch mal Ike Zinermon gelesen - wurde später Pastor in Compton, Kalifornien und spielte anstelle des Blues nur mehr Spirituals. Die Kinder von Ike Zimmerman sagten später, dass mindestens vier Songs von Robert Johnson, und zwar "Walking Blues", "Ramblin' On My Mind", "Come On In My Kitchen" und "Dust My Broom" aus der Feder ihres Vaters stammen, aber lassen wir das, lassen wir das. Eines ist gesichert, dass "Dust My Broom" irgendwie auch eng mit dem Song "Mr. Carl's Blues" 1933 von Carl Rafferty in Verbindung steht: I do believe, I do believe I'll dust my broom / And after I dust my broom, anyone may have my room. Aber auch Kokomo Arnolds Song "Sagefield Woman Blues" 1934 weist Ähnlichkeiten auf: I believe, I believe I'll dust my broom / So some of your lowdown rounders, lord you can have my room. Was solls, die farbigen Musiker bekamen in der Regel sowieso nur ein paar Dollar für die Aufnahmen und danach nichts mehr. Von "Dust My Broom" gibts auch eine tolle Aufnahme von Elmore James 1951 und auch er ist auf der Platte als Komponist angeführt. "Me And The Devil Blues" findet man auf der 1998 bei Sony Music erschienenen CD "Robert Johnson - King Of The Delta Blues Singers".