Roy Brown: "Hard Luck Blues" (1950) |
Well, Rocks In My Pillow, / The Cold Ground Is My Bed, / The Highway Is My Home / So I Might As Well Be Dead. Uh-uh-uh, ich liebe diesen Song, obwohl man ihn durchaus gerechtfertigt als Bluesschnulze oder Schnulzenblues bezeichnen kann. Roy Brown orientierte sich bei seiner Art zu singen sicherlich mehr an Entertainern wie Bing Crosby, Frank Sinatra oder Nat King Cole als an 'echten' Bluessängern, hm hm, aber Bing Crosby war gegen ihn ein 'Lercherlschas', wie man auf gut wienerisch so schön sagt: I'm Travelin' And Travelin', / Seems The Road Has Got No End. / And I Ain't Got Nobody / In This Mean Old World To Call My Friend. Roy Brown wurde 1925 in New Orleans geboren und wuchs in Eunice, Louisiana auf. Neben Roy Brown ist der Psychologe Joseph LeDoux, der bekannteste Einwohner von Eunice. Joseph LaDoux wurde wegen seiner Forschung auf dem Gebiet der Neurophysiologie der Angst bekannt. Im Jahr 1940 zog Roy Brown nach Los Angeles und versuchte sein Glück als Boxer, doch als er 1945 einen Gesangswettbewerb gewann, sah er darin mehr Chance auf Erfolg und wurde Berufssänger. Das Label Gold Star veröffentlichte 1946 seine Single "Deep Sea Diver", die es aber nicht in die Charts schaffte. Im gleichem Jahr schrieb er den Song "Good Rockin' Tonight" und bot ihn dem Bluessänger Wynonie Harris an, der jedoch ablehnte. Roy Brown unterschrieb einen Vertrag beim Label DeLuxe und nahm den Song 1947 selber auf und schaffte es damit auf Platz 13 der Rhythm'n'Blues-Charts. Okay, dachte nun Wynonie Harris, der Song hat doch Hitqualitäten, nahm ihn ebenfalls auf und hatte 1948 eine Nummer 1 damit. Mitte der 50er Jahre nahm den Song dann auch Elvis Presley für Sun Records auf. Aber auch Roy Brown schaffte 1948 mit dem Song "Long 'Bout Midnight" seine erste Nummer 1. Roy Brown blieb bis 1952 beim Label DeLuxe, wo er mit "Boogie At Midnight" 1949, "Hard Luck Blues" und "Love Don't Love Nobody", beide 1950, noch weitere Hits hatte. Danach wechselte er zu Kings Records, doch die nächsten Platten blieben erfolglos und 1957 beendete Roy Brown mit der Single "Let The Four Winds Blow" seine Karierre als Sänger. Aber im Jahr 1970 zeichnete sich ein Comeback ab, als er mit Johnny Otis beim Monterey Jazz Festival auftrat. Yeah, und 1978 veröffentlichte Roy Brown das Album "Cheapest Price In Town" bei Faith Records und tourte erneut durch Europa. Bei dieser Tour stand ihm der bekannte Gitarrist Pee Wee Crayton zur Seite, der selbst mit seinem Album "The Things I Used To Do" 1971 bei Vanguard Records Musikgeschichte schrieb. Doch leider konnte Roy Brown seine zweite Karierre nicht mehr lange genießen, da er 1981 an einem Herzinfarkt starb, uh-uh-uh. Der Song "Hard Luck Blues" findet sich auf der sehr empfehlenswerten, 2007 bei Saga Records erschienenen, CD "Rhythm And Blues No.1 Chart Hits 1949-1955". Im Begleitheft der CD sind auch die Musiker aufgeführt die seinen Gesang bei dieser Aufnahme als The Mighty-Mighty Men begleitet haben, da wären der Trompeter Wilbur Harden, der Posaunist Jimmy Griffin, die Saxofonisten Johnny Fontenette und Harry Porter, der Pianist Buddy Griffin, der Gitarrist Willie Gaddy, der Bassist Ike Isaacs und der Schlagzeuger Calvin Shields. Die Brüder Jimmy und Buddy Griffin traten von Ende der 40er Jahre bis 1954 auch als The Griffin Brothers auf und hatten selbst 1951 eine Nummer 1 mit dem Song "Weepin' And Cryin'". Lang lebe Rhythm'n'Blues! Unsere Welt ist von Schönheit erfüllt. Aber wir neigen dazu, das Alltägliche zu übersehen, und daher verpassen wir vieles, sagte der Musiker John Murello in einem Interview, und - recht soll er haben. |