Shinki Chen: "Freedom Of A Mad Paper Lantern" (1971)


Psychedelic Music war Anfang der 70er Jahre natürlich auch noch in aller Munde und Ohren. Psychedelic Music aus Japan zwar nicht gerade, aber es gab sie und sie war teilweise sehr, sehr hörenswert. Shinki Chen war irgendwie der Jimi Hendrix von Japan, yeah. Seine musikalische Laufbahn begann 1966 bei der Midnight Express Blues Band, da spielte er aber anfangs Schlagzeug, an der Gitarre war Masayoshi Kabe. Erst als Masayoshi Kabe die Band verließ, wechselte Shinki Chen an die Gitarre und als neuer Drummer kam Mamoru Manu. Die Midnight Express Blues Band nannte sich dann 1967 in The Bebes um, zu diesem Zeitpunkt bestand sie aus Eiji Takamura (Vocals), Shinki Chen (Guitar), Chiharu Hachou (Guitar), Keibun Hayashi (Bass) und Mamoru Manu (Drums). Nach The Bebes gründete Shinki Chen mit Takemura Eiji (Vocals), Yanagi Geoge (Bass, Vocals, Harmonica) und Nogi Shinichi (Drums) die Psychedelic Band Powerhouse, die 1969 bei Express Records das Album "Powerhouse" veröffentlichte. Das Album enthält ausschließlich Coverversionen von Songs wie "Spoonful" von Willie Dixon, "Foxy Lady" von der Jimi Hendrix Experience, "You're A Better Man Than I" von den Yardbirds oder "Back In The U.S.S.R." von den Beatles. Nach dem Ende von Powerhouse gründete Shinki Chen mit Hiro Yanagida (Keyboards), Masayoshi Kabe (Bass) und Hiro Tsunoda (Drums) die Band Food Brain, die 1970 bei Polydor Records das Album "Social Gathering" veröffentlichte. Psychedelic Rock, yeah. Die Songs waren nun durchwegs Eigenkompositionen der Band. Mit dem 1971 bei Polydor Records erschienenen Album "Shinki Chen" versuchte es der Gitarrist sozusagen als Solokünstler. Mit dabei auf diesem Album sind unter anderem die Musiker Hiro Yanagida, mit dem er bereits bei Food Brain zusammenspielte, sowie Yanaki Geoge und Nogi Shinichi, die bei der Band Powerhouse mit Shinki Chen gemeinsame Sache machten. Naja, es steht ja auch Shinki Chen & His Friends auf dem Backcover. Yanaki Geoge nannte sich nun George Yanaki, unter diesem Namen nahm er in den 80er und 90er Jahren auch mehrere Soloalben auf. Okay. Auf dem Album "Shinki Chen" ist auch der Song "Freedom Of A Mad Paper Lantern" enthalten, es wurde 2011 bei Phoenix Records als CD wiederveröffentlicht. Weiter gings mit dem Trio Speed, Glue & Shinki, bestehend aus Joey Smith (Vocals, Drums, Synthesizer), Masayoshi Kabe (Bass) und Shinki Chen (Guitar). Das Trio veröffentlichte bei Atlantic Records die Alben "Eve" 1971 und "Speed, Glue & Shinki" 1972. Beim Album "Speed, Glue & Shinki" wird das Trio von den Musikern Michael Hanopol (Bass, Vocals, Keyboards), Shigeki Watanabe (Keyboards) und Hiroshi Oguchi (Drums) musikalisch unterstützt. Nach Speed, Glue & Shinki verliert sich die Spur von Shinki Chen in den unendlichen Weiten der Popwelt, im Netz ist noch von einer Band namens Flied Egg zu lesen, hmm, und angeblich hat er die Musik zum Film "Shinjuku Mad" gemacht sowie bei der japanischen Version des Musicals "Hair" mitgewirkt. Keine Ahnung ob das stimmt. Der Song "Freedom Of A Mad Paper Latern" ist auch auf der 2001 beim Label Q.D.K. Media erschienenen CompilationCD "Love, Peace & Poetry - Japanese Psychedelic Music" zu finden. Die anderen Bands auf dieser Compilation tragen Namen wie The Happenings Four, Apryl Fool, The Mops, The Beavers etcetera etcetera. Naja, schon die von mir aufgezählten Mitstreiter von Shinki Chen ergeben ein dichtes Gewirr von japanischen Psychedelic Bands. Yanagi Geoge spielte noch bei Bands wie Flied Egg - ja, Flied Egg gabs wirklich, die Band hat 1972 zwei Alben bei Vertigo Records veröffentlicht, aber Shinki Chen ist da nicht mit dabei, die Gitarre bei Flied Egg spielte Shigeru Narumo, egal, wo war ich, wo bin ich - Yanagi Geoge spielte noch bei Bands wie Flied Egg und Rainy Wood, Hiro Yanagida bei Apryl Fool, Love Live Life und The Floral, Masayoshi Kabe bei The Golden Cups, Hiro Tsunado bei den Jacks, Strawberry Path und Yasumi No Kuni, Shigeki Watanabe bei The Wild Ones, Hiroshi Oguchi bei Pyg, The Tempters und Vodka Collins. Wow! Japan war und ist eine Popwelt für sich, eine tolle, yeah, aber das trifft sicherlich auf viele Länder zu, von denen ich einfach zu wenig weiß, huch, aber was nicht ist kann noch werden, von Japan wusste ich Anfang der 70er Jahre auch noch so gut wie nichts.