Styx: "Don't Sit Down On The Plexiglass Toilet" (1973)


Don't sit on the plexiglas toilet / Said the mama to her son / Wipe the butt clean with the paper / Make it nice for everyone / But don’t sit down on the plexiglas toilet, yeah. Styx war, hmm, ist, es gibt sie ja jetzt wieder, also Styx ist eine Hard- bzw Progrock-Band aus Chicago und hat mich eigentlich nie so recht begeistern können, klingt alles irgendwie gekonnt faaad, haha, bis auf den Song "Don’t Sit Down On The Plexiglass Toilet", der ist toll. Der Song passt aber so ganz und garnicht in das übliches Repertoire der Band und war wahrscheinlich auch nur als Scherz gedacht. Naja, vielleicht hätten Styx einfach öfters scherzen sollen. Der Song war ein so genannter hidden track auf ihrem Album "The Serpent Is Rising" 1973. Der Rest des Albums ist Styx wie gewohnt, ja, und dann kommt überraschend diese Perle. Styx wurde 1972 in Chicago gegründet und bestand anfangs aus den Musikern Dennis DeYoung (Vocals, Keyboards), John Curulewski (Guitar), James Young (Guitar), Chuck Panozzo (Bass) und John Panozzo (Drums, Percussion). Styx wurde von Wooden Nickel Records unter Vertrag genommen und bereits 1972 erschien das Debütalbum "Styx", das aber ziemlich unbemerkt blieb. Mit dem zweiten Album "Styx II" 1973 hatten sie in den USA einen Überraschungserfolg, doch das rasch nachgeschobene Album "The Serpent Is Rising" floppte wieder. Im Jahr 1974 konnten Styx dann mit der Single "Lady / Children Of The Land" punkten und die Band wechselte zum größeren Label A&M Records. So richtig erfolgreich wurden Styx dann 1977 mit ihrem siebenten Album "The Grand Illusion". Dieser Erfolg hielt an bis zum elften Album "Kilroy Was Here" 1983, danach lösten sich Styx auf und Dennis DeYoung versuchte eine Solokarriere. Weitere Hits hatten Styx mit Songs wie "Come Sail Away" 1977, "Babe" 1979, "Too Much Time On My Hands" 1981 oder "Mr. Roboto" 1983. Nachdem die Solokarriere von Dennis DeYoung scheiterte, versuchten es Styx ab 1989 wieder gemeinsam, nur der Gitarrist John Curulewski war nicht mehr mit dabei, der neue Gitarrist hieß Glen Burtnik. Sonst blieb aber alles beim Alten. Bei A&M Records erschien 1990 das neue Album "Edge Of The Century" und mit dem Song "Show Me The Way" hatten Styx einen weiteren Hit. Doch trotz Hit wurde der Vertrag von A&M Records nicht verlängert und 1992 lösten sich Styx zum zweiten Mal auf. Diesmal dauerte es bis 1995, dann begann die Band wieder live aufzutreten und 1999 erschien beim Label CMC International das neue Album "Brave New World". Dennis DeYoung, James Young und Chuck Panozzo waren von der alten Besetzung wieder mit dabei und wurden durch Tommy Shaw (Guitar) und Todd Sucherman (Drums, Percussion) ergänzt. Gitarrist Tommy Shaw war auch für sampling und programming zuständig. Der Erfolg war nicht riesig und Styx lösten sich wieder auf, naja, Konzerte spielten sie immer wieder mal, aber bis zum nächsten Album "Cyclorama" dauerte es bis 2003. Im Jahr 2005 veröffentlichte die Band das Album "Big Bang Theory" mit lauter Coverversionen wie "I Am The Walrus" von den Beatles, "I Can See For Miles" von Who, "Summer In The City" von Lovin’ Spoonful, "Locomotive Breath" von Jethro Tull oder "Manic Depression" von der Jimi Hendrix Experience, lauter tolle Songs, die von Styx mehr oder weniger vergeigt wurden. Huch! Zuletzt erschien von Styx beim Label UMe 2017 das Album "The Mission", von der Originalbesetzung sind noch James Young und Chuck Panozzo mit dabei. Nein, Album braucht man von Styx nicht unbedingt, hört euch "Don’t Sit Down On The Plexiglass Toilet" im Netz an und seid Styx für diesen Song dankbar. Habe mir die 2014 bei Vanguard Records erschienene CompilationCD "Follow Me Down - Vanguard’s Lost Psychedelic Era 1966-1970" gekauft und darauf 3 wirklich tolle Songs entdeckt, die ihr euch unbedingt bei youtube anhören solltet, "You Said But I’ve Got My Way" 1967 von Erik Heller, "Hellhound" 1968 von Far Cry und "Saigon Girls" 1969 von Family Of Apostolic. Mein erster Lieblingssong aus den 60er Jahren war nicht von den Beatles und auch nicht von den Who oder Stones, no no no, es war "Itchycoo Park" 1967 von The Small Faces, dann kam "Fire!" 1968 von The Crazy World Of Arthur Brown, yeah, und dann kamen immer mehr und mehr und mehr, mehr, mehr, bis mich der Punk damals wieder in die Gegenwart zurückholte.