Tanya 'Sweet Tee' Winley: "Vicious Rap" (1980)


Tanya ‘Sweet Tee’ Winley war eine Rapperin der ersten Stunde. Die Winleys waren eigentlich ein richtiges Familienunternehmen, da gabs Papa Paul Winley, der 1956 das Label Winley Records gründete und in den 50er Jahren mehrere Singles wie "Angel Child / My Confession" als Paul Winley & The Rockers oder "Party With Paul / Jambo" als Paul Winley & The Blazers veröffentlichte. Sein Bruder Harold Winley hat damals in der Doo-Wop-Group The Clovers gesungen und Mama Ann Winley war Sängerin bei der Harlem Underground Band, die auch bei Winley Records unter Vertrag war. Als Ann Winley veröffentlichte sie die Songs "Watch Dog", "Southern Nights" und "Back Up Push Baby" bei Winley Records. Der Song "Watch Dog" ist auf der B-Side der 12“-Single "Rhymin’ And Rappin’" von Paulette & Tanya Winley zu finden, der ersten Single ihrer beiden Töchter. "Vicious Rap" von Tanya 'Sweet Tee' Winley erschien 1980 gleich zweimal als 12“-Single, einmal mit "Vicious Rap (Instrumental)" von der Harlem Underground Band auf der B-Side und einmal mit "Bra" von der Funkband Cymande auf der B-Side. Im Jahr 1982 erschien noch die 12“-Single "I Believe In The Wheel Of Fortune" von Tanya & Paulette Winley bei Winley Records. Mitte der 80er Jahre musste Winley Records nach einem Rechtsstreit mit Afrika Bambaataa alias Lance Taylor die Tore schließen, danach ist von den Winleys nichts mehr in der Popgeschichtsschreibung zu finden. Afrika Bambaataa hat zwei 12“-Singles bei Winley Records veröffentlicht, "Zulu Nation Throw Down" und "Death Mix". Beim Streit ging es irgendwie um den Mix von "Zulu Nation Throw Down", den Afrika Bambaataa mit seiner MC-Crew The Cosmic Force angefertig hatte und der von Paul Winley nachträglich verändert wurde. Naja. Der Song "Vicious Rap" ist auf der 1997 bei P-Vine Records erschienenen Compilation "Death Mix - First Mix Recordings" zu finden. Da sind auch die Songs "Rhymin’ And Rappin’" und "I Believe In The Wheel Of Fortune" von Tanya & Paulette Winley, "Death Mix I", "Death Mix II" und "Zulu Nation Throw Down" von Afrika Bambaataa sowie "Zulu Nation Throw Down (Instrumental)" von der Harlem Underground Band drauf. Maurice Twigt: The song "Zulu Nation Breakdown" brings you back were there was no gangsta rap only raps over a break-beat or a live-band. The band was playing & the groups rap over it mostly live rapping. Alles klar, nur der Song heißt "Zulu Nation Throw Down" und nicht "Zulu Nation Breakdown" lieber Maurice. Paul Winley veröffentlichte auf seinem Label Winley Records auch politische Statements wie das Album "Message To The Grass Roots" 1965 von Malcolm X alias Malcolm Little, der sich später auch El-Hajj Malik El-Shabazz nannte. Als nationaler Sprecher der Nation of Islam prangerte Malcolm X den Rassismus der weißen Gesellschaft an. Immer wieder zeigte er Verbindungen zwischen der amerikanischen Geschichte und der Versklavung der Afrikaner auf. Die Weißen seien schon deshalb "Teufel", weil sie jederzeit als solche handelten. Sie lynchten Schwarze und predigten den Schwarzen gegenüber "Gewaltlosigkeit". Sie gaben ihnen die miesesten Jobs und erklärten, Schwarze taugten zu nichts anderem. Sie verhinderten die Bildung der Afroamerikaner und nahmen an deren Analphabetismus Anstoß. Sie redeten liberal und handelten rassistisch. Malcolm X wurde 1965 im Alter von 40 Jahren während einem Vortrag im Audubon Ballroom in Washington Heights, New York erschossen. Die Nation Of Islam formulierte Grundsätze und Forderungen im so genannten Muslim-Programm. We believe in justice for all, whether in God or not, we believe as others, that we are due equal justice as human beings, lautete einer dieser Grundsätze. Ich finde es wichtig, für eine möglichst gerechte Welt einzutreten, immer und überall, aber es wäre schön, Gott endlich im Himmel zu belassen, dort wo er angeblich hingehört.