The Raiders: "Indian Reservation (The Lament Of The Cherokee Reservation Indians)" (1971)


They took the whole Cherokee nation / Put us on this reservation / Took away our ways of life / The tomahawk and the bow and knife / Took away our native tongue / And taught their English to our young / And all the beads we made by hand / Are nowadays made in Japan / Cherokee people / Cherokee tribe / So proud to live / So proud to die. Der Song "Indian Reservation (The Lament Of The Cherokee Reservation Indians)" wurde von John D. Loudermilk geschrieben und 1968 von Don Fardon als Single bei Pye Records veröffentlicht. Auf der B-Side befand sich der Song "Dreamin’ Room", yeah. In der Version von Don Fardon schaffte der Song Platz 20 in den USA und Platz 4 in UK Charts. Don Fardon war, bevor er es solo versuchte, Sänger bei der Mod- oder Freakbeatband The Sorrows, die 1965 mit dem Song "Take A Heart" in Great Britain einen Hit hatten. Seine Version von "Indian Reservation (The Lament Of The Cherokee Reservation Indians)" ist durchaus okay, aber die ultimative Version des Songs ist natürlich die von den Raiders, schon die georgelte Einleitung ist ein Wahnsinn. Es gab später noch 2 Versionen des Songs, die es zu Hitehren brachten, die Countryversion von Billy Thunderkloud & The Chieftones im Jahr 1976 und die Punkversion der Band 999 im Jahr 1981. They took the whole Indian nation / Locked us on this reservation / Though I wear a shirt and tie / I'm still part redman deep inside / Cherokee people / Cherokee tribe / So proud to live / So proud to die. Die Geschichte der Raiders ist lang und beginnt bereits 1958 mit der Band The Downbeats, in der bereits Paul Revere (Keyboards) und Mark Lindsay (Vocals, Saxophone) gemeinsam musizierten. Im Jahr 1960 nannte sich die Band dann in Paul Revere & The Raiders um, zu dieser Zeit bestand sie aus Paul Revere, eh klar, Mark Lindsay, Robert White (Guitar), Richard White (Guitar), William Hibbard (Bass) und Jerry Labrum (Drums). Das erste Album "Like Long Hair" erschien 1961 bei Gardena Records und mit dem titelgebenden Song hatte die Band ihren ersten kleinen Hit. Die nächsten Veröffentlichungen waren dann wenig erfolgreich, doch 1966 startete die Band plötzlich durch, yeah, in diesem Jahr erschienen bei Columbia Records gleich 3 Alben der Band, "Just Like Us!", "Midnight Ride" und "The Spirit Of ’67" und alle 3 wurden in den USA vergoldet. Zu Hits wurden die Songs "Just Like Me", "Kicks", "Hungry" und "Good Thing". Die Band bestand zu diesem Zeitpunkt aus Paul Revere, Mark Lindsay sowie Drake 'Kid' Levin (Guitar), Phil 'Fang' Volk (Bass) und Mike 'Smitty' Smith (Drums). Die nächsten beiden Jahre, also 1967 und 1968, liefen kommerziell auch ganz gut für Paul Revere & The Raiders, den größten Hit in diesen 2 Jahren hatten sie mit dem Song "Him Or Me, What’s It Gonna Be" 1967. Naja, im Jahr 1969 begann die Beliebtheit bereits wieder zu sinken und 1970 schien ihre Zeit entgültig vorbei. Die Band kürzte ihren Namen auf The Raiders, mengte ihren Garagebeat etwas Psychedelia bei und startete 1971 mit dem Album "Indian Reservation" erneut durch. Neben Paul Revere und Mark Lindsay waren jetzt Freddy Weller (Guitar), Keith Allison (Bass) und Joe Correro Jr. (Drums) mit dabei. Das Jahr 1972 verlief auch noch recht erfolgreich, doch 1973 gings wieder flott bergab mit der Popularität und 1976 lösten sich die Raiders auf. Aber bereits 1978 kehrte Paul Revere mit seinen Raiders in die Popwelt zurück. Paul Revere starb 2014 im Alter von 76 Jahren, doch auch sein Tod bedeutete nicht das Ende der Band, im Jahr 2018 besteht sie aus Darren Dowler (Vocals), Danny Krause (Keyboards), Pauls Sohn Jamie Revere (Guitar), Doug Heath (Guitar), Ron Foos (Bass) und Tommy Scheckel (Drums), naja, wirklich interessant ist das nicht mehr, aber was solls, was solls. Die Songs von Paul Revere & The Raiders wurden auch oft gecovert, "I’m Not Your Stepping Stone" zum Beispiel von den Sex Pistols und Minor Threat, "Just Like Me" von den Circle Jerks oder "Louie, Go Home" von David Bowie. Der Song "Indian Reservation (The Lament Of The Cherokee Reservation Indians)" ist auf der 1994 bei Sony Music erschienenen 3-CD-Box "Woodstock Generation" zu finden. Sehr empfehlenswert ist auch die 2011 bei Columbia Records erschienene DoppelCD "The Essential Paul Revere & The Raiders", auf der der Song natürlich auch drauf ist, yeah, und vieles Gutes mehr. Der jüdische Literaturwissenschaftler George Steiner bezeichnete 1971 Pop als die einzig legitime Kultur nach dem Holocaust. Die Hochkultur von Goethe bis Beethoven sei dadurch, dass sie zur offiziellen Kultur der Täter hatte werden können, dermaßen diskreditiert, dass alleine die neuen Sprachen des Begehrens etwas formulieren, was gegenüber der Tätergeneration einen Schlussstrich setzt. Die Gegenkultur ist sich genau darüber im klaren, wo sie mit ihrem Zerstörungswerk anzusetzen hat, schreibt George Steiner in seinem Essay "In Blaubart's Burg". Die Aufrührer und die Freak-outs haben das Gespräch mit einem kulturellen System abgebrochen, das sie verachten als einen grausamen, antiquierten Betrug.