The Tubes: "White Punks On Dope" (1975)


So, nun Punk, oder eben noch nicht Punk, sondern Glam, wham bam thank you mam. Hmm, vielleicht ist es aber auch nur guter Hard Rock mit Punk- und Glamanflügen, auf jedem Fall ist der Song "White Punks On Dope" toll. Yeah! Teenage had a race for the night time / Spent my cash on every high I could find / Wasted time in every school in L.A. / Getting loose, I didn't care what the kids say / We're white punks on dope / Mom and dad moved to Hollywood / Hang myself when I get enough rope / Can't clean up, though I know I should / White punks on dope / White punks on dope / Other dudes are living in the ghetto / But born in pacific heights don't seem much betto. The Tubes kamen 1972 in San Francisco zusammen, und zwar nachdem sich die beiden Bands The Beans und The Red White And Blue Band aufgelöst hatten. Die Band The Tubes bestand, anfänglich zumindest, aus Musikern dieser beiden Bands, die Ende der 60er Jahre von Phoenix, Arizona nach San Francisco, Kalifornien übersiedelt waren. Im Jahr 1974 unterschrieben die Tubes bei A&M Records und 1975 erschien das gleichnamige erste Album. Die Tubes waren damals die Musiker Fee Waybill (Vocals), Bill Spooner (Guitar, Vocals), Roger Steen (Guitar, Vocals), Michael Cotten (Synthesizer), Vince Welnick (Keyboards), Rick Anderson (Bass) und Prairie Prince (Drums). Das Album verkaufte sich mittelprächtig, aber mit dem Song "White Punks On Dope" hatten sie dann 1977 in Großbritannien einen großen Hit. Das nächste Album "Young And Rich" 1976 lief in den USA ganz gut, dafür in Großbritannien so gut wie gar nicht. Bei ihren Auftritten standen manchmal 20 Menschen und mehr auf der Bühne, Backgroundsänger*innen, Tänzer*innen etcetera etcetera. Eine davon war Jane Dornacker, die 1986 im Alter von 39 Jahren bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam. Live waren die Tubes ein wahres Ereigneis. Wow! Dem Album "Now" 1977 war auch kein kommerzieller Erfolg beschieden, obwohl Captain Beefheart alias Don Van Vliet bei den Aufnahmen als Gastmusiker mit dabei war und sein Song "My Head Is My Only House Unless It Rains" gecovert wird, naja, Captain Beefheart war vielleicht auch die falsche Adresse um erfolgreich zu werden. Neu dazu gekommen waren inzwischen Re Styles alias Shirley MacLeod (Vocals) und Mingo Lewis (Drums, Percussion), also die Tubes hatten nun zwei Drummer und mit Re Styles auch eine weibliche Leadsängerin. Für das Album "Remote Control" 1979 nahm sie dann Todd Rundgren unter seine Produzentenfittiche. "Remote Control" schaffte es sowohl in den USA als auch in Großbritannien unter die ersten 50 der Charts und mit dem Song "Prime Time" gelang den Tubes in Großbritannien ihr zweiter Hit. Trotzalledem wurde der Vertrag von A&M Records nicht verlängert und die Band musste sich auf die Suche nach einem neuen Label machen. Im Jahr 1981 ging es dann mit dem Album "The Completion Backward Principle" bei Capitol Records weiter und mit den Songs "Don’t Want To Wait Anymore" und "Talk To Ya Later" schafften es die Tubes in die US-Charts. In Kanada wurde das Album sogar vergoldet. Bei Capitol Records erschienen dann noch die beiden Alben "Outside Inside" 1983 und "Love Bomb" 1985, danach wurde es ruhig um die Band. Im Jahr 1984 veröffentlichte Sänger Fee Waybill das Soloalbum "Read My Lips", das aber in Europa bedauerlicherweise kaum wahrgenommen wurde. Schade. Auf ein neues Lebenszeichen der Tubes, zumindest auf Tonträger, live war die Band immer wieder mal unterwegs, musste man dann bis 1996 und auf das Album "Genius Of America", das bei Critique Records erschien, warten. Okay, die Tubes sind immer noch oder immer wieder mal unterwegs und veröffentlichten noch das Studioalbum "Hoods From Outer Space" 2002 bei Brilliant Records. Beim Label Fuel 2000 erschien 2009 das Album "Mondo Birthmark" mit bisher unveröffentlichten Rarities aus den 70er Jahren. Yeah, die Tubes sind einfach eine wahnsinnig nette Band und Fee Waybill ein toller Sänger bzw. showman. Der Song "White Punks On Dope" ist auf der 1995 bei Circa Records erschienenen DoppelCD "The Best Punk Album In The World... Ever!" zu finden. Nina Hagen hat 1978 eine tolle Coverversion des Songs unter dem Titel "TV-Glotzer" veröffentlicht. Allein! / Die Welt hat mich vergessen / Ich hänge rum! / Hab’s bei allen verschissen / Ich sitz' zu Hause! / Keine Lust zu gar nichts / Ich fühl' mich alt! / Im Sumpf wie meine Omi / Ich schalt' die Glotze an / Die Daltons, Waltons, everyone / Ich glotz' von Ost nach West, 2, 5, 4 / Ich kann mich gar nicht entscheiden / Ist alles so schön bunt hier! / Ich glotz' TV / Ich glotz' TV / Wau! Die Tubes sind aktuell, also 2019, in der Besetzung Fee Waybill, Roger Steen, Rick Anderson, Prairie Prince und David Medd (Keyboards, Vocals) unterwegs. So, jetzt noch 3 Songs aus den psychedelischen 60ern, die man sich auch unbedingt mal anhören sollte und die ich selbst erst jetzt entdeckt habe, "The Endless Tunnel" 1967 von The Serpent Power, "You Said / But I've Got My Way" 1968 von Erik und "Saigon Girls" 1969 von The Family Of Apostolic. Viel Freude, yeah, ich geh jetzt einkaufen, damit Ilse und ich uns was Gutes zum Essen richten können. Mahlzeit!