The Fugs: "Dirty Old Man" (1966)


Ein zweites Mal The Fugs, yeah, Psychedelic-Freak-Polit-Pop. Hangin' out by the schoolyard gate, / Lookin' up every dress I can, / Suckin' wind through my upper plate, / I'm a dirty old man. Die 2 Menschen hinter den Fugs waren die beiden Beatpoeten Tuli Kupferberg und Ed Sanders, wie ich bereits erwähnte, yeah, schauen wir ein wenig, was Tuli Kupferberg (1923-2010) außer The Fugs sonst noch so alles getrieben hat. Hm, Tuli Kupferberg hieß mit Vornamen eigentlich Naphtali. Naphtali, ist doch schön, oder? Er machte 1944 seinen Abschluss am Brooklyn College of Arts und studierte danach an der New School of Social Research im Greenwich Village. In den 50er Jahren arbeitete Tuli Kupferberg als Krankenhausbibliothekar und pädagogischer Leiter der selbstgegründeten Liga für sexuelle Freiheit. Handin' out joints to the kids at school, / Givin' out pictures and porn and pills, / Fillin' the front of my shirt with drool, / I'm a dirty old man. Eines von Tuli Kupferbergs Mottos war: Sexuelle Frustration führt zur Aggression. Wer nicht liebt, tötet. Ende der 50er Jahre gründete er das Magazin Birth, in dem er AutorInnen der Beat Generation wie Allen Ginsberg veröffentlichte. Allan Ginsberg verewigte Tuli Kupferberg wiederum in seinem Gedicht "Howl" als den Mann, der von der Brooklyn Bridge sprang und dann unerkannt in Chinatown verschwand. I asked Tuli Kupferberg once, "Did you really jump off of The Manhattan Bridge?" "Yeah," he said, "I really did." "How come?" I said. "I thought that I had lost the ability to love," Tuli said. "So, I figured I might as well be dead. So, I went one night to the top of The Manhattan Bridge, & after a few minutes, I jumped off." "That's amazing," I said. "Yeah," Tuli said, "but nothing happened. I landed in the water, & I wasn't dead. So I swam ashore, & went home, & took a bath, & went to bed. Nobody even noticed." So berichten Ted Berrigan und Anne Waldman in ihrem Prosapoem "Memorial Day 1971" über diesen Vorfall. Seiner Freundin Thelma Blitz erzählte Tuli Kupferberg hingegen, dass er 1944 von der Brücke sprang, von einem zufällig des Weges kommenden Motorboot aufgefischt und ins Gouverneur Hospital gebracht wurde. Tuli Kupferberg schrieb eine Menge Bücher, seine bekanntesten bei uns in Europa sind wohl die 1001 Ways-Bücher: "1001 Ways To Live Without Working" 1961, "1001 Ways To Beat The Draft" 1967 oder "1001 Ways To Make Love" 1969. Seine letzten 2 Bücher waren "Teach Yourself Fucking" 2000, eine Cartoonsammlung, und "Paris I Have Never Seen" 2001. Nervously wiggling my toes in my boots, / Communist literature in my hands, / Pinchin' all the bosoms I can, / I'm a dirty old man. Neben seiner Arbeit mit den Fugs veröffentlichte er auch die beiden Soloalben "No Deposit, No Return" 1964, eine Zusammenstellung gesprochener Gedichte, und "Tuli & Friends" 1987. Die Freunde bei diesem beim Label Shimmy Disc erschienenen Album sind Lannes Kenfield, Citizen Kafka, Allen Ginsberg und Kramer. Schöne Platte, mein Lieblingslied darauf ist "Way Down South In Greenwich Village": Way down South in Greenwich Village / There's a field for culture tillage / There they have artistic ravings / Tea and other awful cravings. Im Jahr 2010 gab es in New York ein Konzert zu Ehren von Tuli Kupferberg, auf dem Lou Reed, Laurie Anderson, Sonic Youth und John Zorn spielten. Tuli Kupferberg konnte bei diesem Konzert nicht mehr dabei sein, nachdem er kurz hintereinander 2 Schlaganfälle erlitten hatte und erblindet war. Huch! Bald darauf starb er im Alter von 87 Jahren im Lower Manhatten Hospital, einem not-for-profit, acute care, teaching hospital in New York. Yeah, Tuli Kupferberg war ein Guter und Schöner!