Val Norman: "The Ballad Of Barbara Graham" (1955)


Und noch so einer, Val Norman. Null. Val Norman gibt es anscheinend nur auf dieser Platte, die bei Valor Records, a division of Demon Record Co., Hollywood 28, Calif., wie auf der Platte vermerkt ist, erschien. Vocal with Orchestra steht auch drauf und 2 Namen bzw. Menschen, die den Song geschrieben haben: Val Strecker und Dolores Nance. Hm, vielleicht sind Val Norman und Val Strecker ident, Val und Val, könnte ja sein. Wow, ich habe ein Bild von Val Norman auf einer Art Werbe- oder Notenblatt, das man damals bei der Elizabeth Music Co. um 50 Cent kaufen konnte und für das man heute bei ebay 15,00 Dollar ablegen muss, entdeckt. Das Blatt wurde sogar von Val Norman signiert, yeah, aber wer ist Val Norman? Huch! Und wer ist Val Strecker? Gut, versuchen wir es mit Dolores Nance. Okay, Dolores Nance hat einige Songs mitgeschrieben, zum Beispiel "Endless Sleep", das 1958 ein Hit für Jody Reynolds war, oder "My Illness", das 1962 ein Hit für die Band The Elgins war, aber sonst, leider nein. Uh-uh-uh, Jody Reynolds erzählt in einem Interview: There is no Dolores Nance. It's just a fictitious name that he record people used. There's no such person as Dolores Nance. Okay, stellen wir die Suche ein. "The Ballad Of Barbara Graham" ist eine wundervoll kitschige Ballade, die ans Herz geht, ha ha, ein bisschen Country, ein bisschen Schmalz, na ja, und wunderschöne Backing Vocals. Ja, und Barbara Graham, die ist keine Fiction, sie wurde 1923 in Oakland geboren und 1953 in Kalifornien wegen Mordes zum Tode in der Gaskammer verurteilt. Das Urteil wurde 1955 im Staatsgefängnis von San Quentin vollstreckt. 1953 überfielen angeblich Barbara Graham, Jack Santo, Emmet Perkins, John True und Baxter Shorter die reiche Witwe Mabel Monohan in deren Haus, wobei diese getötet wurde. Die Bande wurde gefasst und wegen Mordes vor Gericht gestellt. John True ging einen Handel mit der Staatsanwaltschaft ein und beschuldigte Barbara Graham, die beteuerte, nicht am Tatort gewesen zu sein. Obwohl viele BeobachterInnen nicht an ihre Schuld glaubten, sprach die Jury sie sowie Jack Santo und Emmet Perkins schuldig, ohne dem Richter zu empfehlen, die 3 zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe zu verurteilen, was den Richter zur Verurteilung zum Tod in der Gaskammer rechtlich zwang. Merkwürdig, aber so steht es geschrieben. Barbara Graham unternahm mehrere erfolglose Versuche, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Im Jahr 1958 spielte Susan Hayward in dem gegen die Todesstrafe gerichteten Film "I Want To Live!" Barbara Graham und gewann dafür einen Oscar. Der Spiegel schrieb 1959: Noch nie ist so brutal gegen die Todesstrafe polemisiert worden, berichtete ein New Yorker Kritiker der Welt nach der Uraufführung des Films in Amerika. Noch nie sah man die Besucher so betäubt ein Filmtheater verlassen. Gerade die kommentarlos gruselige Schilderung von der Hinrichtung einer Frau, die bis zuletzt ihre Unschuld beteuert hat, veranlasste die englischen Kinozensoren, die Aufführung des Hollywoodfilms in Großbritannien zu untersagen. Die Auslöschung eines Menschenlebens durch die Hinrichtung, so begründeten die Zensoren ihren Entschluss, sei kein Thema, das sich zur Unterhaltung eignet. Die deutschen Kinobesucher dürfen dagegen seit Mitte des Monats den Gaskammerfilm in ungekürzter Fassung sehen. Auf der B-Side von "The Ballad Of Barbare Graham" befindet sich der ebenfalls von Val Norman gesungene Song "The Sweetest Words I’ve Ever Heard", mehr Songs hat Val Norman anscheinend nicht aufgenommen. Hm, aber wer ist Val Norman? Ich habe den Song 2008 bei blog.wfmu.org (WFMU’s BEWARE of the BLOG / a radio station thats bites back) gefunden, ich denke, auf Platte oder CD ist er zur Zeit nicht zu haben - höchstens teuer bei ebay.