Im Jahr 1978 gabs natürlich nicht nur Punk, haha, deswegen lassen wir das Jahr mit 3 Songs, die nicht viel mit Punk am Hut hatten ausklingen. Der erste ist "Flyin’ Shoes" von Townes Van Zandt, hm, vielleicht war er im Herzen doch auch ein bisserl Punk - nur eben anders. Days full of rain, skys comin' down again / I get so tired of these same old blues, same old song / Baby, it won't be long 'fore I be tyin' on / My flyin' shoes, flyin' shoes / Till I be tyin' on my flyin' shoes. Townes Van Zandt wurde 1942 in Fort Worth, Texas geboren und zu Weihnachten 1956 bekam er von seinen Eltern eine Gitarre geschenkt. Townes Van Zandt: I just thought that Elvis had all the money in the world, all the Cadillacs and all the girls, and all he did was play the guitar and sing. That made a big impression on me. Ab 1962 studierte er Rechtswissenschaften an der University of Colorado in Boulder und später an der University of Houston. Townes Van Zandt wurde während dieser Zeit mehrmals wegen seiner Depressionen behandelt. Gut, irgendwann entschied er sich dann für die Musik und 1968 erschien beim Label Poppy sein Debütalbum "For The Sake Of The Song" und die Single "Waiting Around To Die / Talking Karate Blues". Townes Van Zandt: It seems a lot of people in Nashville write by phrase, or by the line. As opposed to writing by the word. A lot of my best songs are where every single word is where it's supposed to be... “For The Sake Of The Song” was written by the word. I once sat down and wrote out the rhyme scheme for that song, and it was amazing. Pretty complex. But it didn't seem that complex when I was writing it. Bis 1972 lief alles sehr gut für Townes Van Zandt, er veröffentlichte weitere 5 Alben bei Tomato Records. Nein, er kam nie so richtig im Mainstream an, dazu war seine Musik zu - hm, sperrig - aber er genoss einen guten Ruf bei Kolleg*innen und Kritiker*innen. Dann gabs Schwierigkeiten mit seinem Manager, Townes Van Zandt feuerte ihn und suchte sich einen neuen, den er dann auch wieder feuerte und zum alten Manager Kevin Eggers zurückkehrte. Das nächste Album "Flyin’ Shoes" erschien dann erst 1978, wiederum bei Tomato Records. Anfang der 80er Jahre hatten Musiker*innen wie Merle Haggard, Emmylou Harris oder Willie Nelson mit seinen Songs "If I Needed You" und "Pancho & Lefty" große Hits in den us-amerikanischen Country Charts. Doch Townes Van Zandt kämpfte vermehrt mit Depressionen und mit Alkoholismus, auf sein nächstes Album "At My Window" mussten die Fans bis 1987 warten. Es erschien bei Sugar Hill Records, dort erschien 1994 auch das noch das Album "No Deeper Blue". Im Jahr 1996 fragte Steve Shelley von Sonic Youth bei Townes Van Zandt an, ob er bei seinem Label Ecstatic Peace ein Album machen wolle, Townes Van Zandt sagte zu, aber sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend, sodass es nicht mehr dazu kam. Seine Lebensgefährtin Jeanene Munsell bemerkte Anzeichen von Delirium tremens bei ihm und brachte ihn ins Krankenhaus. Townes Van Zandt starb 1997 im Alter von 52 Jahren, als Todesursache wurde cardiac arrhythmia angegeben. Der Song "Flyin’ Shoes" ist u.a. auf der 2003 bei Charly Records erschienenen DoppelCD "Legend - The Very Best Of Townes Van Zandt" zu finden. Darauf sind auch 6 Duette zu hören, mit Willie Nelson, Freddy Fender, Emmylou Harris, Kimmie Rhodes, Doug Sahm und Kathy Mattea. Die sind zwar gut, aber wirklich toll ist Townes Van Zandt im Alleingang. Im Jahr 2009 erschien bei TVZ Records das Album "Poet - A Tribute To Townes Van Zandt", auf dem Musiker*innen und Bands wie Willie Nelson, Lucinda Williams, Steve Earle & The Dukes, The Flatlanders oder sein Sohn John Townes Van Zandt II Songs von ihm interpretieren. Townes Van Zandt war ein Guter, yeah, und eben doch auch ein bisschen Punk. Townes Van Zandt: Well I was born a rambler friends, and I intend to die that way.