The Viscounts:
"Who Put The Bomp (In The Bomp, Bomp, Bomp?)" (1961)


Hm, Doo Wop, Rhythm'n'Blues, Novelty: Who put the bomp in the bomp bah bomp bah bomp? / Who put the ram in the rama lama ding dong? / Who put the bop in the bop shoo bop shoo bop? / Who put the dip in the dip da dip da dip? Lese gerade das Buch "Gay Lives" von Robert Aldrich, erschienen 2012 bei DuMont Buchverlag, mit ziemlich viel Vergnügen. Homosexuelle Lebensläufe. Ein Lebenslauf davon handelt von Claude McKay 1889-1948, einem farbigen Schriftsteller, yeah: Obwohl die meisten schwarzen Schriftsteller eher diskret mit ihren sexuellen Vorlieben umgingen, beziehen sich die Romane und Jazzsongs über Harlem oft auf Homosexualität, offen oder in verschlüsselter Form. Erwähnenswert sind hier die Texte von "Sissy Man Blues", "The Boy In The Boats" und "Freakish Man Blues". Homosoziale Beziehungen und Homoerotik tauchen in McKays Büchern in Zusammenhang mit den lebhaften sexuellen Begierden seiner schwarzen Figuren auf. Das Geschlecht der Partner in seinen Gedichten ist in der Regel nicht näher bezeichnet - eine merkwürdige, wenn auch vielleicht absichtliche Auslassung, die verschiedene Deutungen zulässt. Wieso weiß man dann, dass es homoerotisch ist?, schrieb Ilse beim Korrekturlesen mit Bleistift an den Rand des Blatt Papiers. Hm, liebe Ilse, ich weiß es nicht, no no no, ich habe dem Buch einfach mein Vertrauen geschenkt. Okay, das Buch ist wirklich empfehlenswert, wow, und es ist darin ein tolles Foto von Claude McKay mit der DADA-Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven abgedruckt, Harlem 1922. Dieses Foto habe ich mir eingescannt und über meinem Schreibtisch an die Wand genagelt, yeah, ich liebe dieses Foto: And every time we dance to dip da dip da dip, dip da dip da dip. Okay, mit The Viscounts hat das nur begrenzt zu tun, bomp bah bomp, The Viscounts waren Bleichgesichter und ich habe keine Ahnung ob sie hetero-, homo- oder sonstwie sexuell waren, rama lama ding dong. Der Song "Who Put The Bomp (In The Bomp, Bomp, Bomp?)" ist aber wie geschaffen zur Lektüre des Buches, bop shoo bop. Wiederum fragt Ilse: Warum? Oho, da kann ich nur mit einem kurzen und bündigen Weil es so ist! antworten. Huch. The Viscounts waren Don Paul, Ronnie Wells und Gordon Mills, die sich bei Morton Frasers Harmonica Gang lieben-, no no no, kennenlernten und 1958 als The Viscounts eigene Wege gingen. London, yeah, das Ganze passierte in London. Im Jahr 1960 unterschrieben The Viscounts bei Pye Records, wo als Debüt die EP "Hit Parade" erschien. "Hit Parade" beinhaltete 4 Songs, "Shortnin’ Bread", "Fee-Fi-Fo-Fum", "Rockin’ Little Angel" und "That’s All Right", wovon "Rockin’ Little Angel" ein Hit in Australien wurde und "Shortnin’ Bread" ein Hit in Großbritannien. Im Jahr 1961 hatten sie mit dem Song "Who Put The Bomp (In The Bomp, Bomp, Bomp?)" noch einen Hit in Großbritannien. The Viscounts tourten 1962 mit alten Stars wie Gene Vincent oder neuen Stars wie Chris Montez und 1964 nahm das Majorlabel Columbia Records die Band unter Vertrag, aber die beiden Singles "Sally / On Broadway" und "Where Do You Belong / Kiss Me" schafften es nicht in die Charts. Im Jahr 1965 lösten sich The Viscounts enttäuscht auf. Don Paul wurde Record Producer, Ronnie Wells eröffnete ein Restaurant und Gordon Mills verdiente sein Geld als Songwriter für Tom Jones oder Engelbert Humperdinck, huch, schlimm und noch viel schlimmer. "Who Put The Bomp (In The Bomp, Bomp, Bomp?)" wurde 1961 von Barry Mann und Gerry Goffin geschrieben, yeah, und Barry Mann nahm den Song auch selbst auf. Seine Version erschien ebenfalls 1961 beim Label ABC-Paramount, kann aber mit der Version von The Viscounts nicht mithalten - no, no, no. Auf dem Debütalbum der Band Le Tigre 1999 gibt es den Song "Deceptacon", yeah, der ziemlich viel und ziemlich gut "Who Put The Bomp (In The Bomp, Bomp, Bomp?)" zitiert. Ja, sollte man sich anhören! Der Song "Who Put The Bomp (In The Bomp, Bomp, Bomp?)" ist auf der 2001 beim Label Castle Music erschienenen CompilationCD "The Viscounts: Who Put The Bomp (The Pye Anthology)" zu finden. The Viscounts waren echt gut. Es gab auch eine US-Amerikanische Band mit dem Namen The Viscounts, die waren von 1958 bis 1967 aktiv und spielten eigentlich auch sehr guten instrumentalen Jazz'n'Pop, yeah, zum Beispiel eine tolle Version des Jazzstandards "Harlem Nocturne" 1959. Yeah, ich liebe "Harlem Nocturne".