Walter 'Buddy Boy' Hawkins: "Voice Throwin' Blues" (1929) |
Über Walter 'Buddy Boy' Hawkins ist nicht viel in Erfahrung zu bringen. Er stammte entweder aus Alabama oder aus dem nördlichen Mississippi-Delta. 1927 wurde er von Harry Charles, dem Aufnahmeleiter von Paramount Records, singend und Gitarre spielend in den Straßen von Birmingham entdeckt und zu einer Aufnahmesession geladen. Die Aussage vom weißen Harry Charles über den farbigen Musiker Walter 'Buddy Boy' Hawkins spiegelt den Rassismus dieser Zeit wieder: He'd look up at you just like a monkey ... He didn't have a speck of sense ... He didn't even have brains enough to get back to the train after recording. Ja, Harry Charles scheint ein echt netter Mensch gewesen zu sein. Walter 'Buddy Boy' Hawkins nahm insgesamt zwölf Songs bis 1929 auf, dann verschwand er völlig aus der Musikgeschichte. Bei den letzten Aufnahmen war laut wikipedia auch der Blueser Charley Patton mit von der Partie, also die beiden müssen sich irgendwie gekannt haben. Der "Voice Throwin' Blues" ist schon allein wegen der tollen Stimmwechsel ein absoluter Hit, wobei ich davon ausgehe, dass beide Stimmen von Walter 'Buddy Boy' Hawkins gesungen werden. Der Song ist auf der CD "William Harris & Buddy Boy Hawkins - The Complete Recorded Works In Chronological Order (1927-1929)", erschienen 1991 bei Document Records, zu finden. Der Blues ist in allen Phasen der Entwicklungsgeschichte des Jazz und für alle seine Stilrichtungen das wichtigste Ausgangsmaterial gewesen, schreibt Kevin Whitehead in seinem Buch "Warum Jazz? 111 gute Gründe". Pop, sage ich schüchtern. Ich liebe Pop und, weil ich Pop liebe, liebe ich auch das Trompetenspiel von Louis Armstrong. So ist es - und, so soll es sein! Huch, der Rassismus ist leider auch noch immer ein Thema: It's the same shit all over the world! Stop Racism! |