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(leseprobe)
Neun
von mir als notwendig erachtete Zutaten für das weitere Gelingen
meines Textes, den ich Roman zu nennen beabsichtige (auch wenn er möglicherweise
nicht alle an einen Roman gestellten Anforderungen erfüllen wird):
1.)
eine Männerfigur mit Namen Karl ,
2.) eine zarte Romanze
zwischen dem jugendlichen Mondscheinlein und Karl,
3.) das süße
Leben in Tablettenform,
4.) ein im Widerspruch
zur gesellschaftlichen Norm stehendes Wesen, durch welches diese kritisiert
und infrage gestellt wird,
5.) eine zarte Romanze
zwischen dem Holzknecht und Karl, durch die der Roman zeigt, dass für
ihn (den Roman) nicht nur die heterosexuelle Romanze zählt,
6.) Outing des Holzknechtes
als heimliche Frau, wodurch seine anfängliche Romanze mit Annabell
in einem anderen Lichte erscheint und die lesbische Liebe von Anfang an
als das erscheint, was sie ist, nämlich ganz normale Liebe , die,
wie jede ganz normale Liebe, zu Mord und Totschlag führen kann,
7.) Handgreiflichkeiten
zwischen Mondscheinlein und Karl, die das Verhängnis, das mit jeder
Art von ganz normaler Liebe einhergehen kann und einhergeht, darstellen,
8.) der Hinweis, dass
das Geschehen im Roman fiktional ist und keinen Rückschluss auf das
wirkliche Leben außerhalb des Romans zulässt, dass aber andererseits
solch ein Rückschluss durchaus erlaubt ist, sofern er eine Lektion
für das geehrte Publikum darstellt, welches hiebei nicht nur unterhalten
, sondern zugleich gebessert und belehrt werden soll,
9.) einige Gedichte
sowie kurze Prosastücke, die der Holzknecht sowohl als Mann als auch
als Frau zu seiner eigenen sowie zur Erbauung des Publikums schreibt.
Die Einführung des Holzknechts als Schriftsteller und Schriftstellerin
zielt darauf ab, mir als (be)schreibender Person eine (be)schreibende
Person an die Seite zu stellen, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass
sich Autorinnen und Autoren ihren Romanfiguren oft unterlegen fühlen,
weswegen es von Vorteil sein kann, sich selbst auf diese Art und Weise
zu Gesellschaft und Unterstützung zu verhelfen.
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