X: "I Don't Wanna Go Out" (1979)


I don't wanna go out / I don't wanna go out / I don't wanna go to the movies / Go to the movies, talk too much / I don't wanna go to the Light Saber / Going there is hella flashin' / I don't wanna go out / I don't wanna go out. Nochmals Punk, yeah. Bei X handelt es sich hier aber nicht um die 1977 gegründete Punkband X aus Los Angeles, Kalifornien, sondern um die 1977 in Sydney, Australien gegründete Punkband X. Das waren Steve Lucas (Vocals, Guitar), Ian Rilen (Bass) und Steve Cafiero (Drums). Im Jahr 1979 erschien beim Label X Music die Single "I Don’t Wanna Go Out / Waiting" und das Debütalbum "X-Aspirations". I don't wanna go out / I don't wanna go out / I don't wanna go out with Gina / I don't wanna go out with Brit / I don't wanna go to your party / Going to your party's a drag / I don't wanna go out / I don't wanna go out. Nach diesem Album löste sich die Band aber gleich mal auf. Ian Rilen gründete mit seiner Frau Stephanie Rilen die Band Sardine X, die von 1980 bis 1983 aktiv war und die Single "Sabotage / Sudan" 1982 sowie das Minialbum "I Hate You" 1983 veröffentlichte. Im Jahr 1984 gings dann wieder mit X weiter, doch dann starb überraschend Drummer Steve Cafiero während einer ärztlichen Untersuchung, für die er zuvor ein Kontrastmittel gespritzt bekommen hatte, das ihm offenbar nicht gut bekam. Shit!! Als neue Drummerin kam Cathy Green zu X. Going out for supper, it really is a waste / I'd rather stay at home with you, as granted for a taste. Bei Major Records erschien 1985 dann das zweite Album "At Home With You". Unterstützt wurde die Band bei den Aufnahmen von der Bläsersektion The Horns Of Contempt. Das Album schaffte es auf Platz 20 der australischen Indie-Charts. Das dritte Album "And More" erschien 1988 bei White Label Records, danach lösten sich X auf. Ian Rilen und Cathy Green machten als Ian Rilen & The Love Addicts weiter und Steve Lucas tat sich mit der Band White Cross zusammen, die sich nun in Double Cross umbenannte. Nach Double Cross war Steve Lucas noch mit den Bands Bigger Than Jesus, Groody Frenzy und The Pubert Brown Fridge Occurrence in der Popwelt unterwegs. I don't wanna go out / I don't wanna go out / I don't wanna go to the disco / Disco music leaves me cold / I went down to the party pool / And we be through and then we cool / Then I don't wanna go out / I don't wanna go out / I don't wanna go out. Der Song "I Don’t Wanna Go Out" ist auf dem Album "X-Aspiration" zu finden, das 2009 beim Label Aztec Music als CD wiederveröffentlicht wurde. Habe gerade das Buch "Unsere 60er Jahre - Wie wir wurden, was wir sind" von Rudolf Großkopff gelesen, da gehts über die 60er Jahre in Germany, also in der BRD und der DDR. Man erfährt darin über den Mauerbau, die Spiegel-Affäre, nach der Franz Josef Strauß als Verteidigungsminister zurücktreten musste, über die Schwabinger Krawalle, über den Pillenknick oder die Begeisterung der Jugend im Osten und Westen für die Beatmusik. Es ist nicht wirklich ein tolles Buch, obwohl ein durchaus interessantes. Es wird darin auch ein satirischer Text des Autors Fritz Martin Sandmann über die Anti-Schah-Demo 1967 in Berlin, bei der Benno Ohnesorg von der Polizei erschossen wurde, zitiert: Die Studenten stürzten mit Messern und / Steinen bewaffnet auf die / völlig unvorbereitete Polizei los. / Es gab eine Reihe / von Verwundeten und einen Toten. / Der Rest der Studenten / ist noch einmal davongekommen. Das Buch ist 2009 beim Piper Verlag in München als Taschenbuch erschienen, ich habe es sehr günstig in einer Wühlkiste entdeckt. Georg Seeßlen: Um links zu sein, muss man entweder auf die Vorstellung von Identität verzichten (was in einer besseren Welt ganz okay wäre), oder aber sich zu einer frei zusammengesetzten, künstlichen bzw. kulturellen Identität bekennen, eine prinzipielle Queerness, in der es kein abweichendes Verhalten gibt, weil Verhalten an sich eine Abweichung ist. Good night.