was das gedicht will
Texte von Ilse Kilic, Jörg Piringer, Magdalena Knapp-Menzel, RSMA, Thomas Northoff, Nikolaus Scheibner, Waltraud Haas, Sabine Dengscherz, jopa jotakin, Armin Baumgartner, Eva Schörkhuber, Ruth Aspöck, Dieter Sperl, Hanne Römer = aufzeichnensysteme (elffriede), Petra Ganglbauer, Fritz Widhalm, melamar, Rudolf Kraus, Amos Ruef, Jörg Zemmler, Michaela Hinterleitner, Andreas Pavlic, Olivia Golde, Jürgen Völkert-Marten, Christine Huber, Rudolf Lasselsberger, Evelyn Holloway
+ 7 Bilder von Andreas Leikauf

2025, 70 Seiten, Euro 7,00


 

Ilse Kilic

WAS DAS GEDICHT WILL
ist manchmal das heitere Gras,
das arglos nicht daran denkt,
was es von rückwärts gelesen bedeutet.
Manchmal winkt das Gedicht
der ganzen Welt mit dem Zaunpfahl.
Von irgendwoher weht
tröstendes Vogelgezirpe,
ich glaube,
jedes Gedicht
hat seinen eigenen Vogel.

Eva Schörkhuber

Aus dem Nagelkästchen

Mein Herz ist der saure Apfel,
in den ich beiße, um zu erkennen,
dass nicht nur der Kaiser nackt ist.
Es ist die Blöße selbst,
die regiert:
der bloße Wille
die bloße Zahl
das bloße Ansehen
die bloße Blöße, die sich
als Freiheit tarnt,
weniger unschicklich als
furchterregend ungeschickt.