Christoph Schwarz:
GEIGERAD
mit 21 TextGrafiken von Christine Huber
1990, 64 Seiten, Euro 4,36

3-900956-03-0

 

(Textprobe:)

horch:
gronk-, gulg- und glaumreich rächt sich die nacht. handig umrucht von brüchigen wolken, als ob qualkende kröten, gepanzert, krarrend, in die schwarzen bäume gestellt, zu gurfen anfingen. oh, dieses drakende gorren über den schindeldächern. und grauker, grulche, gramaiden. der dorfboden wankt. schlunkend gierscht es, verglittert, glönern im neonlicht. strichende mücken mürgen alles. helben sirsurren.

'glink, glink' stülpt es sich in die quilgenden zweige.

geigerad, der ziegenhäutig glachende, der mit den gergenden zwinken unter den füßen, der alles verschluchte, den man seit langem nicht mehr gesehen hatte, der immer so gläublich lachte: der hat ihn umgebracht.

der war mit laula kahio, der schönen, in die berge gegangen. der hat sie geliebt über den gesilberten lichtern der gaulikaréia-teiche.

der war es. ich erinnere mich genau.

góngrok hatte ihn lange verfolgt, seine lakaránja-pfeile auf ihn geschossen, die jaláchwen geholt aus den hantaláia-büschen, den hornfüßigen mórdoch angerufen, immer und immer wieder.

alles umsonst. laula kahio hatte geigerad wohl immer gewarnt, ihn unsichtbar gemacht mit dem rauchspruch der dabamechia-frauen. flaumfingernd hatte sie ihren melodónen gesang über das medón-tal gelegt. und niemand hatte etwas gehört außer ihrem lied. niemand hatte ihn gesehen. nur die mit feinen kratzern übersäten kamúa-bäume bewiesen es: geigerad war da. er war es. er hat ihn umgebracht.