A.E. Bizottság: "Pek-pek" (1985) |
A.E. Bizottság wurden 1980 in Szentendre, Ungarn gegründet und waren bis 1985 aktiv. Hm, irgendwie erinnert die Band ein bisserl an Frank Zappas Mothers Of Invention oder Krautrock Marke Amon Düül, yeah. Jazz und New Wave ist auch mit im Spiel, also kurz und gut, es klingt einfach irgendwie gut und auch sehr eigenwillig. Die Band selbst bezeichnete ihren Sound als Disaster Music. Okay. A.E. Bizottság waren die Musiker*innen András Wahorn (Saxophone, Organ, Bass, Vocals), Lugosy László Laca (Vocals), István Szulovszky (Guitar), István Zámbó (Organ, Bass, Guitar, Vocals), Kukta Erzsébet Szabóné (Vocals) und Mária Bán (Drums). Die Band veröffentlichte bei Start Records die beiden Alben "Kalandra Fel!!" 1983 und "Jégkrémbalett" 1984. Bei Eksakt Records gabs dann 1986 noch die Compilation "Amor Guru" und das wars dann auch schon. András Wahorn veröffentlichte in den 90er Jahren die Soloalben "Tengerhajózás" 1991, "Komoly Zene" 1993 und "Whole" 1996 und gemeinsam mit Madam Crain das Album "Punk Baby From Mars" 1998. Lugosy László Laca machte nach dem Ende von A.E. Bizottság mit der Band Új Modern Akrobatika weiter und István Szulovszky und István Zámbó mit der Happy Dead Band, die 1991 das Album "Himalája" veröffentlichte. Mária Bán nahm 1991 mit der Frauenband Moralisa das Album "A Nap Lánya" auf und Kukta Erzsébet Szabóné scheint sich nach dem Ende der Band anderen Dingen als Popmusik gewidmet zu haben, jedenfalls kann ich nichts Musikalisches mehr von ihr finden. Der Song "Pek-pek" ist auf der CD-Beilage des Buches "Go Ost!" von Alexander Pehlemann zu finden, das 2014 im Ventil Verlag erschienen ist. Alexander Pehlemann: Reizpunkte setzte die Band jedenfalls genug. Erstens waren da natürlich der Name und seine Assoziation mit dem Zentralkomitee der kommunistischen Partei. Wobei die Band anfangs permanent den Namen änderte und auch den Shows immer wieder Leitmotive von hohem Absurditätsgrad verlieh: Bastelhund, Egospray, Die Kontrolle vor dem Komitee, Das Komitee unter Kontrolle, Das A.E. Komitee in Afrika, Ungarische Kampfkonditore auf den Tropen, Das A.E. Komitee immer noch in Afrika undsoweiter. Unterstützt von jeweils extra entworfenen Plakaten zwischen Post-Pop-Art und Post-Punk-Chic. Zweitens war da der Schriftzug, der an das zentrale Parteiorgan Népszabadság erinnerte. Drittens und sowieso: der verkörperte und ausgestrahlte freie Geist. Dazu noch András Wahorn, der das freche Bild "Der schwarze Mercedes des Ministers fährt am Getränkeladen N.1124 vorbei" gemalt hatte, das 1976 auf einer Vernissage vom zuständigen Kulturminister höchstpersönlich von der Wand genommen worden war. "Go Ost!" ist ein sehr sehr empfehlenswertes Buch, yeah. Ich habe von A.E. Bizottság die 82er LP "Kalandra Fel!!" in meiner Sammlung und natürlich das Buch plus CD "Go Ost!", yeah. Aus Ungarn befinden sich in meiner Sammlung noch Alben von den Bands Bikini, Amadinda und Vágtázó Halottkémek alias Rasende Leichenbeschauer, also nicht wirklich viel, aber immerhin. Die Rasenden Leichenbeschauer sind angeblich später ins nationalistische Lager abgedriftet. Shit! Hört euch auch den Song "Warriors Of The Dharma" 1983 von Henry Flynt & C.C. Hennix an, er ist 2008 beim Label Locust Music auf dem Album "Dharma/Warriors" erschienen. Henry Flynt spielt Gitarre und C.C. Hennix sitzt an den Drums. C.C. Hennix ist die Tochter der schwedischen Jazzkomponistin Margit Sundin-Hennix. C.C. Hennix lebt in den USA und war auch noch mit den Bands Chora(s)san Time-Court Mirage, Born Of Six und The Deontic Miracle in der Popwelt unterwegs. So, genug für heute, ich geh mir jetzt etwas meine Beine vertreten, das ist wichtig für alte Menschen und das Gehtempo ist äußerst anregend auf den Gedankenfluss. 28.10.2021 |