Beefeater: "Just Things" (1985)


Nochmals Hardcore-Punk von Dischord Records, yeah. Beafeater wurde 1984 von Tomas Squip (Vocals, Percussion), Fred 'Freak' Smith (Guitar, Percussion, Backing Vocals), Dug E. Bird alias Dug Birdzell (Bass, Percussion, Backing Vocals) und Bruce Atchley Taylor (Drums) in Washington DC gegründet. Das Debütalbum "Plays For Lovers" erschien 1985 bei Dischord Records. Bruce Atchley Taylor verließ nach diesem Album die Band und Gogomo Twochair alias Mark Shellhass wurde der neue Drummer. In dieser Besetzung veröffentlichten sie 1986 bei Olive Tree Records das MiniAlbum "Need A Job". Im Jahr 1987 erschien dann noch das Album "House Burning Down" bei Dischord Records, diesmal saß Kenny Craun an den Drums. Beim Erscheinen des Albums waren aber Beefeater bereits Popgeschichte. Sänger Tomas Squip war auch noch mit den beiden Dischord-Bands Red C und Fidelity Jones in der Popwelt unterwegs. Gitarrist Fred 'Freak' Smith gründete Anfang der 90er Jahre die Band Strange Botique, mit der er die 3 Alben "The Loved One" 1991, "Charm" 1993 und "The Kindest Worlds" 1994 bei Bedazzled Records veröffentlichte. Bassist Dug Birdzell war auch recht umtriebig, er spielte noch bei den Dischord-Bands Fidelity Jones, Suture, Rain Like The Sound Of Trains und All Scars. Zuletzt war von ihm auf dem Album "Introduction To Humanity" 1999 von der Band All Scars zu hören, die aus Amy Farina (Vocals), Chuck Bettis (Vocals), Brendan Canty (Guitar), James Canty (Keyboards), Dug Birdzell (Bass), Jerry Busher (Drums, Trumpet, Maracas) und Evan Rapport (Reeds) bestand. Drummer Kenny Craun versuchte es nach dem Ende von Beefeater noch mit der Band Rhythm Pigs, die 1987 bei Mordam Records das Album "Choke On This" veröffentlichte. Hardcore Punk, yeah. Dischord Records ist eine gute Adresse für US Hardcore und auch andere Töne aus dem Underground. Der Song "Just Things" ist auf der 2002 bei Dischord Records erschienenen Compilation "20 Years Of Dischord 1980-2000" zu finden. Labelgründer Ian MacKaye sagte in einem Interview mit der Zeitschrift OX: Haha, das Leben an sich interessiert mich! Ehrlich, ich wache morgens auf und freue mich. Ich rede mit vielen Menschen, ich höre viel Musik, ich lese sehr gern und viel, ich arbeite gerne an verschiedenen Projekten, ich helfe gerne anderen bei ihren Projekten, freue mich, wenn mein Rat gefragt ist. Und ich rede gerne mit Menschen, wenn jemand nicht weiter weiß in seinem Leben. Es interessiert mich, wie Menschen durchs Leben navigieren. Ich sehe das Leben als ein weites, leeres Feld mit ein paar Büschen und Gestrüpp hier und da. Auf diesem Feld bewegen sich die Menschen, und manche Menschen schaffen es immer wieder, sich genau in diesen Büschen zu verheddern. Und dann stehen sie da, schreien 'Hey, ich hänge in diesem Busch hier fest!', und ich bin derjenige, der daneben steht und ruft 'Komm aus diesem verdammten Busch da raus!' So sehe ich das Leben, als leeres Feld. Meine Musik in deiner Zeitschrift, was bedeutet das unterm Strich? Nichts! Aber weil ich das sagen kann und weil ich das schätze, hat es für mich eine Bedeutung. Der wirkliche Wert von etwas liegt immer nur darin, dass wir einer Sache diesen Wert zusprechen. Ich definiere das. Und wenn man etwas verliert, dann ändert sich die Welt dadurch nicht, das wirft die Erde nicht aus ihrer Bahn. Wenn während unseres Gesprächs das Dischord-Haus explodieren würde, alles restlos zerstört werden würde, was würde das für eine Auswirkung auf einen Baum in Äthiopien haben, ein Auto in Serbien, einen Hund in Australien? Keine! Ja, ein paar Leute wären traurig darüber, dass all die Platten vernichtet wurden, aber sonst würde es niemand kümmern. Wenn man also in seinem Leben einmal den 'Who cares?'-Punkt erreicht hat, und bei mir war das recht früh, dann bist du frei. Oder lass es mich so ausdrücken: 'I care, but I don't give a fuck.' Was das bedeutet? Dass ich es schon immer ernst gemeint habe: Ich stehe hinter jedem Text, den ich jemals geschrieben habe. Es gibt nichts aus der Vergangenheit, hinter dem ich nicht stehen kann oder wofür ich mich schämen würde. Andererseits: Wenn sich jemand meiner Texte bedient, um sie mit seiner fundamentalen Einstellung zu pervertieren, dann kann mich das nicht belasten. Denn das ist ja ein grundsätzliches Problem von jeder Art von Kunst: Wenn sie einmal 'raus' ist, lässt sich nicht kontrollieren, wie sie aufgenommen wird. Ian MacKay ist inzwischen auch schon 59 Jahren alt, naja, die Punks der ersten Stunde sind inzwischen allesamt alte Menschen, vorausgesetzt sie leben noch. Fred 'Freak' Smith verstarb leider 2017 im Alter von 55 Jahren.

15.10.2021