Brigitte Fontaine: "Le musée des horreurs" (1997)


Le musée des horreurs / Des peurs / Git au cœur de mon cœur / Malheur / Sous la gaze dorée / De fée / La bataille fait rage / Carnage / Le musée des horreurs / Est un palais maudit / Où s’accouplent la fleur / Carnivore et la truie. Nein, ich kann nicht französisch, aber manche von euch werdens können und wers wie ich nicht kann, kanns sichs übersetzen lassen. Der Song funktioniert aber auch, wenn man den Text nicht versteht. Brigitte Fontaine wurde 1939 in Morlaix, Frankreich geboren, ihre Eltern waren Lehrer und Lehrerin, wie es auch die Eltern meiner Partnerin Ilse Kilic waren, yeah. Mit 17 Jahren zog Brigitte Fontaine nach Paris, mit dem Ziel Schauspielerin zu werden und es klappte, sie machte sich rasch einen Namen in der Pariser Theaterszene. Gemeinsam mit Jacques Higelin und dem Schauspieler Rufus alias Jacques Nancy verfasste sie bald darauf ihr erstes Theaterstück "Maman j'ai peur (ou Est-ce que les veaux font des manières?)", das längere Zeit erfolgreich in Paris lief. Des glaciers cramoisis / Fumants / Glissent au fond des puits / Géants / Les vampires puants / Bandant / Offrent leur vit sanglant / Au vent / Le musée des horreurs / Est un palais maudit / Où s’accouplent la fleur / Carnivore et la truie. Seit 1963 ist Brigitte Fontaine als Sängerin unterwegs, mit Jacques Higelin veröffentlichte sie Mitte der 60er Jahre 2 Alben mit Chansons von Boris Vian. Ende der 60er Jahre begann dann ihre Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Musiker Areski Belkacem, das erste gemeinsame Album der beiden war "Comme à la radio" 1969, auf dem auch das Art Ensemble Of Chicago mit von der Partie ist. Wow! Unter Areski & Brigitte Fontaine erschienen in den 70er Jahren mindestens 5 Alben, könnten aber auch mehr gewesen sein, egal, Areski war bei den Soloalben von Brigitte Fontaine als Komponist, Arrangeur und Musiker ebenfalls stets an ihrer Seite. Des cercueils déterrés / Béants / Ont les parois griffées / Dedans / De grosses cendrillons / Joufflues / Eventrent des bouffons / Bossus / Le musée des horreurs / Est un palais maudit / Où s’accouplent la fleur / Carnivore et la truie. In den 80er Jahren erschien nur das Album "French Corazon" 1988 von Brigitte Fontaine, die nun wieder mehr als Schauspielerin tätig war und auch vermehrt als Autorin von Kurzgeschichten und Romanen in Erscheinung trat. Mit der Single "Le Nougat" 1992 feierte sie dann ihr Comeback als Sängerin, der Song wurde zum Hit in Frankreich. Mitte der 90er Jahre unterschrieb Brigitte Fontaine einen Plattenvertrag beim Label Virgin Records, bei dem insgesamt 4 Alben von ihr erschienen, u.a. das Album "Les Palaces" 1997, auf dem auch der Song "Le musée des horreurs" zu finden ist. Auf diesem Album ist der Musiker Didier Malherbe mit dabei, der manchen von euch durch sein Wirken mit der Band Gong bekannt sein könnte. Bei Gong trug er zeitweise den Künstlernamen Bloomdido Bad De Grass und war für Saxophon, Flöte und andere Woodwinds zuständig. Des roquets décharnés / Bavants / Ecorchent des bébés / Vivants / Des démons ravissants / Sans bruit / Enculent des mourants / Je crie / Le musée des horreurs / Est un palais maudit / Où s’accouplent la fleur / Carnivore et la truie. Auf dem Album "Kekeland" 1998 wird Brigitte Fontaine bei den Songs "Demie Clocharde" und "Kekeland" von der Band Sonic Youth begleitet, was sie auch außerhalb von Frankreich bekannter machte, zumindest bei Sonic-Youth-Fans. Beim Album "Prohibition" 2009 ist bei den Songs "Il s'en passe", "Soufi" und "Just You And Me" Grace Jones als Gastsängerin mit dabei. Yeah! Brigitte Fontaine ist im hohen Alter noch zum internationalen Popstar geworden, naja, Star ist übertrieben, aber man kennt sie und liebt sie, manche zumindest. Bisher zuletzt erschien von Brigitte Fontaine 2020 beim Label Verycords das Album "Terre Neuve". Brigitte Fontaine feierte im Juni 2024 ihren 85. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch. Und da wir gerade in Frankreich weilen, hört euch auch den Song "Chambre d'enfants" 1996 von Francis Dhomont an. Francis Dhomont war ein französischer Komponist und Vertreter der akusmatischen Musik, die für die Wiedergabe über Lautsprecher und nicht für die Aufführung durch Interpreten konzipiert wird. Francis Dhomont starb 2023 im Alter von 97 Jahren.

09.09.2024