Experimental Pop, yeah. Christian Marclay wurde 1955 in San Rafael, Kalifornien geboren und wuchs in Genf in der Schweiz auf, wo er von 1975 bis 1977 die Ecole Supérieure d’Art Visuel besuchte. Danach kehrte er in die USA zurück und schloss sein Studium 1980 am Massachusetts College of Art in Boston ab. Im Jahr 1979 gründete er mit dem Gitarristen Kurt Henry die Performance- und Musikgruppe Bachelors Even. Mit dieser Gruppe realisierte Christian Marclay seine ersten Musikstücke mit Platten und Plattenspieler und ist somit einer der Pioniere des Turntablism. Für die Performances benutzte er Schallplatten, die er manipulierte, verformte oder zerstörte, um Soundeffekte wie Endlosschleifen zu erzeugen. Sein erstes Album "Record Without A Cover" erschien 1985 bei Recycled Records. Auf der Rückseite der Single-Sided-LP stand unter anderem zu lesen: Do not store in a protective package. Single-Sided bedeutet, dass die LP nur auf einer Seite abspielbar ist. Bei RecRec Records erschien 1989 das Album "Footsteps", auf dem Christian Marclay (Turntables) vom Tapdancer Keiko Uenishi begleitet wird. Der Song "His Master’s Voice (Excerpt)" ist auf dem Album "Records" zu finden, das 1977 bei Atavistic Records erschien und rare recordings from 1981 to 1989 enthält. Im Booklet schreibt Christian Marclay über den Song: Recorded live at the Kitchen during an evening titled 'His Master’s Voice: The Art of the Record Players', curated by Tim Carr. This was the first time that hip-hop DJs such as Whiz Kid were invited to play in an art venue, on the same bill as Danceteria DJ Bill Bahlman or an extremist such as myself. Unfortunately there was no interaction. It would have been more interesting if we had all jammed. Christian Marclay hat inzwischen zahlreiche Alben veröffentlicht, die meisten entstanden in Zusammenarbeit mit Musiker*innen wie William Hooker, Lee Ranaldo, Elliott Sharp, Otomo Yoshihide, Thurston Moore, Yasunao Tone, Toshio Kajiwara, DJ Olive alias Gregor Asch, Fred Frith, Ryoji Ikeda, Okkyung Lee oder dem Canadian Creative Music Collective. Zuletzt erschien von Christian Marclay 2019 beim Label Smalltown Supersound das Album "Link", eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Saxophonisten Mats Gustafsson. Bei der Eröffnung der 54. Biennale di Venezia 2011 erhielt er den Goldenen Löwen als bester Künstler für seine Video-Installation "The Clock". Christian Marclay: If the music in a groove fits with what you're playing, then play it; if not, then you can play it backwards. If that doesn't work, you try it at a different speed. If it really doesn't work you just break it. The whole ritual to put a record on a turntable just to listen to it, I don't do that too often. (…) These things I sample, or clip, are things that we share - music, films, sounds. It triggers a layer of participation from the audience as they recognize the material and remember it. His Master's Voice ist der weltweit bekannte Markenname verschiedener Plattenlabel wie RCA (Radio Corporation of America), JVC (Victor Company of Japan Ltd.) oder EMI (Electric and Musical Industries Ltd.). Der Name und das dazugehörige Logo gehen auf den Maler Francis Barraud zurück, der 1898 seinen Hund Nipper beim Lauschen eines Edison-Phonographen porträtiert hatte. Die unter anderem durch Emil Berliner neu gegründete Gramophone Company kaufte ihm das Bild inklusive der Verwertungsrechte im Jahr 1899 für insgesamt 100 Pfund ab, um es in ihren Zeitungsannoncen zu verwenden. Bedingung war allerdings, dass der ursprünglich dargestellte Edison-Phonograph durch ein Berliner-Grammophon übermalt wurde, was auch geschah. Yeah! Paul Gauguin: Wie sehen Sie diesen Baum? Grün? Dann nehmen Sie Grün, das schönste Grün auf ihrer Palette, und dieser Schatten? Eher blau? Haben Sie keine Angst davor, ihn so blau wie möglich zu malen. Okay, Paul Gauguin sprach über Malerei, aber vielleicht sollte man diesen Vorschlag auch beim Musikmachen in Betracht ziehen. Schluss. Ich habe Hunger und Bierdurst. Prost! Und bis demnächst in dieser Liste.

01.01.2021