Dogbowl: "Going Out On A Date (With A Girl That You Like)" (1993)


Dogbowl spielt irgendwie so eine Art Experimental Lo-Fi Psychedelic Pop, yeah. Dogbowl alias Stephen Tunney wurde 1959 in New York geboren, studierte an der Parsons School of Design und begann seine musikalische Laufbahn 1986 als Gitarrist der Band King Missile (Dog Fly Religion). Die anderen Mitglieder der Band waren John S. Hall (Vocals), Alex DeLaszlo (Bass, Harmonica, Saxophone), Rebecca Korbet (Drums) und George O’Malley (Xylophone, Chimes). Mit King Missile (Dog Fly Religion) veröffentlichte Dogbowl die beiden Alben "Fluting On The Hump" 1987 und "They" 1988 beim Label Shimmy-Disc. Nach "They" verließ Dogbowl die Band und veröffentlichte 1989 bei Shimmy-Disc sein Solodebüt "Tit! An Opera". Bei Shimmy-Disc erschienen noch die Alben "Cyclops Nuclear Submarine Captain" 1991, "Flan" 1992 und "Project Success" 1993 sowie im Duo mit Kramer alias Stephen Michael Bonner, dem Betreiber des Labels, "Hot Day In Waco" 1993 und "Gunsmoke" 1996. Shimmy-Disc ging dann leider 1998 pleite. Der Song "Going Out On A Date (With A Girl That You Like)" ist auf dem Album "Project Success" zu finden. Das nächste Album von Dogbowl, "The Zeppelin Record", erschien 1998 bei Lithium Records, danach folgten die Alben "Fantastic Carburetor Man" 2003 und "Songs For Narcisse" 2005 bei Eyeball Planet Records und zuletzt 2015 bei 62 TV Records das Album "Zone Of Blue". Auf dem Album "Songs For Narcisse" ist eine tolle Version des Kinks-Songs "Waterloo Sunset" zu finden, yeah. Die Covers der Alben ziert des öfteren ein Gemälde von Stephen Tunney himself, am schönsten finde ich seine Gemälde für die Alben "Tit! An Opera" und "Fantastic Carburetor Man". Weitere Bilder von ihm kann man sich bei www.stephentunney.org ansehen, wobei mir die Black and White Sumi-e Ink Paintings insgesamt besser gefallen als die Color Oil Paintings. Stephen Tunney hat auch die beiden Bücher "Flan. A Novel" 1992 und "One Hundred Percent Lunar Boy" 2010 veröffentlicht. Den Song "Going Out On A Date (With A Girl That You Like)" könnte man als Novelty Song bezeichnen. Ich liebe Novelty Songs, yeah. Elly Wright: Zugabe! Zugabe! Die Leute erhoben sich von ihren Sitzen und applaudierten begeistert. Ein wirklich gutes Gefühl, das dürft ihr mir glauben. Dafür hatte ich zwei Stunden gelitten. Die 1940 in Wien als Petronella Vasicek geborene Jazzsängerin Elly Wright hat 2017 im Eigenverlag das Buch "Swing Lady Swing" veröffentlicht. Sie heiratete 1975 den us-amerikanischen Jazzmusiker Leo Wright, der u.a. in den Big Bands von Charles Mingus oder Dizzy Gillespie gespielt hat. Leo Wright übersiedelte 1963 nach Berlin, wo er eine fixe Anstellung bei der SFB Big Band bekam, das war die Big Band des Senders Freies Berlin, die von Paul Kuhn geleitet wurde. In den 80er Jahren übersiedelte das Paar nach Wien, wo Leo White 1991 im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt starb. Elly Wright ist inzwischen 82 Jahre alt. Am Schluss ihres Buches erzählt sie einen Witz: Der Papst kommt zur Himmelstür und wünscht wie selbstverständlich Einlass. Petrus will ihn aber zunächst nicht hinein lassen, weil alle Wolken bereits besetzt sind. Nach langem Hin und Her treibt Petrus für den Papst doch noch ein kleines Wölkchen auf. Am nächsten Tag kommt der Papst zornig zu Petrus und berichtet erbost, dass er soeben einen Schwarzen auf einer schönen großen, weißen Wolke vorbei fliegen gesehen habe. Petrus erwidert ungerührt: Stimmt, das ist Duke Ellington. Weißt du, wir haben zwar einen Arsch voller Päpste, aber wenig gute Pianisten. Im Melody Maker erschien 1993 ein kurzer Artikel der Musikjournalistin Ngaire Ruth über Dogbowl, der letzte Absatz lautet: He reckons he's no great artist, novelist or songwriter. He might, for all I know, be right about the first two. But he is a singer/songwriter extraordinaire, and today is the indie equivalent of a Hollywood happy ending. Dogbowl we love you. Ja, Dogbowl, wir lieben dich, und es wird langsam Zeit für ein neues Album.

22.05.2023