Electric Guitars: "Language Problems" (1982) |
Funky Punk'n'Roll aus Bristol, England. Yeah! Die Band Electric Guitars war von 1980 bis 1983 aktiv und bestand aus Neil Davenport (Vocals), Dick Truscott (Keyboards, Guitar, Percussion), Richard Hall (Guitar, Bass, Vocals), Andy Saunders (Guitar, Vocals), Matt Salt (Drums) und den beiden Backgroundsängerinnen Sarah und Wendy Patridge. Die Electric Guitars veröffentlichten in den 3 Jahren ihres Bestehens 4 Singles, "Health / Continental Shelf" 1980, "Work / Don’t Wake The Baby" 1981, "Language Problems / Night Bears" 1982, "Wolfman Tap / Stamp Out The Termites" 1983, und die EP "Electric Guitars", die 1982 bei Stiff Records erschien. Bei Bristol Archive Records erschien 2013 noch die Compilation "The Best Of Electric Guitars" mit dem Gesamtwerk der Band, naja, nicht ganz dem Gesamtwerk, die beiden Songs "Health" und "The Cupboard" fehlen überraschenderweise auf dieser Compilation. Was die 5 Musiker nach dem Ende der Electric Guitars so mit ihrem Leben anstellten, konnte ich nicht herausfinden, die Schwestern Sarah und Wendy Patridge waren jedenfalls noch gemeinsam mit Joanna Swan als Gesangstrio The Sidneys in der Popwelt unterwegs. Von den Sydneys erschienen bei Bristol Archive Records die Single "Sold / Wave Bye Bye / Moanin’" 2009 und das Album "Secrets" 2010, beide als mp3. New Wave, yeah. Die 3 Sängerinnen werden darauf von den Musikern Nick Pullin (Guitar), Bill Stair (Bass), Thomas Brooman (Drums) und Kenny Lacey (Bongos) begleitet. Bei Bristol Archive Records erschien 2010 auch die mp3-Single "Fire / Uptown / Shadow Of A Doubt" von Wendy Patridge & Joanna Swan. Die Songs auf dieser Single stammen aus dem Jahr 1979, aus welchen Jahren die Songs der Sidneys stammen, konnte ich nicht wirklich rausfinden, 80er Jahre würde ich sagen. Egal. Bei Bristol Archive Records ist 2014 die hörenswerte Compilation "Bristol Boys Make More Noise! The Bristol Music Scene 1974-1981" erschienen, da sind neben Bands wie Magic Muscle, Gardez Darkx, Sneak Preview, Shoes For Industry oder The Fabulous Ratbites From Hell auch The Sidneys und Wendy Patridge darauf zu finden, es sind sozusagen auch ein paar Girls unter den Bristol Boys. Hörenswert ist auch die Compilation "The Bristol Reggae Explosion 1978-1983" mit Black Roots, Joshua Moses, Talisman, Restriction, The Radicals, Sharon Bengamin, Buggs Durrant und 3-D Productions. Die Musikszene von Bristol wird von Bristol Archiv Records gut dokumentiert. Nein, muss man nicht alles hören, kann man auch nicht alles hören, aber es ist schön, dass man weiß, wo man es hören kann, wenn man mal Zeit und Lust auf Reggae, Punk, Funk oder sonstigen Pop aus Bristol hat. Auch sehr schön finde ich das 2016 beim Susanna Rieder Verlag in München erschienene Buch "Überall & Nirgends" mit Gedichten von Bette Westeras und Bildern von Sylvia Weve zum Thema Tod, o yeah oder o jeh. Ich geb hier das Gedicht "Zerstreut" wieder, um euch Appetit auf dieses Buch zu machen. Meinen Geburtstag hat er verbummelt. / Durch die Stadt lief er im offenen Hemd. / Die Zeitung hat er in die Wäsche geschummelt. / Meine Schwester war ihm plötzlich ganz fremd. / Spaghetti kochen konnte er nicht mehr. / Er schmierte sich Soße aufs Brot. / Er nahm wieder seine Zigaretten her. / Und dann war er ganz plötzlich tot. / Im Schlaf gestorben, einfach so. / Erst wirkte er etwas zerstreut. / Jetzt streuen wir seine Asche ins Nirgendwo. / Nie war er zerstreuter als heut. Hört euch auch den Sänger und Gitarristen Craig Smith an, er wurde 1945 in Los Angeles geboren. Seine musikalische Laufbahn startete er 1963 als Mitglied der Good Time Singers, die für die Andy Williams Show zusammengestellt wurden und 1964 bei Capitol Records die beiden Alben "The Good Time Singers" und "One Step More" veröffentlichten. Folk, yeah. Nach dem Ende der Good Time Singers veröffentlichte Craig Smith im Duo mit Chris Ducey als Chris & Craig bei Capitol Records die Single "Isha / I Need You". Die Musik ging nun mehr Richtung Psychedelic Pop. Im Jahr 1967 gründeten Craig Smith (Vocals, Guitar) und Chris Ducey (Vocals, Guitar) dann mit Donald Glut (Bass, Backing Vocals) und Bobby Donaho (Drums, Backing Vocals) die Psychedelic-Band Penny Arkade von der 2004 beim Label Sundazed Music das Album "Not The Freeze" erschien, die Songs wurden in den Jahren 1967/68 aufgenommen. Danach bereiste Craig Smith Asien und Südamerika und kehrte 1970 schließlich nach Los Angeles zurück. Was genau bei diesen Reisen passierte, weiß niemand so genau, doch bei seiner Rückkehr war Craig Smith verändert, er glaubte der new messiah zu sein. Bald darauf fühlte er sich zum buddhistischen Mönch berufen und legte sich den Namen Satya Sai Maitreya Kali zu, unter dem er 1972 die Single "Voodoo Spell / Revelations" sowie die Alben "Inca" und "Apache" selbst herausbrachte. Diese beiden Alben sind sehr hörenswert und wurden 2000 beim Label Shadoks Music auf CD wiederveröffentlicht. Doch Craig Smith bekam zunehmend psychische Probleme. Im Jahr 1973 griff er seine Mutter tätlich an und wurde zuerst in die Psychiatrie und in der Folge in ein Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher verbracht. Das Gefängnis durfte er 1976 wieder verlassen und er lebte die nächsten Jahre als Obdachloser in Los Angeles oder in der Psychiatrie. Anfang der 90er Jahre versuchte er sich wieder als Musiker und es entstand der Song "Waves", der auf der 2018 erschienenen Craig-Smith-Compilation "Love Is Our Existence" zu finden ist. Die anderen Songs auf dieser ebenfalls sehr hörenswerten Compilation stammen aus den Jahren 1966 bis 1971. Craig Smith starb 2012 im Alter von 66 Jahren in Los Angeles. Anhörtipps: "Sam Pan Boat", "Rainbow Colors", "Knot The Freize" und "Jupiters Queen". Hmm, Freize bedeutet nichts, manchmal wird der Song auch "Knot The Frieze" geschrieben, Frieze ist auf Deutsch Fries, aber vielleicht hat Craig Smith auch "Knot The Freeze", Knoten sie das Einfrieren gemeint. Viel Freude mit den Electric Guitars und Craig Smith, ich geh jetzt auf die Bank und zahl ein paar Erlagscheine ein, das muss auch während Corona erledigt werden. Yeah! 15.02.2021 |