Fear Condition: "Halloween" (1986) |
Fear Condition war eine griechische Gothic-Punk-Band, yeah, auch in Griechenland gabs Punks. Die Band wurde 1986 in Thessaloniki gegründet und bestand aus den Musikern Fiben alias Pantelis Giannoulakis (Vocals), Georgios Pattas (Guitar), Christos Giannakis (Bass), Savvas 'Reverb' Georgiadis (Drums, Effects) und Franz alias Fragkiskos Mavrogordatos (Saxophon). Die Band hat 1986 bei Smash Records das Album "...'till Night Comes Again" veröffentlicht und das wars dann auch schon wieder. Sänger Fiben wurde danach Schriftsteller und veröffentlichte in den 90er Jahren mehrere Bücher über Okkultismus. Gitarrist Georgios Pattas machte mit der Punkband Stained Vell weiter, die 1986 bei Smash Records das Album "Livin On Leavin" veröffentlichte. Stained Vell nahmen 1987 noch das Album "Endless Hours" auf, das aber erst 2012 bei Smash Records veröffentlicht wurde. Bassist Christos Giannakis tauchte in den 90er Jahren als Sänger der Band Everlone wieder auf und Drummer Savvas 'Reverb' Georgiadis veröffentlicht seither unter verschiedenen Pseudonymen elektronische Musik, von Minimal bis Tech House. Es gibt Tonträger von ihm unter Namen wie The Repeater, The Infonaut, Interphaze, Diskinesia, DJ Savage, Fujiyama oder Neuro-D. Saxophonist Franz war nach dem Ende von Fear Condition noch mit den Bands Yell-O-Yell und Broken Seals in der Popwelt unterwegs. Weitere hörenswerte griechische Punkbands waren Adiexodo, Genia Tou Chaous, Panx Romana, Naftia oder Deus Ex Machina. Den Song "Halloween" findet ihr bei youtube, leider wurde das Album von Fear Condition nie neu aufgelegt. Im Jahr 2012 erschien bei Lotus Records von Fear Condition noch die Single "One Flew Over The Cuckoo's Nest (Live In The Studio 1986) / Living In Fear (Live @ Bar Selini 1985)". Habe mir das Buch "Krautrock Transnational - Die Neuerfindung der Popmusik in der BRD, 1968-1978" von Alexander Simmeth gekauft, es ist 2016 beim [transcript] Verlag erschienen. Das Buch ist eine Dissertation und, naja, Dissertationen haben manchmal etwas Geisttötendes. Aber wenn man sich durch den ganzen Unispeak durchwurstelt, merkt man, dass sich Alexander Simmeth wirklich sehr viel Mühe gemacht hat mit seiner Dissertation, yeah, das Buch ist lesenswert. Die Journalistin Ingeborg Schober stellte 1973 beispielsweise überrascht fest, dass sie inmitten von Amerikas neuaufblühendem Musikzentrum, in Georgia, das sich mit dem Southern Rock internationalen Ruf verschaffte, die überzeugtesten Fans deutscher Rockmusik kennenlernte. Nicht nur Namen wie Amon Düül II, Can oder Tangerine Dream wurden mit Ehrfurcht ausgesprochen, sondern Gruppen, die man nicht einmal bei uns besonders kannte. Natürlich täuschte das über die tatsächliche Lage hinweg, war verführerisch, denn schnell kam ich dahinter, dass es für eine kleine Minderheit besonders 'campy' und 'shic' war, deutsche Musik zu hören, besonders in einem Land, dem nichts exotischer als deutsche Kultur erschien. Dennoch, die Chance für einen Erfolg war da, aber nicht die Mittel, um sie zu nutzen. Das Buch beginnt mit einer Konzertankündigung der Band Faust in Detroit 2016: This is Faust, playing in Detroit! Holy Krautrock! Faust, one of the most inventive musical combos in the history of the planet. A Band whose songs often prefigured entire genres, years in advance. Okay, Freund*innen der Popmusik, lest dieses Buch und hört euch in Griechenlands Punkszene um, da gibt es einiges an hörenswertem Lärm zu entdecken. Zu meinen Favoriten gehört die Band Adiexodo, besonders das 1986 bei Enigma Records erschienene Album ".38". Adiexodo waren Sotiris Theocharis (Vocals), Dimitris Spyropoulos (Guitar), Nikos Haralambopoulos (Bass) und Yiannis Venardis (Drums). Dimitris Spyropoulos gründete dann 1989 mit Kostas Diavolitsis (Vocals), Dimitris Manthos (Bass) und George Trevlos (Drums) die Band Deus Ex Machina, bei der dann auch kurz Nikos Haralambopoulos mitmischte und zwar nicht als Bassist, sondern als Sänger. Zu hören ist er jedenfalls auf der 1992 bei Hytch-Hike Records erschienenen Single "Execute / Iraq'n'Roll" von Deux Ex Machina. Okay, Schluss für heute, ich schau mir jetzt die 5. Folge der italienischen Fernsehserie "Anna" an. Ein Virus, der alle Erwachsenen getötet hat und auch vor den Kindern keinen Halt macht, sobald diese in die Pubertät kommen: Das ist die Welt, in der Anna, ein zwölfjähriges Mädchen aus Italien, zusammen mit ihrem Bruder Astor aufwächst. Eine postapokalyptische Serie von Niccolò Ammaniti, die mit starken, poetischen Bildern beeindruckt, steht im TV-Programm von arte über die Serie zu lesen. Virus ist ja jetzt ein sehr aktuelles Thema, yeah. 12.12.2021 |