Frank Zappa: "Jonestown" (1984)


Frank Zappa hatten wir bereits mit der Band The Mothers Of Invention, diesen Song hat er aber allein am Synclavier eingespielt. "Jonestown" stammt vom Album "The Perfect Stranger" 1984, das bei den Zappa-Fans ziemlich durchfiel. Die 3 Songs "The Perfect Stranger", "Naval Aviation In Art?" und "The Girl In The Magnesium Dress" auf Side One werden von Pierre Boulez und dem Ensemble Intercontemporain performt und begeistern mich eigentlich nicht so besonders. Die Songs "Outside Now Again", "Love Story", "Dupree’s Paradise" und "Jonestown" auf Side Two werden von Frank Zappa am Synclavier performt und - ich mag sie, yeah, besonders "Jonestown". Als Performer von Side Two sind auf dem Album The Barking Pumpkin Digital Gratification Consort angegeben, aber es ist Zappa alone am Synclavier. Frank Zappa wurde 1940 in Baltimore, Maryland geboren. Sein Vater arbeitete für das Verteidigungministerium in den Bundesstaaten Maryland und Florida, weshalb die Familie oft umzog. Nach der High School begann Frank Zappa ein Musikstudium, das er aber bereits nach einem Semester wieder abbrach. Im Jahr 1960 heiratete er die Kunststudentin Kay Shermann. Das Paar lebte in Ontario, Kalifornien und verdiente seinen Lebensunterhalt als Sekretärin in einer Bank bzw. als Angestellter einer Werbeagentur. Frank Zappa erwarb 1964 von Paul Buff das Pal Recording Studio in Cucamonga, Kalifornien und nannte es in Studio Z um. Im gleichen Jahr erfolgte die Scheidung von Kay Shermann und Frank Zappa stieg als Gitarrist in die Band The Soul Giants ein, die aus Ray Collins (Vocals), Roy Estrada (Bass), Jimmy Carl Black (Drums) und David Coronado (Saxophone) bestand. Die Band benannte sich bald darauf in Captain Glasspack & His Magic Mufflers und schließlich in The Mothers Of Invention um. Die Mothers bekamen einen Plattenvertrag bei Verve Records und 1966 erschien das Debütalbum "Freak Out!". Das erste Soloalbum von Frank Zappa, "Lumpy Gravy", erschien 1967 bei Capitol Records. Das letzte Album mit den Mothers war "Bongo Fury" 1975 bei DiscReet Records. Die Mothers bei "Freak Out!" waren Frank Zappa, Ray Collins, Roy Estrada, Jimmy Carl Black und Elliot Ingber (Guitar), bei "Bongo Fury" waren es Frank Zappa, Denny Walley (Slide Guitar, Vocals), George Duke (Keyboards, Vocals), Tom Fowler (Bass), Terry Bozzio (Drums), Napoleon Murphy Brock (Saxophone, Vocals) und Bruce Fowler (Trombone). Als Gastmusiker war bei "Bongo Fury" auch noch Captain Beefheart alias Don Van Vliet (Vocals, Harp, Saxophone) mit dabei. Die erfolgreichsten Alben in den Charts von Frank Zappa mit oder ohne Mothers waren "Over-Nite Sensation" 1973, "Apostrophe (')" 1974, "Zoot Allures" 1976, "Sheik Yerbouti" 1979 und "Joe’s Garage Act I" 1979. Frank Zappa hatte in seiner langen Musikerkarriere eigentlich nur 2 Hits, und zwar "Bobby Brown" 1979 und "Valley Girl" 1982. Im Jahr 1990 wurde bei Frank Zappa Prostata-Krebs diagnostiziert, er starb 1993 im Alter von 52 Jahren. Seine Witwe Gail Zappa, die beiden heirateten 1967, und die 4 gemeinsamen Kinder Moon, Dweezil, Ahmet und Diva leiten seit seinem Tod den Zappa Family Trust und Zappa Records, wo seither eine Menge Alben posthum erschienen sind. Außerdem haben eine Menge Musiker*innen die Songs von Frank Zappa auf ihren Alben neu interpretiert, da wären u.a. die Ed Palermo Big Band mit "The Ed Palermo Big Band Plays The Music Of Frank Zappa" 1997, The Persuasions mit "Frankly A Cappella" 2000, das Ensemble Modern mit "Ensemble Modern Plays Frank Zappa - Greggery Peccary & Other Persuasions" 2003 oder die Compilation "Lemme Take You To The Beach - Surf Instrumental Bands Playing The Music Of Zappa" 2005. Frank Zappa produzierte auch Alben von anderen Musiker*innen wie Wild Man Fischer, Captain Beefheart & His Magic Band oder The GTO’s (Girls Together Outrageously). Außerdem betrieb Frank Zappa mit Herb Cohen die Labels Bizarre und Straight Records, auf denen u.a. Alben von Sandy Hurvitz, Lenny Bruce, Wild Man Fischer, Captain Beefheart & His Magic Band, Alice Cooper, Tim Buckley, Lord Buckley, den GTO’s oder Judy Henske erschienen. Neben zahlreichen Zappa- und Mothers-Alben befinden sich auch noch das Songbuch "Plastic People" 1977, die Biografie "Zappa" 2005, geschrieben von Barry Miles, und der Comic "Zappaesk - Eine frei erfundene Comic-Erzählung nach wahren Begebenheiten" 2005 von Andreas Rausch in meiner Popsammlung. Von Alice Cooper erschienen bei Straight Records u.a. die Singles "Reflected / Living" 1969, "Shoe Salesman / Return Of The Spiders" 1970 und "I'm Eighteen / Body (Is It My Body?)" 1970, dann übernahm Warner Bros. die Band und mit der 72er-Single "School's Out / Gutter Cat" wurde sie international berühmt und berüchtigt. Warner Bros. baute bald darauf Alice Cooper alias Vincent Damon Furnier als Solostar auf und ließ die restliche Band, Glen Buxton (Guitar), Michael Bruce (Guitar, Keyboards), Dennis Dunaway (Bass) und Neal Smith (Drums), in der Versenkung verschwinden. Michael Bruce, Dennis Dunaway und Neal Smith versuchten es dann mit Mike Marconi (Guitar) und Bob Dolin (Keyboards) als Billion Dollar Babies und veröffentlichten 1977 das kommerziell erfolglose Album "Battle Axe". Den Gesang hatte Michael Bruce übernommen. Aus Solidarität hören wir uns jetzt noch den Song "Winner" von diesem Album an, yeah, durchaus gelungener Hardrock. Glen Buxton blieb irgendwie total auf der Strecke, er starb 1997 im Alter von 49 Jahren. Warner Bros. wollte eben keine Band Alice Cooper, sondern einen Star Alice Cooper, den sie bis zum kommerziell erfolglosen Album "DaDa" 1983 behielten. Aber bereits 1989 kehrte Alice Cooper mit dem bei Epic Records erschienenen Album "Trash" an die Spitze der Charts zurück und wurde Kult. Im Jahr 2021 erschien von ihm das Album "Detroit Stories", das es in Großbritannien, Australien, Finnland, Schweden, Schweiz und Deutschland in die Top Ten der Charts schaffte. Ich mag Alice Cooper irgendwie und auch seine neue Single "Social Debris" ist durchaus ein Vergnügen. Seit dem Album "Welcome 2 My Nightmare" 2011 sind auch Michael Bruce, Dennis Dunaway und Neal Smith, die ehemaligen Mitglieder der Band Alice Cooper, wieder als Gastmusiker bei einigen Songs mit dabei. Yeah! Alice Cooper und Frank Zappa kann man getrost zusammendenken und -hören: Alice Cooper: Frank was the only one who stuck out his neck for us, for me. He was the one who said, 'Here's a band that everybody in the business is laughing at - I like 'em'. He was the outcast in L.A. and so were we.

26.08.2021