Galaxy 2 Galaxy: "Astral Apache (Star Stories)" (1993) |
Von Galaxy 2 Galaxy gibt es nur eine gleichnamige EP und die ist 1993 beim Label Underground Resistance erschienen. Galaxy 2 Galaxy waren ein Electronic Jazz Kollektiv, das von Mike Banks initiiert wurde und dem Musiker*innen wie Christa Robinson, Daisuke Fujiwara, Dan Caballero, Santiago Salazar, Mark Flash oder Darren McKinney angehörten. Die EP "Galaxy 2 Galaxy" wurde 2011 von Underground Resistance neu aufgelegt. Ein ähnliches Konzept wie bei Galaxy 2 Galaxie verfolgt Mike Banks mit dem Kollektiv Timeline, bei dem zum Teil auch die selben Musiker*innen aktiv sind. Timeline veröffentlichten bisher die EPs "Return Of The Dragons" 2004, "Graystone Ballroom" 2011, "The Conscious Dream" 2014 und "Forever Forward" 2016. Mike Banks ist Gründer des Musikprojekts und Labels Underground Resistance und Techno-Produzent. Mike Banks: Techno is a music based in experimentation, it is music for the future of the human race. Without this music there will be no peace, no love, no vision. By simply communicating through sound, techno has brought people of all different nationalities together under one roof to enjoy themselves. Isn't it obvious that music and dance are the keys of the universe? So called primitive animals and tribal humans have known this for thousands of years! We urge all brothers and sisters of the underground to create and transmit their tones and frequencies no matter how so called primitive their equipment may be. Habe gerade das Buch "Black And Proud - Auf der Suche nach James Brown und der Seele Amerikas" von James McBride gelesen, es ist 2017 beim btb-Verlag erschienen. James McBride: Es ist komisch. Hier in Augusta, seiner Wahlheimat, scheinen sie ihn zu mögen. Sie haben eine Arena und eine Straße nach ihm benannt, sie haben eine James-Brown-Statue errichtet und einen James-Brown-Tag gefeiert mit den üblichen Tribute-Konzerten. Die Wahrheit ist allerdings, dass trotz dieser komischen Statue eigentlich nichts von James Brown in der Stadt zu spüren ist, man bekommt keinerlei Gefühl für ihn. Er hat sich aufgelöst in eine der vielen tragischen schwarzen Geschichten, die gekauft und verkauft und wieder gekauft werden wie die Sklaven einst bei der 'Haunted Pillar', einer angeblich mit einem Fluch belegten Säule, nur zwei Straßen von seiner Statue entfernt. Browns Saga hat industrielles Potenzial, sie ist ein riesiges Kaufhaus voller billigem Zeug für Schreiberlinge aller Art, die nach dem Stoff für die obligatorischen fünf Minuten Gospel suchen, die es heute in so gut wie jeder Broadway-Show gibt. Das Buch ist gut, yeah, dass James McBride nicht nur über James Brown schreibt, sondern auch viel über sich selbst erzählt, finde ich voll okay, nur die merkwürdige Frömmelei des Autors kann leicht nerven, mich zumindest. Nein, ich glaube nicht, dass man mit Religion und Karriere das Problem Armut lösen kann, obwohl ich es toll finde, dass James Brown einen großen Teil seines Vermögens den armen Kindern vererben wollte. Ja, wollte, denn das Geld ist anscheinend bisher nicht dort angekommen. Karl Fluch schreibt im Standard: Dem letzten Willen des US-Entertainers war bis dahin überhaupt nicht entsprochen worden. Stattdessen waren fast 50 Verfahren unter den Erben gerichtsanhängig. Warum? Browns letzte Frau, mit der er einen Sohn hatte, war von Browns Testament nicht als Erbin bedacht worden, ebenso wenig ihr gemeinsames Kind. McBrides Spurensuche förderte zutage, dass zehn Jahre lang nur Anwälte am Erbe verdient hatten, nicht die weniger privilegierten Kids, für die Brown einen Gutteil seines Erbes verwendet sehen wollte. Das sollte sich nun, 15 Jahre nach seinem Tod, endlich ändern. Hoffen wir, dass Karl Fluch recht hat. Ähnlich wie mit James McBrides Buch geht es mir mit dem Buch "Hillbilly-Elegie - Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise" von J.D. Vance, das 2017 beim Ullstein Verlag erschienen ist. J.D. Vance: Ich war eines dieser Kinder mit einer trostlosen Zukunft. Ich hätte die High School beinahe nicht geschafft. Ich hätte mich fast der tiefsitzenden Wut und Verbitterung ergeben, die alle in meinem Umfeld erfasst hatte. Heute sehen mich die Leute an, sie sehen meine Arbeit und das Diplom einer Eliteuniversität und sie gehen davon aus, dass ich eine Art Genie bin und nur ein wahrlich außerordentlicher Mensch es so weit hätte bringen können wie ich. Ich halte diese Theorie - bei allem Respekt für diese Leute - für ganz großen Blödsinn. Welche Talente ich auch haben mag, ich hätte sie beinahe verschwendet, wenn mich nicht einige liebevolle Menschen gerettet hätten. Auch dieses Buch ist ein gutes und lesenswertes Buch, aber das letzte Drittel, in dem der Autor nur mehr von seinem Aufstieg und seiner Gottfindung erzählt, kann einem Fritz wie mir die Haare zu Berge stehen lassen. Irgendwie hat man am Ende des Lesevergnügens das Gefühl, der Autor ist selbst einer der Leute geworden, die glauben, dass er ein Genie ist. Okay, lest diese Bücher und ärgert euch selbst, es lohnt sich. Zurück zu Mike Banks, er hat auch unter dem Namen Mad Mike mehrere SoloEPs wie "Death Star" 1992 oder "Hi-Tech Dreams / Lo-Tech Reality" 2007 veröffentlicht und gemeinsam mit D-HA alias Lawrence D. Hall die Serie "Happy Trax". Sehr empfehlenswert ist auch das 2007 bei Submerge Recordings erschienene Album "Fight The Future" vom Projekt Blak Presidents, daran sind neben Mike Banks noch die Musiker*innen Ade' M.H. Mainor, Andre Womack, Brian Shannon, Duminie DePorres, Orlando Voorn, Quinton McCray und Raphael Merriweathers beteiligt. Electronic'n'Funk, yeah. 06.07.2023 |