Guru feat. Donald Byrd: "Loungin'" (1993) |
Loungin', loungin', mellow out and just loungin' / Loungin', loungin', peace to Brooklyn where I live. Jazz'n'HipHop, yeah. Der Rapper und Producer Guru alias Keith Elam wurde 1966 in Roxbury, Massachusetts geboren und begann seine musikalische Laufbahn unter dem Namen MC Keithy E. Im Jahr 1987 gründete er mit DJ Premier alias Christopher Edward Martin das HipHop-Duo Gang Starr, damals nannte er sich bereits Guru, ein Akronym für Gifted Unlimited Rhymes Universal. Mit Gang Starr veröffentlichte er die Alben "No More Mr. Nice Guy" 1989, "Step In The Arena" 1991, "Daily Operation" 1992, "Hard To Earn" 1994, "Moment Of Truth" 1998 und "The Ownerz" 2003. Kommerziell erfolgreich war das Duo mit Songs wie "Just To Get A Rep" 1990, "Step In The Arena" 1991, "Take It Personal" 1992, "Mass Appeal" 1994 oder "You Know My Steez" 1997. Gang Starr trennten sich im Jahr 2003. Das erste Soloalbum von Guru, "Jazzmatazz", erschien 1993 bei Chrysalis Records. Bei diesem Album sind auch eine Menge Jazzer wie Donald Byrd (Piano, Trumpet), Lonnie Liston Smith (Piano, Keyboards), Roy Ayers (Vibraphone) oder Branford Marsalis (Saxophone) mit dabei. An experimental fusion of hip-hop and jazz, steht auf dem Cover des Albums zu lesen. In meiner Sammlung befinden sich von Guru die beiden Alben "Jazzmatazz" 1993 und "Jazzmatazz Volume II - The New Reality" 1995, auf dem er das Experiment sozusagen wiederholt. Mein Lieblingssong auf Volume II ist "Watch What You Say", bei dem die Sängerin Chaka Khan und Branford Marsalis am Saxophone mit dabei sind. Beide Alben sind hörenswert, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob man die fusion wirklich als gelungen bezeichnen kann. Egal. Der dritte Teil der Jazzmatazz-Serie "Guru’s Jazzmatazz - Streetsoul" erschien 2000 bei Virgin Records. Bei diesem Album waren Soulsänger*innen wie Erykah Badu, Isaac Hayes, Macy Gray oder Angie Stone bei den Aufnahmen zu Gast, aber auch der Keyboarder Herbie Hancock, die Neo-Soul-Band The Roots oder der Reggaemusiker Junior Reid. Von der Jazzmatazz-Serie erschienen noch die Alben "Guru’s Jazzmatazz Vol.4 - The Hip Hop Jazz Messenger: Back To The Future" 2007 bei 7 Grand Records und "Guru’s Jazzmatazz - The Mixtape" 2008 bei Rapster Records. Der Song "Loungin’" ist auf dem Album "Jazzmatazz" 1993 sowie auf der 2008 bei Virgin Records erschienenen Compilation "The Best Of Guru’s Jazzmatazz" zu finden, auf der sich noch eine Remix-Version des Songs von DJ Smash alias Wayne Hunter findet, der so genannte Jazz Not Jazz Remix. Guru hat auch unter dem Pseudonym Baldhead Slick Musik veröffentlicht, er starb 2010 im Alter von 44 Jahren. Der ehemalige Spex-Mitarbeiter Hans Nieswandt schrieb in seinem Nachruf in der deutschen Tageszeitung Die Welt: You gotta hear Blue Note to dig Def Jam - du musst, frei übersetzt, Jazz hören, um HipHop zu verstehen. Mit Zeilen wie diesen prägten der vor wenigen Tagen mit nur 44 Jahren an Krebs verstorbene New Yorker Rapper Guru und seine Gruppe Gang Starr in den späten Achtzigerjahren einen Ton, der neu war im HipHop. (...) Während DJ Premier alte, staubige Jazz-Platten aus dem historischen Archiv im Sampler zerschnipselte, verlängerte Guru die Traditionslinie der schwarzen amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts mit großen Worten und Ehrfurcht gebietenden Manifesten. (...) Mit dem als Keith Elam geborenen Sohn eines afroamerikanischen Richters hielt die Attitüde des selbstbewussten, kritischen Intellekts Einzug in die Rap-Musik. Der 2013 im Alter von 81 Jahren verstorbene Trompeter Donald Byrd spielt beim Song "Loungin'" nicht nur Trompete und Piano sondern wird auch als Co-Produzent genannt. Donald Byrd: I can take any series of numbers and turn it into music, from Bach to bebop, Herbie Hancock to hiphop. Beim Album "Jazzmatazz Volume II - The New Reality" ist Donald Byrd ebenfalls mit dabei, er spielt Trompete bei den Songs "The Traveler" und "Insert A (Menthal Relaxation) Medicine". Donald Byrd: They use all of the music that I did in the '50s, '60s and the '70s behind people like Tupac and LL Cool J. I'm into all that stuff. Meine Lieblingsalben von Donald Byrd, die ich euch hiermit wärmstens ans Herz lege, sind "Free Form" 1961, "Electric Byrd" 1970 und "Black Byrd" 1973, alle 3 sind bei Blue Note Records erschienen. Yeah. Noch ein letzter Abschlusssatz von Donald Byrd: It's an incredible dilemma to be an artist of color and to always be in denial about that, saying, 'I'm a choreographer first and then I'm black', when in fact, that's not the case. I'm black first and then I'm also a choreographer. 05.06.2023 |