Killdozer: "American Pie" (1990) |
A long long time ago / I can still remember how / That music used to make me smile / And I knew if I had my chance / That I could make those people dance / And maybe they'd be happy for a while / But February made me shiver / With every paper I'd deliver / Bad news on the doorstep / I couldn't take one more step / I can't remember if I cried / When I read about his widowed bride / But something touched me deep inside / The day the music died / So / Bye, bye Miss American Pie / Drove my Chevy to the levee but the levee was dry / Them good ole boys were drinking whiskey 'n Rye / Singin' this'll be the day that I die / This'll be the day that I die. Der Song wurde 1971 von Don McLean geschrieben und 1972 in seiner Version zum Welthit. Die Version der Band Killdozer wurde kein Welthit, erst 2000 in der Version von Madonna stand "American Pie" wieder weltweit in den Charts. Ich mag das Original von Don McLean sehr gerne, sollte man sich unbedingt anhören, die Interpretation des Songs von Killdozer finde ich aber schlicht und einfach umwerfend. Yeah, Noise Rock. Killdozer wurden 1983 von Michael Gerald (Vocals, Bass) und den Brüdern Bill (Guitar) und Dan Hobson (Drums) in Madison, Wisconsin gegründet. Das Debütalbum "Intellectuals Are The Shoeshine Boys Of The Ruling Elite" erschien 1984 bei Bone-Air Records, danach unterschrieb die Band bei Touch & Go Records, wo alle weiteren Tonträger von Killdozer erschienen. In den 80er Jahren erschienen noch die Alben "Snakeboy" 1985, "Little Baby Buntin’" 1987, "Twelve Point Buck" und "For Ladies Only" 1990 sowie die EP "Burl" 1986, die dem Sänger und Schauspieler Burl Ives gewidmet ist. Das Album "For Ladies Only" besteht aus lauter Coverversions, yeah, eine davon ist "American Pie". Im Jahr 1990 lösten sich Killdozer auf, kehrten aber 1993 in die Popwelt zurück und es erschienen noch die beiden Alben "Uncompromising War On Art Under The Dictatorship Of The Proletariat" 1994 und "God Hears Pleas Of The Innocent" 1995. Bill Hobson war bei dieser Reunion nicht mehr mit dabei, an der Gitarre war nun Paul Zagoras zu hören. Im Jahr 1996 löste sich die Band dann zum zweiten Mal auf. Im November 2008 spielten Killdozer in Originalbesetzung, also wieder mit Bill Hobson an der Gitarre, live in der WFMU Show von Brian Turner, den Mitschnitt kann man sich bei wfmu.org gratis runterladen. Yeah! Killdozer haben eben wieder ab und zu Lust gemeinsam zu spielen, dass man von einer neuerlichen Reunion sprechen kann, glaube ich eher nicht. Sänger und Bassist Michael Gerald veröffentlichte 2013 mit der Band Dragline Speedway bei Gibbon Envy Records das Album "Black Thunder". Von den Hobson-Brüdern hat man schon längere Zeit nichts mehr gehört. Mark Prindle schreibt auf seiner Homepage www.markprindle.com über Killdozer: If you've ever heard this band, you undoubtedly remember them as 'that band with the lead singer who uses that really low silly growl all the time'. And, as well you should, as that's their gimmick! And trust you me, no matter what he might be shouting about, tiny skinny little monstermouth Michael Gerald always finds a way to make you laugh. And laugh. And laugh. Okay, he always finds a way to make me laugh. But wait a fair moment, for I've not completed my thought: Killdozer was much more than just a guy with a funny voice, their music was phenomenal, too. Whether careening around in Butthole Surfers-like noise attacks or droning and fuzzing in beautifully tight post-Sabbath earth tones, the frighteningly somber Hobson brothers knew exactly what they were doing. Ja, Killdozer waren eine tolle Band und Alben wie "For Ladies Only" oder "Uncompromising War On Art Under The Dictatorship Of The Proletariat" sollten in keiner Popsammlung fehlen. Okay. Habe gerade das von Gazal alias Gazal Köpf und Sookee alias Nora Hantzsch herausgegebene Buch "Awesome HipHop Humans - Queer*Fem*Rap im deutschsprachigen Raum" gelesen, es ist 2021 beim Ventil Verlag erschienen. Gazal & Sookee: Es ist ein Buch über eine Szene, die sich darauf verständigt, dass Solidarität gegenüber Konkurrenz die schlauere, die wärmere, die nachhaltigere Weltsicht und Alltagspraxis ist. Das Kollektivität Sicherheit und Zuflucht bietet. Das nicht jede*r - wie es uns der Neoliberalismus glauben lassen will - für sich alleine kämpfen muss. Und, dass es bei der Bildung von Netzwerken auch nicht immer um Effizienz geht. Sondern um Gemeinschaftlichkeit. Ums Lernen, ums Verlernen, ums Zuhören, ums Mitfühlen und ums Spaß haben. Und um - haltet euch fest! - gesellschaftliche Veränderung. Die ersten HipHop-Songs in die ich mich verliebte waren Songs wie "Vicious Rap" 1980 von Tanya 'Sweet Tee' Winley oder "The Message" 1982 von Grandmaster Flash & The Furious Five. Mit unserer Band MagenDarmTrakt haben wir 1982 sogar eine eigene Interpretation von "The Message" gewagt, unser Song heißt "Das schwarze Todeslicht (Nananananana)". Old school, yeah! Ich hab natürlich nach der Lektüre des Buches bei den darin vertretenen Künstler*innen reingehört. Sehr gut gefällt mir die Rapperin Finna aus Hamburg. Finna: Bevor ich mit HipHop angefangen habe, hatte ich kein gutes Bild von diesem Genre und wollte damit nichts zu tun haben. Dann hat mich eine Freundin zu einem Konzert in Hamburg geschleppt, wo linke Rapper*innen aufgetreten sind. HipHop bietet ein großes Feld für Wörter - das fand ich gut. Heute ist Rap für mich ein politisches Sprachrohr. Killdozer waren natürlich auch ein politisches Sprachrohr, also hört, hört. 05.10.2022 |