Lithium X-Mas: "Swim To Mammy" (1991) |
Psychedelic Punk, yeah. Lithium X-Mas wurden 1984 von Greg Synodis (Guitar, Vocals) und Mark Ridlen (Bass, Theramin, Samples, Vocals) in Dallas, Texas gegründet. Mark Ridlen spielte davor in der Art-Punk-Band Quad Pi, die 1981 bei VVV Records eine gleichnamige EP veröffentlichte. Die erste Veröffentlichung von Lithium X-Mas war 1986 die selbstverlegte Kassette "Aneurysm", auf der Greg Synodis und Mark Ridlen von den Musiker*innen Kimberly Boyce (Vocals), Mark Griffin (Guitar, Vocals), Gitiim Chakamoi (Drums) und Steve Giovanazzi (Drums) unterstützt werden. Bei Rockadelic Records erschien ebenfalls 1986 die Single "Message To Charlie / Hip Death Goddess". Weiter ging es dann 1991 mit der Single "Strange Movies / Love Power" beim Label Sympathy For The Record Industry, die unter dem Namen T. Tex Edwards & Lithium X-Mas erschien, und der EP "Trigger Mortis" bei Direct Hit Records. T. Tex Edwards war Ende der 70er Jahre Sänger der Cowpunkband The Nervebreakers, machte dann Rockabilly mit der Band Tex & The Saddletramps und war Anfang der 90er Jahre eigentlich Sänger der Loafin' Hyenas. Wie es zur Zusammenarbeit mit Lithium X-Mas kam, weiß ich nicht. Auf der EP "Trigger Mortis" ist auch der Song "Swim To Mammy" zu finden, neben Greg Synodis und Mark Ridlen sind an dieser EP noch Kimberly Boyce, Mark Griffin, Gitiim Chakamoi, Kim Pendleton (Vocals), Tom Battles (Guitar) und Chris Merlick (Drums, Backing Vocals) beteiligt. Bei Direct Hit Records erschien dann 1993 das offizielle Debütalbum "Helldorado", auf dem auch eine wunderschöne Version des Songs "Second Coming" von Alice Cooper zu finden ist. Im Original ist der Song "Second Coming" auf dem Alice-Cooper-Album "Love It To Death" 1971 zu finden. Okay, bei Lost Records erschien 1995 noch die Compilation "Bad Karma", da hatten sich Lithium X-Mas aber bereits aufgelöst. Greg Synodis und Mark Ridlen verabschiedeten sich sozusagen aus der Popwelt. Doch Greg Synodis tauchte 2012 mit der Band Fallen Idols wieder auf, die aus Greg Synodis (Vocals, Guitar), Steve Brown (Keyboards, Saxophone), Stephen Baker (Bass) und Tony Ammerman (Drums) besteht. Greg Synodis lebt jetzt anscheinend in Seattle, Washington. Fallen Idols haben bisher nur eine gleichnamige EP in Eigenregie veröffentlicht. Don’t hang around, enjoy good music! Dieser Satz steht im Blog "Ezhevika Fields" von Lisa Sinder. Yeah! Habe gerade das Buch "Die Rache des Analogen - Warum wir uns nach realen Dingen sehnen" von David Sax gelesen, es ist 2017 beim Residenz Verlag erschienen. Marshall McLuhan: Weder ergänzt ein neues Medium je ein altes Medium, noch lässt es das alte Medium in Ruhe. Es hört nie damit auf, die älteren Medien zu unterdrücken, bis es für sie neue Formen und Positionen findet. In diesem Buch erzählt David Sax von der Rückkehr des Vinyls, des Papiers, des analogen Films, der Brettspiele, der Handarbeit etcetera. Robert Yates, der Herausgeber der britischen Sonntagszeitung The Observer sagt darin: Dass wir immer noch auf Print setzen, ist für uns nicht unbedingt eine ästhetische Entscheidung. Die gute alte Zeitung aus Papier bringt uns einfach die meisten Einnahmen, die Prognosen über Einnahmen durch das Internet waren gelinde gesagt optimistisch. Antonin Baudry, Kulturattaché Frankreichs in New York, stellt an die Leser*innen die Frage: Wenn kleine Läden durch Ketten und Amazon ersetzt werden, was verlieren wir dann? Und er beantwortet die Frage auch gleich selbst: Wir verlieren etwas ganz Konkretes: eine Stadt. Wenn all das nicht mehr vorhanden ist, kann man auch nicht mehr von einer Stadt sprechen. Ich hab das Buch hauptsächlich wegen dem Kapitel "Die Rückkehr des Vinyls" in der Buchhandlung meines Vertrauens eingepackt, obwohl ich eigentlich gar kein echter Vinylfreak bin, meine Popsammlung besteht aus Kassetten, Vinyl, CDs und mp3s, die ich mir aber meistens auf CD brenne, um sie für mich sichtbar zu machen. Sichtbarkeit ist wichtig fürs Interesse, glaubt mir. Wie sagte der jüdische Gelehrte Jehuda Ibn Tibbon so schön: Mach Bücher zu deinen Schätzen und Bücherregale zum Garten deiner Freude. Okay, das Buch ist durchaus lesenswert, obwohl es auch einen unsympathischen Beigeschmack hat, was die Argumentation und Auswahl der Personen, Betriebe die erwähnt werden betrifft. Die Rückkehr des Analogen für Yuppies oder Bobos, naja, auf das Analoge als Luxusartikel für wohlhabende Individualist*innen kann und muss ich verzichten. Schade. 07.12.2022 |