McRad: "Inflation Dub" (1983)


McRad war eine Band aus Philadelphia, Pennsylvania und spielte eine Mischung aus Skate Punk, Hardcore und Reggae, yeah. Im Jahr 1984 erschien beim Label Red Music die EP "Dominant Force" in der Besetzung Ethan Jarvis (Vocals), Chuck Treece (Guitar), Zeke Zagar alias Ezekiel Zagar (Bass) und Tristan Reignier (Drums). In den 80er Jahren erschien noch das Album "Absence Of Sanity" 1987 bei Beware Records und dann war vorerst mal Schluss. Chuck Treece: I was sick of high-school and I knew I wasn't going to college. I knew I wanted to do music and skate. Nach dem Ende von McRad spielte Chuck Treece noch in den Bands Lap Jaw, Underdog, Throttle, Voicebox, Supergrub, Pressure, Stiffed und Blktop Project und im Jahr 1991 veröffentlichte er bei Caroline Records das Soloalbum "Dreamin’". Mitte der 2000er tat sich McRad wieder zusammen und veröffentlichte 2007 das Album "FDR" bei Uprising Records. Okay, das wars dann wieder, seit 2010 ist Chuck Treece Drummer der Band Plastic Eaters. Sänger Ethan Jarvis ging der Popwelt für immer verloren, den Gesang hatte bereits beim Album "Absence Of Sanity" zum größten Teil Chuck Treece übernommen. Zeke Zagar war noch bei den Bands Eezeeqeel & Bloody Blood Stone und Flag Of Democracy aktiv. Er verließ McRad bereits vor "Absence Of Sanity", der neue Bassist wurde damals Avery Coffee, wenn ich mich nicht irre, hihi. Drummer Tristan Reignier stieg 1988 als Bassist bei der Band Crazy Pink Revolvers ein. Hmm, ich glaube so richtig ist nur mehr Chuck Treece in der Popwelt unterwegs. Der Song "Inflation Dub" ist auf der 1983 beim Label Red Music erschienenen Philly Hardcore Compilation "Get Off My Back - We’re Are Doing It Ourselves" zu finden, außer McRad sind da noch die Philly Hardcore-Bands YDI, FOD, Blunder Boys, Little Gentlemen, Autistic Behavior, Ruin, Informed Sources, Seeds Of Terror und The Heathen zu hören. FOD ist die Abkürzung für Flag Of Democracy und YDI spricht man Why Die, yeah. Hardcore Punk, Hardcore oder kurz HC entstand gegen Ende der 70er Jahre und man könnte es auch als eine Art Punk Punk bezeichnen. Das heute gebräuchliche Bild des Punks mit Irokesenschnitt und Lederjacke wurde erst in der HC-Ära geprägt. Ein Teil der HC-Szene wurde dann Straight Edge und predigte den Verzicht von Alkohol, Tabak, Drogen und Sex. (I) don’t drink, (I) don’t smoke, (I) don’t fuck. Viele Straight-Edge-Anhänger*innen ernähren sich zudem vegetarisch oder vegan. Eine besonders denkwürdige Erklärung des Begriffs Hardcore lieferte Vic Bondi, Sänger und Gitarrist der Band Articles Of Faith im Magazine Headspin: Kennst du die Ursprünge des Begriffes Hardcore? Sie liegen im Vietnamkrieg. Die amerikanischen Soldaten hatten ein Ritual: Wenn ein Soldat neu nach Vietnam kam, nannte man ihn 'a cherry'. Worum es ging, war ihn 'Hardcore zu machen'. Jemanden 'Hardcore zu machen' bedeutete, er sollte töten können ohne mit der Wimper zu zucken. Du warst also Hardcore, wenn du morden konntest, ohne zu zögern. Ich hoffe er meinte das kritisch, yeah, die Hoffnung stirbt zuletzt. Jeder Raum, in dem ich mich als Frau bewege, wird grundsätzlich von Männern definiert. Diese Definitionsmacht der Männer ist auch in der Hardcore-Szene nicht anders als in der Mehrheitsgesellschaft, deswegen treffen die Forderungen von Riot Grrrl die homosoziale Gemeinschaft Hardcore gleich in mehrfacher Hinsicht mitten ins Herz. Das ist ein Zitat aus dem von Katja Pegelow und Jonas Engelmann herausgegebenen Buch "Riot Grrrl Revisited - Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung", es ist 2013 beim Ventil Verlag erschienen. Dieses Buch sollte auch in keiner Popsammlung fehlen, yeah. Viele von euch, hoffe ich zumindest, kennen den Song "Police And Thieves" vom ersten Clash-Album, diese Version ist toll, aber hört euch auch das Original von Junior Marvin an, es ist 1976 bei Island Records erschienen. Police and thieves in the street (Oh Yeah) / Scaring the nation with their guns and ammunition / Police and thieves in the street (Oh Yeah) / Fighting the nation with their guns and ammunition. Okay, lassen wir das Schlusswort den Dichter Pablo Neruda sprechen: Inzwischen reißen Stämme und Völker / das Erdreich auf und schlafen in der Kohlenmine, / fischen mitten in des Winters Stacheln, / nageln Nägel in die eigenen Särge / errichten Städte, die sie nicht bewohnen, / säen aus das Brot, das sie morgen nicht besitzen, / sie streiten über Hunger und Gefahr. (Oh Yeah).

26.04.2021