Melt-Banana: "Pigeons On My Eyes (Go To Bed!)" (1996)


Noise Punk aus Japan, yeah. Melt-Banana wurde 1992 in Tokyo, Japan gegründet. Mit dabei waren Yasuko Onuki (Vocals), Ichirou Agata (Guitar, Effects), Rika Hamamoto (Bass) und Sudoh Toshiaki (Drums). Das offizielle Debütalbum "Speak Squeak Creak" erschien 1994 beim japanischen Label NUX Organization und wurde von KK Null alias Kazuyuki Kishino produziert. Vor diesem Album veröffentlichten Melt-Banana bereits die beiden Kassetten "Raw Egg Till Morning" 1993 und "Cactuses Come In The Flocks" 1994. Das nächste Album "Scratch Or Stitch" erschien 1995 beim us-amerikanischen Label Skin Graft Records, danach unterschrieb die Band bei A-Zap Records. Uups! Der Song "Pigeons On My Eyes (Go To Bed!)" ist vom Album "Scratch Or Stitch", also bereits 1995 erschienen, sorry. Das erste Album bei A-Zap Records war "Charlie" 1998 und das bisher letzte "Fetch" 2013. Sehr empfehlenswert sind auch die beiden bei A-Zap Records erschienenen Melt-Banana-Compilations "13 Hedgehogs (MxBx Singles 1994-1999)" 2005 und "Return Of 13 Hedgehogs (MxBx Singles 2000-2009)" 2015. Rika Hamamoto und Sudoh Toshiaki haben inzwischen die Band verlassen und Melt-Banana sind zum Duo Yasuko Onuki und Ichirou Agata geschrumpft. Melt-Banana haben auch eine Menge Songs gecovert, z.B. "Love Song" von The Damned, "Monkey Man" von Toots & The Maytals, "Surfin' USA" von The Beach Boys, "We Will Rock You" von Queen oder "Wordy Rappinghood" von Tom Tom Club. Ichirou Agata hat 2004 bei Tzadik Records das hörenswerte Soloalbum "Spike" veröffentlicht. Ichirou Agata: Ich setze mich seit einiger Zeit mit Akkorden auseinander, aber wenn ich mehr über sie lerne und anschließend einen Song schreibe, denke ich immer: Warum habe ich so viel Zeit damit verbracht, etwas zu erschaffen, dass sich so normal anhört? Solche Musik hat man schon millionenfach gehört. Ich setze lieber auf falsche Töne. Wenn man sich auf solche Abschnitte konzentriert, fällt es auf, aber wenn man den gesamten Song hört, klingt es besser, und das ist letztlich entscheidend. Yasuko Onuki: Japaner*innen betrachten Dinge gerne im Detail. Ich habe gestern eine TV-Sendung über alte 'Jazz Cafés' in Japan gesehen. Das waren Orte, zu denen man nur hingegangen ist, um Jazz zu hören. Es war verboten, Geräusche jeglicher Art zu machen, man saß nur rum. Merkwürdig ist an Japan auf jeden Fall die Tatsache, dass die Leute sich so intensiv für etwas begeistern können. Okay, hört euch Melt-Banana an, sie sind immer ein Erlebnis. Ich habe gerade das Buch "Der Konsul" gelesen, das 2011 bei der Edition TIAMAT erschienen ist. Das Buch enthält ein Interview, das Gérard Berréby 1999 mit Ralph Rumney, genannt Der Konsul, geführt hat. Ralph Rumney war 1957 Gründungsmitglied der Situationistischen Internationale, aus der er bereits 1958 von Guy Debord wieder ausgeschlossen wurde. Ralph Rumney: Unter den Bewegungen dieses Jahrhunderts waren es die Futuristen, die Surrealisten, die Lettristen, Fluxus und die Situationisten, die mich interessiert haben. Da fehlt sicher noch ein ganzer Haufen, aber das sind die, die mir im Moment einfallen. Ralph Rumney war Gründer der London Psychogeographical Society und war bis zu deren Suizid im Jahr 1967 mit der Künstlerin Pegeen Vail, der Tochter Peggy Guggenheims, verheiratet. Ralph Rumney ist 2002 im Alter von 68 Jahren verstorben.

22.05.2024