Mizzery: "Sleep'n Wit' The Enemy" (1995)


Der Song "Sleep'n Wit' The Enemy" von Mizzery ist auf der 1995 bei Candy Ass Records erschienenen Compilation "Free To Fight! Self Defense For Women And Girls" zu finden. Es ist anscheinend der einzige Song den Mizzery aufgenommen haben. Im aufwendig gestalteten Booklet steht leider nicht viel über die Band. Die Lyrics des Songs haben Mizzery geschrieben und die Musik der Musiker und Produzent Ryan Croone, der mit der Rap-Group Self Tightld die beiden Alben "Hustlin-N-Hell" 1998 und "Chapter II: A Hustlaz Livin Hell" 2000 bei Point Side Records veröffentlichte. Namentlich werden im Booklet noch die beiden Backgroundsängerinnen Nicole Bethune und Frances Mullen genannt, über die aber auch nichts Weiterführendes zu finden ist. Den Song gemixt hat Mike Lastra, yeah, er sollte jedem Popfan ein Begriff sein. Mike Lastra hat unter dem Pseudonym Dr. Id mit der Experimental-Punk-Band Smegma Popgeschichte geschrieben. Smegma sind noch immer aktiv. Zuletzt erschien von ihnen 2022 beim italienischen Label Alga Marghen das Album "Infringements". Das Debütalbum von Smegma, "Glamour Girl 1941", erschien 1979 beim Label der Los Angeles Free Music Society. Sehr hörenswert ist auch das 1998 bei Birdman Records erschienene Album "Sing Popular Songs" mit Wild Man Fischer. Great! Zurück zu "Free To Fight! Self Defense For Women And Girls", die anderen Songs auf dieser Compilation stammen von Third Sex, Team Dresch, Sue P. Fox, Rebecca Gates, Fifth Column, 151, Containe, Nikki & Jen & Rueben, The Lois, Cheesecake, Azteca X, Heavens To Betsy, Excuse Seventeen und Nikki McClue. The money from this project is going to be used to teach self defense to communities that can not afford this capitalist society. Also it will help fund the rambling bambling kick yer ass tour which will be girldominated rock bands and girl taught self defense before, during and maybe even after the show starting this spring and never ending. Das Label Candy Ass Records wurde Anfang der 90er Jahre in Portland, Oregan gegründet, eine der Initiator*innen war Jody Bleyle, die unter dem Pseudonym Jody Coyote bei der Queercore-Band Team Dresch mitwirkte. Candy Ass Records startete sein Programm 1992 mit der Single "Heida / Pop Uncle" von Hazel. Die Band Hazel war bis 1997 aktiv und bestand aus den Musiker*innen Jody Bleyle (Drums, Vocals), Pete Krebs (Guitar, Vocals), Payne Smith (Bass) und dem Tänzer Fred Nemo. Aktuell ist Jody Bleyle mit Team Dresch unterwegs, die zuletzt 2019 bei Jealous Butcher Records das Album "Captain My Captain" veröffentlichten. Bei Candy Ass Records erschien 2022 von Team Dresch die Single "Your Hands My Pockets / Basket" in der Besetzung Donna Dresch (Guitar, Bass), Kaia Wilson (Guitar, Vocals), Jody Bleyle (Bass, Vocals) und Marci Martinez (Drums). Besorgt euch den Dokumentarfilm "Queercore: How To Punk A Revolution" 2017 von Yony Leyser, wenn ich mich nicht irre, ist er auch 2023 bei der Viennale gelaufen. Yony Leyser: Der Ansatz, den die Queercore-Bewegung - inspiriert von Künstler*innen wie John Waters, William S. Burroughs und Jayne County - verfolgte, ist auch heute noch radikal, weil es bei ihr nicht darum ging, gesellschaftlich akzeptiert zu werden oder politisch korrekt zu sein, sondern das ganze System umzustürzen. Queercore ist deswegen nicht trotz ihrer Abseitigkeit, sondern wegen ihr noch heute voller Kraft und Relevanz.

19.01.2024