Minimal Electronic, yeah. Die 12"-Single "Icetrain / Whisper Not" erschien 1998 beim Label Elektro Music Department. Hinter dem Namen Mo verbirgt sich die 1962 in Düsseldorf geborene Musikerin Gabriele Loschelder. Von 1986 bis 1992 studierte sie beim Künstler Gerhard Richter an der Kunstakademie Düsseldorf, danach übersiedelte sie nach Berlin, wo sie im Club Elektro als DJ arbeitete. Dort lernte sie den Künstler Daniel Pflumm und den Musiker Klaus Kotai kennen und gründete mit ihnen das Label Elektro Music Department. Das Label startete 1995 mit der 12"-Single "Socializer / Tranquilizer" von Kotai + Mo. Vom Duo Kotai + Mo erschienen noch die 12"-Singles "Esso" 1995, "Silencer" 1996 und "Black Acid" 2000 sowie die Alben "NYC.LOOPS.008" 1997 und "Elektro Music Department" 1999. Im Jahr 1999 erschien bei Elektro Music Department die 12"-Single "Fortuna99" von Mo feat. El Puma. Mit El Puma alias Guillermo Contreras Candia veröffentlichte Mo unter dem Namen Los Dos auch die beiden Songs "La Vuelta" 2001 und "Un Elefante" 2003, ersterer erschien auf der Compilation "Latino Heat" beim Label Universal Music und zweiterer auf der Compilation "Music For Children" beim Label Bruchstuecke. Ja, und dann gabs von Mo noch die 7"-Single "Darling" 2001 beim Label BQ, dem Label von Jörn Bötnagel und Yvonne Quirmbach. Um Geld zum Leben zu verdienen, arbeitete Gabriele Loschelder mehrere Jahre im Berliner Plattenladen Hard Wax, wo sie die Abteilung Strange Music betreute. Mit Daniel Pflumm und Klaus Kotai betrieb Gabriele Loschelder auch die Musicclubs Panasonic und Init. Im Jahr 2009 gründete sie die Agentur Media Loca, die Künstler*innen wie Gudrun Gut, Jan Jelinek, Barbara Morgenstern, Patrick Pulsinger oder das Kammerflimmer Kollektief vertritt. Gabriele Loschelder kuratierte von 2015 bis 2017 das Heroines Of Sound-Festival in Berlin. Das Festival Heroines of Sound stellt sich die Aufgabe, weibliche Akteure in der Musik (wieder) zu entdecken und die öffentliche Präsenz ihrer Musik zu steigern. Ziel aller Heroines-Veranstaltungen ist es, die Werke der Pionierinnen elektronischer Musik einer breiteren Öffentlichkeit zu erschließen. Damit erhält das Publikum die Möglichkeit, Verbindungen zwischen den frühen Heldinnen und den Komponistinnen aktueller zeitgenössischer Musik und elektronischer Performance zu entdecken. So, jetzt noch 2 Hörempfehlungen aus dem Jahr 1997, "Wiederkomm" von den Quarks und "Don't Let The Bastards Grind You Down" von den Toasters. Die Quarks waren ein Electropop-Duo aus Berlin, das von 1995 bis 2004 in der Popwelt unterwegs war und aus Jovanka von Wilsdorf und Niels Lorenz bestand. The Toasters ist eine Ska-Band aus New York, die seit Anfang der 80er Jahre aktiv ist. Der Song "Don't Let The Bastards Grind You Down" wurde in der Besetzung Jack Ruby Jr. (Vocals), Dave Waldo (Keyboards), Rob 'Bucket' Hingley (Guitar, Vocals), Matt Malles (Bass), Jonnathan McCain (Drums, Vocals), Fred Reiter (Saxophone), The Sledge alias Brian Sledge (Trumpet, Vocals) und Rick 'Chunk' Faulkner (Trombone)” eingespielt. Bandleader Rob 'Bucket' Hingley wurde 1955 in Weymouth, Großbritannien geboren und übersiedelte Ende der 70er Jahre nach New York, wo er den Forbidden Planet Comic Shop betrieb, bis er 1981 die Band Not Bob Marley gründete, aus der bald darauf die Toasters wurden.

28.12.2024