Moebius: "Hasenheide" (1983) |
Dieter Moebius sind wir bereits mit der Band Cluster in dieser Liste begegnet. Ich habe Cluster, Moebius und seinem langjährigen Wegbegleiter Roedelius unter Krautrock geordnet, obwohl, Rock ist es mitnichten, Pop aber schon, yeah. Dieter Moebius wurde 1944 in der Schweiz geboren und studierte Kunst, zuerst in Brüssel und dann in Berlin, wo er Hans-Joachim Roedelius und Conrad Schnitzler kennenlernte und mit ihnen die Band Kluster gründete. Von Kluster erschienen die beiden Alben "Klopfzeichen" 1970 und "Kluster Zwei Osterei" 1971, danach verließ Conrad Schnitzler die Band und Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius machten unter dem Namen Cluster als Duo weiter. Einem breiteren Publikum bekannt wurden Cluster mit den beiden Alben "Cluster & Eno" 1977 und "After The Heat" 1978, die sie gemeinsam mit Brian Eno aufnahmen, der mehrere Jahre Mitglied bei Roxy Music war. "Qua", das letzte Album von Cluster erschien 2009 beim Label Nepenthe Music. Im Jahr 2010 verließ Dieter Moebius Cluster und somit war dieses Projekt beendet. Das erste Soloalbum von Dieter Moebius, "Tonspuren", erschien 1983 bei Sky Records, darauf ist auch der Song "Hasenheide" zu finden. Das Album wurde 2010 beim Label Bureau B als CD neu aufgelegt. Die letzten beiden Soloalben "Kram" 2009 und "Ding" 2011 erschienen beim Label Klangbad. Die allerletzte Veröffentlichung von Dieter Moebius war die EP "Nidemonex", die 2014 bei More Than Human Records erschien. Er starb 2015 im Alter von 71 Jahren. Dieter Moebius: I have a lot of fun making music. I still don't have really a concept. When I like other musicians that are into similar ideas, I'm ready for collaborations. Dieter Moebius veröffentlichte u.a. Alben mit Conny Plank, Mani Neumeier, Asmus Tietchens oder Dwight Ashley. Im Jahr 1997 erschien beim Label Captain Trip Records das Album "Space Explosion" von der Band Space Explosion, einer richtigen Krautrock-Supergroup, die aus Jean-Hervé Peron und Werner Diermaier von Faust, Mani Neumeier von Guru Guru, Dieter Moebius von Cluster, Chris Karrer von Amon Düül II und Jürgen Engler von Die Krupps bestand. Sehr empfehlenswert sind auch die Alben "Musik von Harmonia" 1974 und "Deluxe" 1975 von der Band Harmonia, das waren Michael Rother, Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius. Yeah! Ich widme der Musik von Moebius, Roedelius, Kluster, Cluster, Harmonia etcetera oft einen ganzen Tag, sie braucht Raum und Zeit um sich in ihrer ganzen Schönheit zu entfalten. Hans-Joachim Roedelius: Wir haben mit Tongeneratoren gearbeitet, also mit Elementen, die in den Synthesizern drinstecken. Die bauten uns meistens Freunde zusammen. Dieter Moebius: Oder wir verfremdeten Orgeln mit Wah-Wah-Pedalen und nahmen alle möglichen Instrumente - von Kniegeige bis Kesselpauke - mit Haftmikrofonen auf. Zu unseren Konzerten mussten wir unsere geliehene Anlage immer selbst mitschleppen, da gehörte die PA noch nicht zum Clubinventar. So durchstreiften wir ganz Westdeutschland und nisteten uns immer so lange irgendwo ein, bis wir den Gastgebern auf den Keks gingen. Habe gerade das Buch "Mut zur Endlichkeit - Sterben in einer Gesellschaft der Sieger" von Fulbert Steffensky gelesen, es ist 2007 beim Radius Verlag erschienen. Der Autor hats für meinen Geschmack ein bisserl too much mit Religion, Glauben etcetera, aber egal, dagegen bin ich immun und das Buch hat was. Fulbert Steffensky: Die passiven Stärken des Menschen gehen verloren: die Geduld, die Langsamkeit, die Stillefähigkeit, die Hörfähigkeit, das Wartenkönnen, das Lassen, die Gelassenheit; um zwei alte Worte zu nennen: die Ehrfurcht und die Demut. Irgendwie passt dieser Satz zur Musik von Moebius, Roedelius, Kluster, Cluster und Harmonia, obwohl mir Ehrfurcht und Demut dann auch schon wieder zu dick aufgetragen ist. Okay, hört euch einfach diese wunderbare Musik an. 31.03.2021 |