OOIOO: "In O" (1997)


Die japanische Band OOIOO soll angeblich 1996 von der Musikerin Yoshimi P-We, die einigen von euch von den Bands Boredoms oder Free Kitten bekannt sein könnte, für ein Foto-Shooting zusammengestellt worden sein. Aus dem spielerischen Spaß wurde dann doch spielerischer Ernst und bereits 1997 erschien das erste Album "∞8∞" bei Time Bomb Records. Auf diesem Album ist auch der Song "In O" zu finden. Experimental Indie Pop, yeah. Die Band ist in Okayama, Japan zuhause und bestand anfänglich aus Yoshimi P-We alias Yokota Yoshimi (Vocals, Guitar, Trumpet, Synthesizer, Theremin, Drums, Effects), Kyoko (Guitar, Vocals), Maki (Bass, Vocals) und Yoshiko alias Yuka Yoshimura (Drums, Vocals). Kyoko war davor Sängerin in der Band Kokushoku Elegy. In dieser Besetzung veröffentlichten OOIOO noch die beiden Alben "Feather Float" 1999 und "Gold & Green" 2000 beim japanischen Label Polystar. Nach "Gold & Green" verließen Gitarristin Kyoko und Bassistin Maki OOIOO. Kyoko wurde Sängerin der Band Harpy und Maki machte mit der Band Love Lives weiter. OOIOO unterschrieben einen Vertrag beim us-amerikanischen Label Thrill Jockey, wo die beiden Alben "Kila Kila Kila" 2004 und "Taiga" 2006 erschienen. Neu dabei waren bei "Kila Kila Kila" Kayan (Guitar, Vocals), Aya Honda (Bass, Vocals) und Takuyuki Moriya (Double Bass). Bei "Taiga" war dann nur noch Yoshimi P-We von den Gründungsmitgliedern mit dabei, Drummerin Yuka Yoshimura gründete mit Shinji Masuko die Band Hydro-Guru. An den Drums sass bei "Taiga" Yo2ro alias Yojiro Tatekawa. Seither sind noch die Alben "Armonico Hewa" 2009 und "Gamel" 2013 beim japanischen Label Shock City sowie “Nijimusi” 2019 von OOIOO erschienen, letzteres wieder bei Thrill Jockey. Ob OOIOO zurzeit aktiv sind weiß ich nicht, bei den vielen Aktivitäten von Yoshimi P-We kann es oft länger dauern, bis sie sich wieder einen bestimmten Projekt zuwendet. Zuletzt erschienen von und mit Yoshimi P-We die Alben "IPY" 2020 von der Band I.P.Y. und "To The Forest To Live A Truer Life" 2022 vom YoshimiOizumikiYoshiduO. Den vielen Wegen, auf denen Yoshimi P-We durch die Popwelt schreitet, ist kaum zu folgen, da sie auch immer wieder die Schreibweise ihres Pseudonyms ändert, manchmal nennt sie sich YoshimiO, Yoshimmy oder nur Peewee, manchmal auch kurz Y. Egal, OOIOO sollte man als Popfan jedenfalls gehört haben. So, noch ein Schlusswort vom us-amerikanischen Soziologen Richard Sennett und dann ist Schluss für heute: Der Intimitätskult wird in dem Maße gefördert, wie die öffentliche Sphäre aufgegeben wird und leer zurückbleibt. Gute Nacht.

09.09.2024