Quintron, manchmal auch Mr. Quintron oder kurz Mr. Q, ist der Musiker Robert Rolston. Seine Musik bezeichnet er als Swamp Tech, womit er auf das Genre Swamp Rock anspielt, das Elemente von Country, Blues, Folk und Cajun verbindet und ursprünglich in den Sümpfen Louisianas beheimatet war. Die bekanntesten Vertreter des Swamp Rock waren Tony Joe White und natürlich Creedence Clearwater Revival, die zwar nicht aus den Sümpfen Louisianas stammten, sondern in San Francisco zu Hause waren, aber den Stil hitparadentauglich machten. Robert Rolston wurde 1967 in Bitburg, Deutschland geboren, wo sein Vater bei der US Army stationiert war. Er verbrachte seine Kindheit in Mobile, Alabama und seine Jugend in St. Louis, Missouri, nach der High School zog er dann nach Chicago, Illinois um an der DePaul University zu studieren. Anfang der 90er Jahre gründete er mit Jodie Mecanic alias Jodie Baltazar die Art-Rock-Band Math, die aus Robert Rolston (Vocals, Chord Organ, Drums), Jodie Mecanic (Vocals, Chord Organ, Drums) und Michael Colligan (Clarinet, Sound Effects, Vocals) bestand und beim Label Milk Of Burgundy die 3 Alben "The Delicate Ape" 1991, "Bask Math" 1993 und "Rubber Musique" 1995 veröffentlichte. Milk Of Burgundy war nicht nur ein Label, sondern auch ein Music-Club, den Robert Rolston in Chicago betrieb. Im Jahr 1995 übersiedelte Robert Rolston dann nach St. Louis, wo er Miss Pussycat alias Panacea Theriac kennenlernte und in ihrem Club Pussycat Cavern auftratt. Die beiden wurden bald darauf ein Paar. Miss Pussycat ist Puppenspielerin und Musikerin. Bei Bulb Records erschien 1995 das Quintron-Album "The Amazing Spellcaster - Live At The Pussycat Caverns", auf dem auch Ms. Pussycat mitwirkt. Robert Rolston eröffnete bald seinen eigenen Club Spellcaster Lodge in St. Louis, der 2005 durch den Hurricane Katrina total zerstört, aber im Herbst 2006 von Mr. Quintron und Ms. Pussycat, inzwischen ein Ehepaar, wieder eröffnet wurde. Der Song "Wild Indians" ist auf dem Album "These Hands Of Mine" zu finden, das 1998 bei Skin Graft Records erschien. Robert Rolston, also Mr. Quintron, hat auch 3 Instrumente für sich entwickelt und gebaut, die Spit Machine, die Disco Light Machine und den Drum Buddy. Unter dem Pseudonym Q Electronics veröffentlichte Mr. Quintron 2001 bei Skin Graft Records das Album "Drum Buddy Demonstration Record Vol.1", im booklet steht über den Drum Buddy: The Drum Buddy is a five-oscillator, light-activated, mechanically-rotating drum machine that took five years to develop and design. The multitude of sounds it produces are a result of a direct link between the human hand and sheer electronic voltage. Mit Miss Pussycat gemeinsam hat Mr. Quintron die Alben "Live At Third Man" 2012 und "Goblin Alert" 2020 veröffentlicht. Die beiden unterstützen sich musikalisch auch oft gegenseitig auf den Alben, die als Soloalben ausgewiesen sind. Bei Cleopatra Records ist 2013 das Weihnachtsalbum "Psych-Out Christmas" erschienen, auf dem Mr. Quintron & Miss Pussycat mit den Songs "Silent Night" und "Jingle Bell Rock" vertreten sind. Auf der "Camp Skin Graft Now Wave (!) Compilation" sind die beiden auch zu finden, Quintron mit dem Song "Bug Attack" und Miss Pussycat mit "Chewing Gum From Outer Space", ein Song ihrer Puppenband Flossie & The Unicorns, die aus den Puppen Flossie (Vocals), Princess Pandora Stardust (Guitar, Vocals), Snicklefritz (Guitar) und Stuffy (Drums, Synthesizer) besteht. Die Musiker*innen hinter dieser Puppenband sind Miss Pussycat, Mr. Quintron, Stephen Schmitt und MC Trachiotomy alias Paul J Poggi, fürs Konzept und das Songwriting ist Miss Pussycat zuständig. Ich hab mir von Mr. Quintron die Alben "Satan Is Dead" 1997 und "These Hands Of Mine" 1998 sowie von Flossie & The Unicorns die Alben "L M N O P" 1998 und "The Animals' Clubhouse" 2003 für meine Sammlung zugelegt. Mr. Quintron: I am the Napoleon of music and Miss P is the Napoleon of puppetry and we are both one another's indentured servants. Any power you perceive comes from two, very singular visions. Zuletzt erschien von Mr. Quintron 2023 bei Rhinestone Records das Album "Ephemeral Ponds". So, jetzt noch ein Schlusswort von Simone De Beauvoir: Eine Aufgabe der Kunst besteht darin, der leidenschaftlichen Bejahung der Existenz mehr Dauer zu verleihen.

30.11.2024