Sainkho Namchylak wurde 1957 in Beldir-Kezhii, Tuwa geboren. Ihre Großmutter führte sie bereits in jungen Jahren in die Kunst des traditionellen Kehlkopfobertongesangs der Turkvölker Südsibiriens ein. Sainkho Namchylak begann 1975 eine Ausbildung an der Musikhochschule in Kyzyl, die sie ab 1981 an der Ipolitova-Ivanova-Akademie in Moskau fortsetzte, wo sie 1988 ihren Abschluss machte. Ende der 80er Jahre tourte Sainkho Namchylak mit einer Folkloregruppe durch Europa, Asien und Amerika und Anfang der 90er Jahre zog sie für mehrere Jahre nach Wien. Sainkho Namchylak verknüpfte die traditionelle sibirische Musik zunehmend mit westlicher Popmusik und 1991 veröffentlichte sie beim Label Free Music Production ihr erstes Album "Lost Rivers". Das Album "Letters", auf dem auch der Song "Letter 2" zu finden ist, wurde 1992 bei Konzerten in Zürich und Stockholm mitgeschnitten und - uups - 1993 bei Leo Records veröffentlicht. Das Album enthält insgesamt 7 Letters oder Songs, bei "Letter 1" und "Letter 6" wird Sainkho Namchylak von der Band Kieloor Entartet begleitet, die aus Mathias Kielholz (Guitar), Mathias Gloor (Synthesizer) und Lucas Niggle (Percussion) bestand. "Letter 2" und "Letter 7" performt sie solo. Bei "Letter 3" ist Joelle Leandre am Bass an ihrer Seite, bei "Letter 4" bläst Mats Gustafsson Baritone Saxophone und bei "Letter 5" spielt Sten Sandell Piano und bringt sich auch stimmlich zu Gehör. Manchmal wird der Name auf Tonträgern auch Sainkho Namtchylak geschrieben und manchmal steht nur Sainkho am Cover. Sainkho Namchylak hat Alben mit Musiker*innen wie Nick Sudnick, Shelley Hirsch, Ned Rothenberg, Irene Becker, Evan Parker oder Kang Tae Hwan veröffentlicht sowie mit dem Moscow Composers Orchestra, den Bands Alpha & Co, Huun-Huur-Tu, Minim und der Vladimir Chekasin Big Band. Auch mit österreichischen Musikern wie Wolfgang Muthspiel, Paul Urbanek oder Wolfgang Puschnig hat Sainkho Namchylak Aufnahmen gemacht. Ich habe in meine Popsammlung die Alben "Letters" 1993 und "Not Quite Songs" 2010 sowie die Compilation "Nomad" 2007 von Sainkho Namchylak aufgenommen, die ein sehr guter Einstieg in ihr musikalisches Schaffen ist. Zuletzt erschien von Sainkho Namchylak 2021 beim Label Drugaya Kultura Product das Album "Ethno Tribal B.P.M.". Hört euch ein bisschen im musikalischen Universum von Sainkho Namchylak um, bei youtube oder vimeo ist einiges von ihr zu finden. Sainkho Namchylak: Tuvans talk loud and express our emotions. I’m just the loud one... an expressive singer. Sainkho Namchylak ist wie ich Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und unterrichtete mehrmals an der Schule für Dichtung in Wien. So, zum Abschluss gibt es jetzt noch das Gedicht "Electric City" von Sainkho Namchylak. It's strange type of energy / Highly ranged mentality / Common truth of this reality / Your new idol is in high intensity / You ask me why / am I this way / 'cause it's in the flavor of my voice / That's why / that's why / that's why... / You ask me why / much troubles in this world / 'cause it's in the flavor of your mind / That's why / that's why / that's why... / It's conscious type of energy / Deeply structured sensitivity / Gently touching intelligence / The Gods message is in electricity. Sagen wir einfach: Sainkhos message is in electricity. Gedichte von Sainkho Namchylak kann man sich bei www.lyrikline.org anhören.

09.03.2023