Sonne, Mond & Sterne waren Punk, nicht Pogo-Punk oder Fun-Punk, sondern eher Punk wie die Genialen Dilletanten. Manchmal klingen sie etwas niedlich, aber gut niedlich, was solls, ich mag sie. Sonne, Mond & Sterne haben 1982 die Kassette „Ohne Titel“ in Eigenregie veröffentlicht und das wars dann auch schon wieder. Als Musiker sind auf dieser Kassette Onkel Tic (Vocals), Peter Hajunga (Guitar, Bass, Saxophone) und Hans Castrup (Rhythmusbox) angegeben. Wer sich hinter dem Pseudonym Onkel Tic verbirgt, konnte ich nicht rausfinden, aber die beiden anderen Musiker sind keine unbeschriebenen Blätter. Peter Hajunga wurde 1961 in Emden, Deutschland geboren und ist auch unter den Pseudonymen Tex Morton und Tex Suurbier in der Popwelt unterwegs. In den 80er Jahren spielte er noch in den Bands Die Suurbiers, Lüde & Die Astros, Lolitas und Sunny Domestozs und in den 90er Jahren in den Bands Die Fidelen Schwager, Fabsi & Der Peanutsclub und Freunde der italienischen Oper. Yeah. Im Jahr 1992 erschien sein bisher einziges Soloalbum "Shanty Town" unter dem Pseudonym Tex Morton bei Strange Ways Records und 2007 gabs noch die Tex Morton-EP "Speedway Maniac" bei Built For Speed Records. In den 2000ern kamen noch die Bands Dusty Gray & His Rough Ridin' Ramblers, Chip Hanna & The Berlin Three und Nitro 17 dazu. Psychobilly, yeah. Aktuell ist Peter Hajunga mit der Psychobilly-Band Kamikaze Queens in der Popwelt unterwegs, die bisher 2 Alben beim Label Sounds Of Suburbia veröffentlichten und aus den Musiker*innen Mad Kate alias Kathryn Fischer (Vocals), Trinity Sarratt (Vocals, Guitar), Tex Morton (Guitar), Lloyd Clark (Bass) und Nico Lippolis (Drums) besteht. Hans Castrup wurde 1959 in Osnabrück, Deutschland geboren und studierte Kunstwissenschaft an der dortigen Universität. Er spielt seit Anfang der 80er Jahre in der Band Poison Dwarfs, die zuletzt 2012 bei Timezone Records das Album "Labil" veröffentlichte und aus Hans Castrup und Ralf-Dieter Dlubatz besteht. Hans Castrup hat bei Karlrecords die Soloalben "Shadowplay" 2013, "Lizenzfreie Restwärme oder: Die Klaviatur des Quadrats" 2016 und "Heterogeneous Cell Information" 2019 veröffentlicht. Experimental Electronic und Field Recordings, yeah. Die Kassette "Ohne Titel" wurde bisher leider nicht neu aufgelegt. Bei youtube sind von dieser Kassette die 3 Songs "Komm - ich brenne", "Aufbruch" und "Sonne des Glücks" zu finden. "Aufbruch" ist eine Vertonung der Parabel "Der Aufbruch" 1922 von Franz Kafka. Den Namen Sonne, Mond & Sterne haben die 3 Musiker wohl den Kinderlied "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" entnommen. Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne / sperrt ihn ein den Wind, sperrt ihn ein den Wind / er soll warten, bis wir Zuhause sind. So, jetzt noch eine Empfehlung aus dem Jahr 1971, The Funkees: "Acid Rock". Die Funkees waren eine Band aus Nigeria, die bis 1977 aktiv war und aus den Musikern Mohammed Ahidjo (Vocals, Percussion), Jake Sollo alias Nkem Okonkwo (Guitar, Organ, Piano, Vocals, Percussion), Harry Mosco Agada (Guitar, Vocals, Percussion), Danny Ibe (Bass, Vocals, Percussion), Chyke Madu (Drums, Vocals), Sonny Akpabio (Congas, Vocals) und Roli Paterson (Bongos, Percussion) bestand. Von den Funkees erschien 2012 bei Soundway Records die Compilation "Dancing Time (The Best Of Eastern Nigeria's Afro Rock Exponents 1973-77)", da ist "Acid Rock" auch drauf, obwohl es bereits 1971 als B-Side der Single "My First Date" erschien. Egal. Tolle Band.

07.03.2021